Ijen, Bromo und Merapi – so heißen die ersten Vulkane unseres Lebens

Nach 3,5 Wochen in Bali sind wir auf die nächste indonesische Insel weitergereist, nämlich nach Java. Das ist die wohl bekannteste Insel, denn hier befindet sich auch die Hauptstadt Jakarta. Der Hauptgrund warum wir nach Java wollten, sind die vielen Vulkane, die es hier gibt. Ich weiß jetzt gar nicht wie ich anfangen soll. Die ersten drei Vulkane unseres Lebens haben sich sehr stark in unser Erinnerungsvermögen geprägt. Es war ein Wahnsinn!

Unser erster Vulkan heißt Ijen. Als wir mit der Fähre von Bali nach Java fuhren, haben wir den hohen Vulkan bereits gesehen. In unserer Unterkunft haben wir eine Tour gebucht, die bereits um 1 Uhr früh startete. Wir fuhren zuerst mit dem Auto und mussten dann ca. 2 Stunden auf den Vulkan wandern. Es war noch stockfinster und wir hatten Stirnlampen dabei. Als wir am Krater waren, waren wir jedoch noch nicht an unserem Ziel. Wir mussten wieder 800 Meter in die Tiefe, wir stiegen quasi in den Krater hinein, um etwas ganz Spektakuläres sehen zu können. Ca. bei der Hälfte mussten wir unsere Gasmasken aufsetzen, weil der Schwefel-Rauch schon so stark war. Den Geruch hatten wir bereits beim Aufstieg doch nun war auch der Rauch da und dieser ist giftig. Als wir dann ganz unten waren, hat ein Mann Wasser an die Stelle vom Schwefel-Austritt geschüttet und es entstand blaues Feuer. Dieses blaue Feuer zu sehen, war sehr spektakulär. Es hat danach jedoch noch mehr geraucht und wir waren froh, dass wir wieder zurück zum Krater gegangen sind. Von dort aus konnten wir dann einen wunderschönen Sonnenaufgang beobachten und erst dann kam mein persönliches Highlight. Als es nämlich hell war, hat man den Vulkansee gesehen. Erst da wurde mir bewusst, dann ich meinen 1. Vulkan erklommen habe. Der Ausblick war traumhaft und das Gefühl in mir sehr schön. Ich war so glücklich, zufrieden und dankbar diese Momente unserer Weltreise so genießen zu können.

Unseren zweiten Vulkan haben wir mit einer Jeep-Tour besichtigt. Der Bromo ist ein aktiver Vulkan, die letzte Eruption war am 21. März 2019. Als wir in der Gegend herum fuhren, habe ich mich gefühlt als wären wir am Mond. Alles war sehr staubig und schwarz. Vom Bromo selbst sieht man nur die letzten paar Meter des Kraters. Und alles von ihm ist grauschwarz und vom Lava verbrannt. Beim Besteigen haben wir große und tiefe Furchen vom letzten Ausbruch gesehen. Es war wirklich alles verbrannt. Den Rauch vom Vulkan konnten wir bereits von herunten sehen. Auf den letzten Metern vor dem Krater haben wir wieder Schwefel gerochen und das Prodeln gehört. Als ich dann ganz oben stand und in den Vulkan blickte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Tief unten war ein riesengroßes Erdloch. Aus diesem Loch kam sehr viel Rauch. Alles rundherum war wieder grau in grau. Das Prodeln war ziemlich laut und man konnte sogar leicht spüren, dass der Vulkan „lebt“. Es ist wirklich unglaublich, was unsere Welt zu bieten hat. Dieses große Loch tief in der Erde hat René und mich sehr berührt.

Ein schönes Sprichwort sagt: „Alle guten Dinge sind drei!“. Deshalb haben wir uns auch noch ein drittes Mal auf den Weg gemacht und dieser dritte Vulkan hat den ersten und zweiten nochmal getoppt. Der Merapi ist derzeit der aktivste Vulkan von Indonesien, er ist sogar der aktivste von ganz Asien. René und ich sind ganz alleine mit dem Moped zu seinem Viewpoint gefahren. Auf den Vulkan darf man nicht klettern, weil es zu gefährlich ist. Es war noch finster als wir angekommen sind und als wir dann ganz ruhig standen, hörten wir ein kräftiges Donnern. Zuerst dachten wir, dass ein Gewitter naht, doch wir haben das Brummen vom Vulkan Merapi gehört, ein Tourguide hat uns das bestätigt – wir beide werden diesen unbeschreiblichen Moment nie vergessen. Als es dann hell wurde und wir den Vulkan besser sehen konnten, haben wir beobachtet wie Lava aus dem Vulkan fließt. Ich sag es dir, es ist unmöglich in Worte zu fassen wie es uns bei diesem Anblick erging. Schau dir nun einfach die Fotos an, um dir alles ein bisschen besser vorstellen zu können.

Ubud – ein Touristen-Hotspot mitten im Reisfeld-Idyll

Im Amed musste ich mich leider vom Meer verabschieden. Wir machten uns nämlich auf den Weg ins Landesinnere von Bali. Unser nächstes Ziel war Ubud. Schon beim Hinfahren haben wir bemerkt, dass diese Stadt sehr belebt ist. Wir hatten viele Staus, sahen viele Shops und überall liefen Touristen herum. Wir wussten sofort, dass wir uns in diesem Ort nicht so richtig wohlfühlen werden. Mittlerweile sind uns die typischen Touristen-Hotspots viel zu belebt. Wir sind lieber irgendwo am Land, direkt bei den Einheimischen.

Den Ankunftstag ließen wir recht gemütlich ausklingen. Während wir zu unserer Unterkunft gingen, machten wir Pause für ein Mittagessen. Dann checkten wir ein und wir schlenderten noch etwas durch die belebten Straßen. Es waren wirklich viele Leute unterwegs und ich war froh, als wir wieder im Zimmer waren.

Den ersten ganzen Tag haben wir im Stadtzentrum verbracht. All unsere Spots, die wir sehen wollten, waren zu Fuß erreichbar. Das nutzten wir natürlich aus. Den ersten Halt machten wir beim Monkey Forest. Das ist ein heiliges Gebiet, das mit Wald bewachsen ist und auch Tempel enthält. Wir durften durch die Wälder gehen und haben dabei sehr viele Affen getroffen. Auf den Bäumen und Wegen sind uns Affen entgegen gekommen. Danach haben wir den Ubud Palace und den Saraswati Tempel besucht. Alle Tempel und berühmten Gebäude hier in Ubud wirken schon sehr alt. Die Bauweise ist aber sehr beeindruckend und hat ein ganz eigenes Flair – schau dir das auf den Fotos an.

