Um von Sa Pa nach Ha Giang zu kommen, nahmen wir wieder einen Bus. Die Fahrt war diesmal sehr anstrengend. Hier ganz im Norden von Vietnam sind nämlich die Straße teilweise wirklich sehr holprig und da es geregnet hatte, war es auch ziemlich nass. Wir hatten schon Angst, dass wir abrutschen oder steckenbleiben. Zum Glück sind wir jedoch am Abend gut angekommen und es ist nichts passiert. Wir gingen dann noch kurz Abendessen und gleich ins Bett – am nächsten Tag stand nämlich viel am Programm.
Nach dem Frühstück ging es mit einem semi-automatischen Motorroller noch weiter in den Norden von Vietnam. Zuerst war die Straße noch ziemlich flach, doch dann kamen wir in die Berge und wir fuhren einen Pass nach dem anderen abwechselnd hinauf und wieder hinunter. Die Aussicht dabei war wunderschön. Es hat mich alles auch ganz stark an Österreich erinnert – wir haben auch so viele schöne Berge und Hügeln, die mit Wäldern bedeckt sind. Zwischendurch sind wir auch immer wieder durch kleinere und größere Ortschaften durchgefahren. Wenn es uns besonders gut gefallen hat, blieben wir stehen und wir genossen die Aussicht. Wir machten auch Stopps um Mittagessen zu gehen. Ansonsten waren wir aber die meiste Zeit am Motorrad und haben die Aussicht und die Fahrt durch die Natur genossen.
Am spannendsten fand ich die Beobachtung der Einheimischen. Je kleiner das Dorf war, desto interessanter wurde es für mich. Wir haben viele Leute gesehen, wie sie schwere Dingen am Rücken hatten. Bei den Dingen handelte es sich immer um Naturmaterialien wie z.B. Holz, Gräser und Sträucher oder Gemüse. Schon die ganz kleinen Kinder mussten sehr viel schleppen. Es war auch sehr spannend zu sehen, wie die Menschen gekleidet sind und wie sie auf ihren Feldern arbeiteten. Da es hier überall sehr steil ist, haben sie Terrassen gebaut – darauf wächst dann großteils Mais. Es gibt aber auch viele Reisfelder. Außerdem haben wir große Hanf- und Kohlfelder gesehen. Es war wirklich spannend zu sehen, was hier alles angebaut wird. Es war ähnlich wie in Sa Pa – der Unterschied war jedoch dass in Sa Pa fast nur Reis angebaut wird, hier in der Ha Giang Provinz wird vermehrt Gemüse angepflanzt.
Ein Highlight unserer 2-tägigen Motorrad-Reise war die Nähe zur chinesischen Grenze. Wir waren so nahe, dass wir den Grenzzaun sehen konnten – nur wenige Meter trennten uns von China. Außerdem haben wir einen Grenzübergang gesehen – da stand auf der vietnamesischen Seite ein kleines Gebäude mit Personen und das chinesische Gebäude auf der anderen Seite der Grenze konnten wir auch sehen. Ein sehr einzigartiges Gefühl war das, als wir China so nahe waren. Der nördlichste Punkt unserer Reise war der Lung Cu Flag Point. Dort steht eine riesengroße Säule mit einer vietnamesischen Flagge und wenn man dort hinauf geht, kann man auch bis nach China schauen. Das hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Die Reise durch diese Berge war sehr schön. Die zwei Tage sind irrsinnig schnell vergangen. Wir haben wieder einmal sehr viel vom Land Vietnam gesehen. Manche Straßen waren sehr schön, manchmal war es ziemlich holprig. Alles in allem waren wir dann aber doch wieder froh, dass wir gesund angekommen sind und wir die Eindrücke des Ha Giang Loops für immer in uns tragen.