Nur wenige Meter von der Innenstadt entfernt gibt es einen kurzen aber tollen Weg durch Reisfelder. Dort habe ich mich gleich viel wohler gefühlt. Wir haben sehr viele Pflanzen und viele Reisfelder gesehen. Der Wanderweg war kurz aber sehr nett. Am besten gefallen hat mir, dass wir dann auch noch gesehen haben, wie der Reis geerntet wird. Natürlich sind wir näher gegangen und wir haben uns alles ganz genau angeschaut. Es ist so schön, dass wir auf unserer Weltreise mittlerweile alle Stufen und Stationen der Reis-Produktion gesehen haben.

Am Abend haben wir uns eine ganz besondere Show angesehen. In dem kleinen Tempel in der Nähe von unserer Unterkunft wurde eine traditionelle balinesische Tanzshow vorgeführt. Viele Männer haben die ganze Show lang die Musik ohne Instrumente gemacht. Die Hauptfiguren waren total schön angezogen und die Masken waren den Tempel-Statuen sehr ähnlich. René und mir hat das sehr gut gefallen. Ganz am Schluss gab es dann auch noch eine Feuershow. Kurz vorher wurde ein Feuer gemacht und dann ist ein Mann mit seinen bloßen Füßen durch das Feuer gelaufen. Das hat er nicht nur einmal gemacht, sondern viele Male. Für uns ist es unverständlich, wie das funktioniert. Als das Licht dann wieder aufgedreht wurde, haben wir gesehen dass seine Füße kohlrabenschwarz waren. Es hat fast so ausgesehen, als wären seine Füße nun verkohlt – ich hoffe sehr stark, dass die sich wieder erholen.

Den zweiten Tag nutzten wir um die Umgebung von Ubud zu erkunden. Wir nahmen uns ein Moped und fuhren einfach mal raus aus der Stadt. Das tat so gut und es hat uns alles auf Anhieb viel besser gefallen. Die Reisfelder sind wirklich wunderschön. Wir haben frische Reisfelder gesehen, welche die soeben geerntet wurden auch auch Felder, die gerade erst geackert wurden. Der Blick über die Reisfelder war immer traumhaft schön, denn überall fand man im Hintergrund Palmen und das machte die Aussicht wirklich atemberaubend.

Wir besuchten mit dem Moped 2 verschiedene Hindu-Tempel. Beim Pura Tirta Empul Tempel haben wir eine hinduistische Tradition beobachten können. Dort sind nämlich heilige Quellen und die Gläubigen baden in diesem Wasser. Leider waren aufgrund dieser Besonderheit auch sehr viele Touristen answesend. Der Candi Tebing Gunung Kawi Tempel war viel ruhiger. Dort mussten wir auch mal viele Stufen nach unten gehen, um zum Tempel zu gelangen. Rundherum sah man wieder wunderschöne Reisfelder. Der Tempel ist auch sehr alt.

Nach den zwei Tagen waren wir froh, die Stadt endlich verlassen zu können. Wir nahmen uns ein Taxi und haben ganz spontan auch noch einen Besuch bei einer Kaffee-Farm gemacht. Vielleicht kennst du den teuersten Kaffee der Welt, das ist der Luwak Coffee. Der Kaffee wird auch Katzenkaffee genannt und ist so teuer, weil Fleckenmusangs (Schleichkatzen) die Kaffeebohnen essen und die Bohnen aus den Exkrementen dann herausgesucht, geputzt, getrocknet und geröstet werden. Am Schluss hatten wir auch noch eine Verkostung – der Kaffee schmeckt nicht so intensiv und enthält weniger Koffein, er ist deshalb sehr angenehm zu trinken.

Amed – ein Schnorchelparadies und mein absoluter Lieblingsort von Bali

In Nusa Lembongan hatten wir noch nicht genug von Sonne, Strand und Meer. Deshalb haben wir uns entschieden ganz in den Osten von Bali zu reisen. Der Ort Amed ist sehr klein und unter Touristen noch weniger bekannt. Jene Touristen, die dorthin kommen, finden jedoch ein Paradies vor. Es gibt einen Ort, der entlang der Hauptstraße verläuft. Dort sind einige sehr nette Cafés und Restaurants und auch Gästehäuser, es ist aber alles sehr ruhig und angenehm. Von Anfang an habe ich mich hier wohl gefühlt und René und ich hätten am liebsten länger hier verbracht, weil es uns so gut gefallen hat.

Bei unserem ersten Abendessen haben wir uns von einer Strand-Verkäuferin ein Freundschaftsband gekauft. Die Steine sind aus Lava-Gestein und es ist eine Schildkröte in der Mitte. Das Band gefällt uns allen sehr gut und tragen wir nun immer. Ich bin auch davon überzeugt, dass uns dieses Band Glück gebracht hat, denn in den nächsten Tagen haben wir insgesamt 3 Mal zwei verschiedene Schildkröten gesehen. Wer weiß wie das gewesen wäre, hätten wir das Band nicht gehabt. Eine Schildkröte unter Wasser zu beobachten ist etwas ganz besonderes. Sie bewegt sich sehr ruhig und frisst genüsslich. Diese Meeresschildkröten wirken immer sehr gelassen und strahlen eine positive Stimmung aus. Wir haben uns alle sehr gefreut über die Beobachtungen.

Der Ort Amed ist bekannt für seine tollen Schnorchel-Spots. Unsere Unterkunft lag in der Jemeluk Bucht. In dieser Bucht findet man viele wunderschöne Korallen. Außerdem gibt es einen Unterwasser-Tempel, der sehr interessant aussieht. In dieser Bucht haben wir auch die Schildkröten entdeckt.

Mit dem Moped haben wir am zweiten Tag eine Runde gedreht und mehrere Buchten besucht. Zuerst fuhren wir zu einem japanischem Schiffswrack. Das fand ich besonders interessant. Anscheinend ist dieses Schiff während des zweiten Weltkriegs gekentert und liegt seither auf dem Meeresboden. Heute, etwa 80 Jahre später sieht man das Wrack noch, es ist aber von vielen Korallen bewachsen und dadurch sieht man auch viele Fische. Wir waren auch noch beim Selong Beach und Lipah Beach schnorcheln. Überall gab es schöne Korallen und Fische. Jede Bucht ist aber etwas anders und ich bin daher sehr froh, dass wir uns mehrere Buchten angesehen haben.

Sowohl die Sonnenuntergänge als auch die Sonnenaufgänge waren in unserer Bucht traumhaft. Im Hintergrund sieht man immer den Mount Agung, das ist ein aktiver Vulkan. Es ist der größte Berg bzw. Vulkan von Bali und er macht die Umgebung von Amed ganz besonders. Der Ausblick auf Strand und Meer, mit dem Vulkan im Hintergrund hat uns extrem gut gefallen.

An den Fotos merkt ihr vielleicht dass der Strand hier teilweise aus Kies bestand und ziemlich schwarz ist. Das wirkt nicht nur so sondern ist auch tatsächlich so. Der Grund dafür ist, dass es sich hierbei um Vulkan-Gestein handelt. Es ist wirklich wahnsinnig interessant, dass es beispielsweise in Nusa Lembongan wunderschöne weiße Sandstrände gibt und hier alles schwarz ist. Was mir besser gefällt, kann ich gar nicht sagen – für mich hat alles seinen Reiz und ich finde die Natur einfach wunderbar.

Der Aufenthalt in Amed hat mir wirklich sehr gut gefallen und sollten wir nochmals nach Bali kommen, werden wir sicher nach Amed fahren. Schade ist nur, dass ich leider kein einziges Unterwasser-Foto habe. Meine GoPro ist nämlich seit Nusa Lembongan kaputt und ich kann keine Videos und Fotos mehr machen. Das ist wirklich sehr schade, aber ich behalte alle Bilder ganz fest in meinem Kopf. Das sind nun meine ganz persönlichen Erinnerungen.

Nusa Lembongan – ein Insel-Paradies, das uns sehr gut gefallen hat

Da wir in Bali sehr viele Touristen und westliche Menschen getroffen und gesehen haben, haben wir uns schon sehr nach einem etwas ruhigerem und nicht so touristischen Plätzchen gesehnt. Die kleine Insel Nusa Lembongan war dafür perfekt. Im Vergleich zu Bali ist die Insel wirklich klein und als wir mit unserem Moped einmal rundherum gefahren sind, wurde uns nochmal bewusster wie klein die Insel wirklich ist. Aber genau das ist es, was wir so lieben. Wir mögen es sehr gerne wenn wir viele Einheimische treffen und die Natur ursprünglich ist und nicht so viel verbaut wurde.

Wir haben unseren Aufenthalt sogar verlängert, weil es uns so gut gefallen hat. Unsere Unterkunft war sehr toll. Im Taos House hatten wir einen schönen Pool und konnten uns daher täglich abkühlen und die Anlage genießen. Außerdem hatten wir einen ganz kleinen Hund namens Blacky, mit dem wir uns sehr gerne gespielt haben. An einem Tag hatte auch die Tochter des Hauses Geburtstag und wir wurden zur Feier eingeladen – das war sehr nett von der Familie.

Zu Fuß konnten wir viele Restaurants und Cafés erreichen und auch die Strände waren nur einen Katzensprung entfernt. Der Hidden Beach hat uns zum Beispiel sehr gut gefallen – da waren nicht viele Leute und wir konnten den Sand und das Meeresrauschen genießen. Am Mushroom Bay haben wir uns fast täglich ein Getränk zum Sonnenuntergang gekauft und den Blick aufs Meer und die Boote genossen.

Die meisten Touristen kommen aus nur einen bestimmten Grund nach Nusa Lembongang. Man kann hier nämlich mit Mantas schwimmen und tauchen. Natürlich haben wir uns das auch nicht entgehen lassen. Wir buchten eine Schnorcheltour und hatten auch das Glück einige sehr große Mantas zu sehen. Das war wirklich sehr beeindruckend und hat uns allen irrsinnig gut gefallen. Leider ist aber genau bei diesem Schnorchelgang meine GoPro kaputt geworden und nun können wir keine Unterwasserfotos mehr machen, das macht mich wirklich sehr traurig.

Was ich aus Nusa Lembongan für mein weiteres Leben auf alle Fälle mitnehme ist die Macht und Kraft des Meeres. Wir waren hier an mehreren Spots und die großen Wellen hat es dermaßen an die Felsklippen geschlagen, dass es heftig gespritzt hat. Noch nie zuvor haben wir gesehen wie wild das Meer sein kann. Von nun an habe ich einen völlig anderen Blick auf das Meer. Mein Respekt ist irrsinnig gestiegen und in Zukunft werde ich nicht mehr so leichtsinnig und ohne große Gedanken ins Meer gehen als ich es bisher gemacht habe. Ich bin sehr froh, dass wir gesehen haben, wie mächtig das Meer sein kann.

An einem Tag haben wir uns ein Moped ausgeliehen und wir sind eine Runde um die Insel gefahren. Das ist schneller gegangen als wir gedacht haben. Außerdem sind wir über eine kleine gelbe Brücke gefahren, die auf die Insel Ceningan führt. Diese Insel ist noch kleiner und wir haben eine schöne blaue Lagune besucht und unseren Kaffee bei einer tollen Aussicht genossen. Auch auf dieser kleinen Insel fanden wir nette Lokale und wir hatten einen tollen Ausblick auf das Meer bzw. die Felder im Meer in denen die Einheimischen Algen wie Spirulina ernteten. Der Moped-Tag hat uns sehr viel Spaß gemacht.

Die nächste etwas größere Insel nennt sich Nusa Penida. Dort könnte man auch nächtigen, aber es wurde uns empfohlen nur einen Tagesausflug zu machen und darüber sind wir im Nachhinein auch sehr froh. In Nusa Penida gibt es nämlich wieder viele Autos und die Touristen werden in den Autos von Spot zu Spot chauffiert. Wir hatten insgesamt 3 Stopps: beim Broken Beach und Angel Billabong, beim Kelingking Beach und Crystal Beach. Die Spots waren sehr schön und haben uns wirklich beeindruckt. Am letzten, beim Crystal Beach, hatten wir auch die Möglichkeit schwimmen zu gehen. Das war sehr toll.

Nusa Lembongan hat uns wirklich gut gefallen und wir haben einige sehr schöne Tage auf dieser kleinen Insel verbracht.

Uluwatu – im Süden von Bali konnten wir endlich wieder mal richtig entspannen

Nachdem wir alle wieder gesund waren und die Freundin von Renés Bruder während meines Krankenhausaufenthalts auch zu uns gestoßen ist, konnten wir in Uluwatu endlich mal alle gemeinsam entspannen und genießen, dass wir beisammen sind.

Wir haben uns in ruhiger Lage ein Airbnb gemietet und sind dann mit den Mopeds herum gefahren und haben uns verschiedene Strände angesehen. Der Melasti Beach war ganz in der Nähe von unserer Unterkunft und wir konnten zu Fuß hingehen. Leider ist dieser Strand aber sehr verbaut und man muss Eintritt bezahlen um in das schönste Restaurant direkt am Strand gehen zu können. Das gefiel uns gar nicht gut und so haben wir nur kurz den Blick genossen und sind dann wieder zurück in unsere Unterkunft und haben es uns dort gemütlich gemacht.

Viel besser gefallen hat uns der Nyang Nyang Beach. Dieser Strand ist sehr breit und weitläufig und es finden sich noch keine Hotelanlagen an der Küste. Wir haben die Zeit dort an einem schattigen Plätzchen und mit einer leckeren Kokosnuss sehr genossen. Ins Meer konnten wir leider nicht wirklich gehen, weil die Wellen sehr groß und stark waren.

Auch der Bingin Beach hat uns sehr gut gefallen. Allerdings waren wir dort als Ebbe war und deshalb war das Wasser ziemlich weit draußen. So haben wir den Strand genossen. Auch beim Thomas Beach sahen wir nur die Ebbe, aber wir haben trotzdem die Zeit am Strand sehr genossen.

Natürlich haben wir uns an einem Abend auch den Sonnenuntergang angesehen. Dafür sind wir wieder in ein sehr bekanntes Café, nämlich dem Single Fin gegangen. Von dort aus hatten wir einen tollen Ausblick auf den Uluwatu Beach und das Meer. Wir konnten viele Surfer beobachten und haben auch den Sonnenuntergang bei einem köstlichen Getränk genossen.

Da es einen Vormittag mal geregnet hat, haben wir uns eine traditionelle balinesische Massage gegönnt. Das hat sehr gut getan. Da ich durch meine Krankheit so lange gelegen bin, war die Massage des ganzes Körpers eine richtige Wohltat. Ich habe das sehr genossen. Bei dieser Massage wird der ganze Körper vorne und hinten sanft und mit Öl massiert – es hat wirklich gut getan und ich kann nur empfehlen diese Massage mal auszuprobieren, wenn du in Bali bist.

Die Zeit in Uluwatu habe ich persönlich in erster Linie dafür genutzt mich von der Krankheit wieder zu erholen. Ich musste noch einige Medikamente nehmen und war deshalb sehr froh, dass wir alles langsam und entspannt angegangen sind. Besonders cool war in Uluwatu auch, dass man an jeder Ecke ein Café findet. Man merkt hier sehr stark, dass Bali ein Touristen-Hotspot ist und deshalb findet man fast überall leckere und ausgefallene Cafés und Restaurants, die köstliche Speisen und Getränke anbieten. Auch das war für mich sehr toll, um meinem Körper bei der Genesung unterstützen zu können.

3 Wochen Zwangspause! Diagnose: Dengue-Fieber im Dreierpack

Die letzten Wochen hatten wir zu kämpfen – mit einem Virus in uns. 2 Krankenhaus-Aufenthalte und viele Blutabnahmen machten unseren Alltag aus.

In der letzten Zeit war es bei mir hier am Blog und auf den Social Media Kanälen ziemlich ruhig. Der ein oder andere hat sich schon bei mir gemeldet, darüber habe ich mich sehr gefreut. Der Grund für meine Abwesenheit war leider nicht sehr schön. Mittlerweile geht es uns allen aber wieder gut und wir sind sehr froh und dankbar, dass wir alles gut überstanden haben.

Angefangen hat unsere Krankheitsschleife bereits am letzten Tag in Bukit Lawang. Mike hat sich nicht sehr gut gefühlt und hohes Fieber bekommen. Am nächsten Tag ist es leider nicht besser geworden und die örtliche Krankenschwester konnte nur bedingt helfen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden zurück in die Hauptstadt der Insel Sumatra nach Medan zu fahren. Dort gingen wir in ein privates internationales Krankenhaus und Mike wurde untersucht. Nach nur wenigen Stunden hatten wir Gewissheit: Mike hat das Dengue-Fieber.

Das Dengue-Fieber ist eine tropische Virus-Krankheit. Das Virus wird von tagaktiven Moskitos übertragen. Die Symptome der Erkrankung sind hohe Körpertemperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Erst nach ca. 7 Tagen stirbt das Virus im Körper ab und man wird wieder gesund. Das Gefährliche an der Krankheit ist, dass die Blutplättchen extrem abnehmen. Diese Blutplättchen benötigt der Mensch jedoch dazu um Blutungen zu stillen. Man muss daher sehr gut darauf achten, dass man nicht blutet und als Frau ist im Falle der Menstruation die Beobachtung der Regelblutung sehr wichtig.

Nach der Diagnose von Mike haben die Ärzte im Krankenhaus eine stationäre Aufnahme empfohlen. Im Krankenhaus war er sehr gut aufgehoben und wurde ständig beobachtet. Er bekam ein großes Familienzimmer sogar mit Wohnzimmer und so konnten René und ich auch immer bei Mike im Krankenhaus bleiben. Täglich wurde Blut abgenommen, um die Blutplättchen zu kontrollieren. Eine richtige Therapie gibt es beim Dengue-Fieber nicht, man kann nur die Symptome aber nicht die Ursache bekämpfen. So musste er einfach ganz viel Wasser trinken und er bekam Paracetamol zur Schmerzbekämpfung und Fiebersenkung.

Nach zwei Tagen sind leider auch bei René die gleichen Symptome gekommen – extreme Muskelschmerzen und Fieber. Da wir bereits vermutet haben, dass dies auch das Dengue-Fieber sein könnte, haben wir gleich einen Bluttest im Krankenhaus machen lassen und es war tatsächlich so. Auch der Test von René war positiv. Somit hatte ich zwei Dengue-Fieber Patienten und wir verbrachten unsere Tage im Krankenhaus und Hotel direkt daneben. Nach 5 Nächten wurde Mike aus dem Krankenhaus entlassen und René kurierte seine Krankheit im Hotelzimmer aus. Wir haben uns alle schon sehr darauf gefreut, dass bald alles vorbei ist und wir unsere weitere Reise genießen können. Wir haben einen Flug nach Bali gebucht und vereinbart, dass wir dort nach den Krankheiten entspannen und den Strand sowie das Meer genießen wollen.

Leider wurde aus dem jedoch nichts. Bereits am ersten Tag in Bali fühlte ich mich sehr unwohl. Am Abend hatte ich gleich 39,8 Grad Körpertemperatur. Wir wollten es einfach nicht glauben, aber es deutete alles darauf hin, dass auch ich das Dengue-Fieber bekommen habe. Deshalb haben wir uns ein Krankenhaus gesucht und wieder einen Bluttest machen lassen und wie erwartet war der Dengue-Fieber-Test positiv. Da bei mir das hohe Fieber immer wieder zurückkam, wurde ich auch im Krankenhaus aufgenommen. Ich bekam Infusionen und viel Medizin. Nach 5 Tagen durfte ich das Krankenhaus wieder verlassen. Ich war aber noch sehr schwach. Die Krankheit hat mir wirklich zu schaffen gemacht. Mittlerweile geht es mir aber wieder sehr gut, ich muss mich jedoch noch etwas schonen und bin noch nicht so fit wie vorher. Das dauert einfach seine Zeit bis man sich nach einer schweren Krankheit wieder gut erholt hat.

Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht wo uns dieser giftige Moskito gestochen hat. Wahrscheinlich war es bei Mike und René der gleiche bzw. war der Zeitabstand von den Stichen der beiden knapp beisammen. Denn bei ihnen ist die Krankheit auch ziemlich zeitgleich ausgebrochen. Wahrscheinlich war das ein Moskito in Medan als wir in Indonesien einreist sind. Mich hat während der Krankheit von Mike und René ein Moskito in Medan gestochen und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der Krankheitsüberträger war. Unser Schluss daraus ist daher, dass Medan komplett verseucht ist. Wir können nur empfehlen diese Stadt so gut es geht zu vermeiden. Bukit Lawang ist in Sumatra aber absolut eine Reise wert und deshalb empfehlen wir einen Transport direkt vom Flughafen in Medan nach Bukit Lawang, das wird von Bukit Lawang Jungle Trekking auch angeboten. So ist man auf der sicheren Seite und das Risiko eines Dengue-Fieber verseuchten Moskito ist sehr gering. Wir wären froh gewesen, wenn wir diesen Tipp bereits vor unserer Reise gehabt hätten.

Jetzt sind wir aber glücklich, froh und dankbar dass wir wieder alle gesund sind und unsere Weltreise genießen können!

Bukit Lawang Jungle Trek – drei Tage und zwei Nächte im Dschungel und dann hieß es „Maibaum kraxeln“

Die Zeit in Bukit Lawang werden wir lange nicht vergessen, es war wunderschön der Natur so nahe sein zu können. Außerdem hatten wir die besten Tourguides und richtig viel Spaß.

Nach dem Aufenthalt in der Stadt Medan haben wir uns sehr darüber gefreut, dass es wieder aufs Land in den Dschungel geht. Bereits im Vorhinein haben wir eine Tour gebucht. Wir werden 3 Tage wandern und zwei Nächte im Dschungel verbringen. Die Vorfreude war riesengroß und wir wurden nicht enttäuscht.

Gemeinsam mit einem deutschen Paar ging es am 1. Tag um ca. 9 Uhr los. Unsere Tourguides waren Monang und Bandi von Bukit Lawang Jungle Trekking. Sie waren die absolut besten Begleiter, die wir uns je vorstellen hätten können. Gleich am Anfang hat uns Monang vieles über die Palmölindustrie und die Gummibäume erzählt. Das war sehr spannend. Es hat nicht lange gedauert und schon haben wir unsere ersten Orang Utans gesehen. Es war eine Mama mit ihrem Kind – besonders das Kleine war sehr süß und ist schon tapfer durch die Bäume geklettert und gehüpft. An diesem ersten Tag hatten wir generell Glück, wir haben nämlich noch mehrere Orang Utans gesehen. Außerdem haben wir den Thomas-Langur-Affe gesehen. Der ist schwarz, grau und weiß und hat eine sehr lustige Frisur.

Jeden Vormittag bekamen wir leckeres Obst und auch das Mittagessen hatten die Guides immer dabei. Als wir dann in die jeweiligen Camps gekommen waren, in denen wir genächtigt haben, gab es Kaffee und Tee mit Kekse sowie abends ein großzügiges Abendessen und einen Ginger Tea. Kulinarisch ist es uns richtig gut gegangen, obwohl wir mitten im Dschungel waren. Auch unser „Zimmer“ im Dschungel war schwer in Ordnung. Wir haben in einen großen Zelt mit dicker Plane geschlafen und jeder bekam eine dünne Matratze mit Moskitonetz. In der ersten Nacht haben wir richtig gut geschlafen, nach der zweiten Nacht hat aber der Rücken doch ganz schön weh getan.

Die Wanderungen durch den Dschungel waren traumhaft. Es ist sehr warm, die Luftfeuchtigkeit beträgt bis zu 90 %, das lässt einem schwitzen. Aber die Bäume und Pflanzen sind sehr beeindruckend. Immer wieder kamen wir auch an einem Fluss vorbei. Die Natur war wunderschön. Wir haben auch noch mehr Tiere gesehen: Wasserschildkröten, Makaken-Affen, Insekten, Vögel, einen Waran und eine Schlange.

Die Abende in den Camps waren immer sehr lustig. Wir haben mit unseren Tourguides Spiele gespielt und sie haben uns Zaubertricks gezeigt. Wir hatten richtig Spaß. Bis am Schluss ist der Spaß nicht zu kurz gekommen und so sind wir auf Tubes in einem Fluss zurück in das Dorf gefahren. Das Wasser war teilweise etwas wild und so wurden wir richtig nass und es spritze oft. Aber wir sind gut zurückgekommen und hatten auch bei dieser Fahrt jede Menge Spaß. Wir sangen nämlich auch das berühmte Dschungel-Lied, das die Melodie von „Jingle Bells“ hat:

Jungle Trek, Jungle Trek in Bukit Lawang,
see the monkey, see the bird, see Orang Utan.

Da wir genau zum Unabhängigkeitstag von Indonesien wieder zurück in die Zivilisation kamen, hatten wir die Ehre bei einem ganz traditionellem Spektakel dabei zu sein. Es wurden zwei Bäume mit Geschenken aufgestellt. Ein Baum war etwas kleiner – für die Kinder und der zweite Baum war höher und für die Erwachsenen gedacht. Der Baum wurde dann mit Motoröl eingecremt und dann hieß es kraxeln. Zuerst haben die Kinder begonnen und es war ein Wahnsinn zu sehen wie die Buben auf diesen Baum geklettert sind. Am großen Baum hat eine Touristengruppe den Anfang gemacht, leider jedoch ohne Erfolg. Das ganze Spektakel hat mich sehr stark an das „Maibaum kraxeln“ erinnert. Der Spaß ist nicht zu kurz gekommen. Lustig war außerdem, dass wir genau an diesem Tag 4 Wiener und 2 aus Wels getroffen haben. Noch nie zuvor auf unserer Weltreise haben wir so viele Österreicher auf einmal gesehen. Der Abend war deshalb noch sehr lustig und wir haben es genossen auch mit Fremden mal wieder in unserem österreichischen Dialekt sprechen zu können. Danke für’s Kennenlernen, es war wirklich lustig!

Die Zeit in Bukit Lawang ist wirklich schnell vergangen und wir haben uns sehr wohlgefühlt. Es sind wieder einmal unvergessliche Momente, die wir hier erlebt haben! Schau dir nun einfach die Fotos an – die sagen mehr als all meine Worte.

Next Stop: Medan, Indonesia

Wir sind in unserem 10. Land angekommen und konnten gleich meinen Geburtstag feiern.

Die Entscheidung welches Land wir nach Laos bereisen wollen, war gar nicht so einfach. In Südostasien haben wir mittlerweile wirklich viele Länder sehen dürfen. Die Entscheidung fiel dann schlussendlich auf Indonesien. Wir wollten aber nicht von Beginn an die wohl bekannteste Insel Bali besuchen. Deshalb haben wir uns für die große westlich liegende Insel entschieden, diese nennt sich Sumatra. Die Hauptstadt von dieser Insel ist Medan und dort haben wir unsere ersten indonesischen Tage verbracht.

Die Anreise von Laos war nur mit zwei Flügen möglich. Sehr bald in der Früh ging der erste Flug nach Kuala Lumpur. Dort hatten wir einen ziemlich langen Zwischenstopp, der zweite Flug war aber nur eine Stunde. Die Einreise hat sehr gut geklappt. Zuerst wurde unsere Impfung geprüft, dann mussten wir das „Visa on Arrival“ kaufen und kurz darauf bekamen wir schon den Stempel in unserem Pass. Da wir mitten in der Nacht angekommen sind, waren wir sehr froh, dass unser Hotel einen gratis Shuttle-Dienst angeboten hat. Wir sind müde in das Bett gefallen und haben uns ausgeschlafen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann erst in die richtige Stadt von Medan. Der Flughafen ist hier nämlich sehr abgelegen und wir haben für die erste Nacht ein Zimmer nahe am Flughafen gebucht. Da ich Geburtstag hatte, haben wir uns in Medan mal für ein schönes Hotel entschieden. Ich wollte an meinem Geburtstag keine Weiterreise haben und mich mal wieder in einem schönen Zimmer richtig wohlfühlen – das war das Geburtstagsgeschenk, das ich mir heuer selbst gemacht habe. Ansonsten haben wir den Geburtstag ganz gemütlich verbracht. Zuerst genossen wir ein köstliches Frühstücksbuffet im Hotel. Am Tag über waren wir draußen und haben einen Palast und eine Moschee besucht. Wir waren auch in einem Einkaufszentrum und sind mit einigen Stofftieren gefahren. Das war so lustig und wir hatten alle drei unseren Spaß. Am Abend gingen wir dann noch lecker essen – wir waren bei einem Japaner und ich habe zum ersten Mal einen Matcha Lava Kuchen gegessen. Ich sag’s dir, dieser Kuchen war ein Traum. Mein Geburtstag war also sehr entspannt und es war ein wunderschöner Tag für mich.

Natürlich haben wir uns in Medan auch gleich darum gekümmert eine SIM-Karte zu bekommen und Bargeld zu holen. Sehr interessant war auch, dass wir die Vorbereitungen für den kommenden Unabhängigkeitstag voll mitbekommen haben. Überall an den Gebäuden wurden die Fahnen gehisst und fast alles wurde in Rot und Weiß dekoriert. Es war sehr schön zu sehen, wie sich die Einheimischen auf diesen Tag freuen und alles vorbereiten. Am Wochenende vor dem Unabhängigkeitstag hat es auch bereits eine Pre-Party gegeben. Dort wurde getanzt, viele Leute trugen auch Kleidung in Rot und Weiß. Wir hatten großen Spaß mitten unter den Einheimischen zu sein.

Medan hat eigentlich nicht so viel zu bieten, wir blieben nur dort, weil ich zu meinem Geburtstag nicht weiterreisen wollte. Der nächste Stopp war dafür umso aufregenden. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

3 Tage am Kajak – über 100 Kilometer, ein Unfall und viele unbezahlbare Momente

Wir haben unser bisher größtes Abenteuer hinter uns. Es war spannend und fordernd. Ich bin über die Erfahrungen sehr dankbar und doch froh, dass alles gut ausgegangen ist.

Wir haben es geschafft! Ein großes Abenteuer liegt hinter uns. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen.

Laos ist ein sehr flussreiches Land und deshalb sind früher viele Touristen mit dem Boot oder Kajak gefahren. In den letzten Jahren wurden jedoch sehr viele Dämme gebaut und es ist nicht mehr so leicht über den Fluss von A nach B zu gelangen. Wir wollten aber trotzdem unbedingt am Fluss reisen und nicht wieder mit dem Mini-Van zurück in die Städte fahren. In der Nähe von Nong Khiaw gibt es einen kleinen Fluss, der bis nach Luang Prabang führt und keinen Damm hat. Das war die Lösung – wir fahren auf einem Kajak zurück in die Stadt.

Unser Tourguide hat diese Tour das letzte Mal vor 3 Jahren gemacht (vor Covid). Außerdem hat er die Tour noch nie in der Regenzeit gemacht und der Fluss könnte etwas anders aussehen als gewohnt. Aber er war davon überzeugt, dass es funktioniert und wir haben eingestimmt. Er hat alles organisiert und nach ein paar Tagen ging es schon los. Mit einem Tuktuk wurden wir zum Fluss gebracht. Das Fahrzeug war komplett voll beladen: 2 Kajaks, 4 Padel, 4 Schwimmwesten, 4 Helme, Essen & Getränke für 4 Personen und 3 Tage und dann mussten wir mit unseren Drybags auch noch drauf. Es ist sich alles ausgegangen.

Am Fluss angekommen zogen wir uns alles an und das gesamte Gepäck wurde befestigt. Es ging los! Der Fluss war sehr braun und das Wasser hoch – damit hat unser Tourguide selbst nicht gerechnet. Der erste Tag war wunderschön. Der Himmel war bedeckt, so war es nicht sehr heiß sondern angenehm warm. Bei völliger Stille und nur mit Naturgeräuschen begleitet paddelten wir durch Laos. Das Mittagessen genossen wir einfach am Ufer. Um ca. 15 Uhr sind wir dann in dem ersten Dorf angekommen, in dem wir nächtigten. Wir mussten zuerst zum Häuptling des Dorfes um nachzufragen, ob wir hier bleiben dürfen. Am Anfang war er skeptisch, doch schlussendlich hat er eingewilligt und wir durften auch gleich in seinem Haus bleiben und dort nächtigen. Das Wort „Haus“ ist jedoch etwas übertrieben. Es handelte sich vielmehr um eine offene Bambushütte. Die Küche war nebenan, ein Bambus-Zubau wo mit offenem Feuer gekocht wird. Ich habe noch nie in so einem undichten Gebäude genächtigt, doch es war eine großartige Erfahrung.

Die Kinder des Dorfes waren sehr lieb und nett. Die kleine Pho habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist mit uns durchs ganze Dorf gelaufen. Wir spielten mit den Kindern Boccia und alle hatten riesigen Spaß. Es ist sehr schön, die Kinder so lachen zu sehen. Am Abend habe ich ihnen noch Fotos auf dem Handy gezeigt. Die Fotos von uns weißen Menschen und hohen Gebäuden haben ihnen am besten gefallen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück wieder los. Diesmal mussten wir alles sehr gut anbinden, denn das Wasser sollte wilder sein. Außerdem hat es geregnet und ich habe die Regenjacke angezogen. Am Anfang war alles noch in Ordnung und wir genossen den Regen am Wasser mitten in der Natur von Laos. Kalt war es nämlich überhaupt nicht. Nach einiger Zeit ist es jedoch passiert. Von der Ferne haben wir schon gesehen, dass wir auf höhere Wellen als bisher zusteuern. Unser Tourguide und Mike kamen gut durch – dann waren wir dran und ich kann euch gar nicht sagen wie schnell es gegangen ist und wir sind im Wasser geschwommen. Die große Welle konnten wir einfach nicht schaffen und unser Kajak kippte um. Alles ist geschwommen und wir waren froh, dass wir eine Schwimmweste hatten, denn die Strömung war richtig stark und hat mich im Wasser von René und dem Kajak weggezogen. Nach einiger Zeit haben wir jedoch geschafft wieder am Kajak zu sitzen und wir haben alles eingesammelt und aufgeladen. Von diesem Zeitpunkt an war das Kajak fahren für mich nicht mehr so lustig. Ich hatte bei allen weiteren Wellen Angst, dass wir wieder umschmeißen.

Das Mittagessen am Ufer war wieder sehr lecker. Dort ergriffen wir auch die Möglichkeit unsere Drybags zu öffnen um kontrollieren zu können, ob etwas nass geworden ist. Zum Glück war alles trocken und nur wir selbst waren durch und durch nass. Nach der Mittagspause hatten wir zum Glück nicht mehr lange und wir haben es gerade noch rechtzeitig in das 2. Dorf geschafft, bevor es wieder voll zu regnen begonnen hat. Diesen Regen konnten wir schon unterm Dach genießen und beobachten.

Das zweite Dorf war schon weiter entwickelt als das erste. Wir schliefen diesmal auch in einem gemauerten Haus. Der Glaube der Menschen dort sagt, dass es Unheil bringt wenn ein Besucher-Pärchen in einem Raum schläft. Deshalb mussten wir uns trennen – ich bekam ein Einzelzimmer und René und Mike schliefen gemeinsam im Vorhaus mit und neben einigen Ratten. Im Nachhinein war ich froh ein Einzelzimmer bekommen zu haben. Die Kinder in diesem Dorf waren nicht so lieb, wir blieben deshalb mehr bei der Familie. Das Abendessen war sehr lecker und zum Frühstück bekamen wir eine gegrillte Ratte – das hatten wir noch nie zuvor probiert und schmeckte unerwartet ziemlich lecker. Der Aufenthalt in diesem Dorf war sehr angenehm und entspannt.

Am dritten Tag ging es nach dem Frühstück wieder los. Das Wetter war leider regnerisch und die Angst vorm Umkippen fuhr ständig mit. Zum Glück ist aber nichts passiert und als wir fertig waren und ans Ufer fuhren, fiel mir ein großer Stein von Herzen. Wir haben es geschafft!

Am Ende hat uns unser Führer dann auch erst die ganze Wahrheit gesagt. Wir waren die erste Tour, die es so schwer hatte und er wird es all seinen bekannten Tourguides sagen, dass diese Kajak-Tour in der Regenzeit nicht angeboten werden soll. Wahrscheinlich waren wir also die ersten und letzten, die diese Tour in der Regenzeit gemacht haben.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass alle drei Tage irrsinnig toll waren. Wir konnten die Natur in Ruhe genießen. Wir erlebten unglaubliche Dinge in den Dörfern – die Menschen vom ersten Dorf hatten nicht mal eine ordentliche Straße zu anderen Orten und leben wirklich sehr abgeschieden. Zu sehen wie die Menschen hier wirklich leben und auch mit ihnen zu leben, werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Auch der Unfall war im Nachhinein gesehen lustig und wir können froh sein, dass wir uns nicht weh getan haben. Es war also eine unglaublich tolle Erfahrung und ich bin sehr dankbar, dass wir diese Erlebnisse machen durften. Schau dir jetzt einfach die Fotos an und du weißt was ich meine, wenn ich schreibe, dass hier alles noch sehr ursprünglich ist.

Nong Khiaw, Muang Ngoy und Ba Na – wir kommen immer weiter aufs Land und tiefer in die Natur

Für mich ist es immer am spannendsten wenn wir aufs Land fahren, dort sehen wir wie die Menschen wirklich leben. Es war unglaublich spannend und sehr schön.

In Luang Prabang haben wir richtig Lust bekommen noch weiter in den Norden zu fahren und tiefer in das Land Laos einzutauchen. Wir haben uns für zwei weitere Dörfer entschieden, in denen wir nächtigen wollen: Nong Khiaw und Muang Ngoy. Ein Mini-Van brachte uns von Luang Prabang nach Nong Khiaw. Die Fahrt war ziemlich anstrengend, die Straße war teilweise richtig kaputt und es gab viele Schlaglöcher. Aber wir haben es geschafft und sind in einem kleinen verschlafenen Dorf angekommen. Es war Mittagszeit und sehr heiß, deshalb suchten wir uns zuerst gleich mal ein Lokal und aßen Lao Noodle Soup. Weil sie so gut geschmeckt hat, waren wir nicht das letzte Mal dort. In einem kleinen aber feinen Gästehaus haben wir dann eingecheckt. Es gab eine große Terrasse mit tollen Blick auf den Fluss und die Berge – da haben wir uns richtig wohl gefühlt.

In diesem Ort laufen die Tiere so frei herum wie die Menschen. Enten, Hühner, Schweine, Ziege und Kühe trifft man täglich bei den Spaziergängen. Während der Mittagszeit ist es sehr heiß und die Gassen sind menschenleer. Die Einheimischen liegen in ihren Häusern herum und entspannen. Nong Khiaw ist wirklich ein Ort zum Herunterkommen.

Ganz in der Nähe gibt es den Pha Daeng Viewpoint, der auf ca. 750 Meter liegt und von dem aus man einen 360 Grad Blick über die gesamte Landschaft hat. Natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen. Wir standen schon um 4 Uhr früh auf, damit wir den Sonnenaufgang von oben beobachten können. Die Wanderung war ziemlich spannend, wir hatten nur unsere Handy-Taschenlampen und trafen einige Spinnen und große Würmer. Rechtzeitig kamen wir an der Spitze an und die Aussicht war hervorragend. Alles unter uns war noch mit Nebel bedeckt und wir konnten beobachten wie sich die Wolken über dem Dorf Nong Khiaw öffneten. Der Ausflug war wirklich toll.

Am nächsten Tag machten wir eine Halbtagestour. Wir fuhren mit dem Boot den Fluss entlang und machten an einer kleinen Bucht einen Halt. Dort haben wir versucht zu fischen und wir bekamen einen leckeren Snack von unserem Tourguide. Leider haben wir nur einen Fisch gefangen, aber die Einheimischen auf der anderen Seite des Flusses haben ausgeholfen und so haben wir ganz frischen Fisch gegrillt und diesen neben dem Fluss verspeist. Mit einem Kajak sind wir dann wieder zurück in das Dorf gerudert. Auch dieses Abenteuer hat uns allen sehr gut gefallen.

Nur über das Wasser und mit einem Boot kommt man in das Dorf Muang Ngoy. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und war wunderschön. Mitten in der Natur zwischen hohen grünen Bergen fuhren wir in das Dorf, das noch viel kleiner und verschlafener war als Nong Khiaw. Hier ist wirklich alles noch sehr ursprünglich – die Menschen wohnen in kleinen Hütten und versorgen sich selbst. Zur Zeit von Corona hat die Regierung alle Menschen aus der Stadt auch einfach aufs Land zu den Familien geschickt und dort haben sie sich selbst versorgt und die Corona-Zeit überstanden.

In Muang Ngoy haben wir in erster Linie die Stimmung und Ruhe genossen. Wir gingen aber auch auf einen Viewpoint und haben die Aussicht genossen. An unserem ganzen Tag sind wir zu Fuß in ein noch abgelegeneres Dorf spaziert. Ein wilder Erdweg führte uns an einer Höhle vorbei und das letzte Stück gingen wir durch wunderschöne Reisfelder. Angekommen sind wir dann in einem noch kleineren Dorf, das noch verschlafener war. Ba Na hatte eine ganz besondere Atmosphäre. Einige Familien dort hätten uns gleich zum Essen eingeladen, aber wir sind nur kurz durchspaziert und haben in einer Hängematte Pause gemacht. Ich glaube, dass ich noch nie zuvor in einem so kleinen und abgelegenen Dorf war. Die Menschen hier haben fast nichts und wirklich sehr wenig aber sie sind alle so freundlich und wirken vollends glücklich. Das ist so schön anzusehen.

Muang Ngoy hat uns sehr gut gefallen. Am spannendsten war es das Leben am Fluss zu beobachten. Hier spielt sich alles ab – die Menschen können ja auch nur über das Wasser zu anderen Orten fahren. Der Fluss ist ein richtiges Lebenselixier für die Menschen hier tief im Landesinneren von Laos. Kinder schwimmen und spielen darin. Frauen waschen ihre Wäsche im Fluss. Männer fahren fischen oder waschen ihr Werkzeug. Es war immer sehr ruhig und wir haben die entspannte Stimmung genossen. Sehr schön war auch, dass wir vom Bett aus einen so tollen Ausblick auf die Landschaft hatten. Wir sind sehr froh, dass wir nicht nur die unter Touristen bekannten Städte machten sondern auch wirklich ins Land hinaus gekommen sind. Es war einfach wunderbar!