Die letzte Busfahrt von Ha Giang nach Hanoi war leider die schlimmste. Wir waren zwar nur eine halbe Nacht unterwegs, aber das war schrecklich. Der Bus war komplett überfüllt. Am Gang sind auch ganz viele Leute gelegen. Es hat so ausgesehen, als würden hier Leute verschleppt werden. Möglicherweise wurden in unserem Bus arme Menschen vom Norden nach Zentralvietnam gebracht, um dort in Fabriken zu arbeiten. Ein Kind war auch schon dabei – ich hatte großes Mitleid mit allen und wir konnten fast kein Auge zumachen und schlafen.
Mitten in der Nacht sind wir dann endlich angekommen und durften aussteigen. Mit einem Taxi fuhren wir dann zum Hotel. Zum Glück haben wir für diese halbe Nacht ein Zimmer gebucht – wir freuten uns sehr auf das Bett und haben uns dann auch mal richtig ausgeschlafen.
Am nächsten Tag gingen wir gleich frühstücken. Die Stadt Hanoi hat etwas ganz Besonderes. Wir wohnten in der Altstadt und hier tut sich sehr viel. An allen Straßen und Gassen findet man ganz viele kleine Shops. Hier werden neben Nudeln Elektrogeräte verkauft und zwischen Restaurants findet man Shops mit religiösen Accessoires – es ist alles sehr bunt und lebendig. Da kommt man fast mit dem Schauen nicht zusammen. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und dieses Chaos richtig genossen.
Natürlich haben wir uns auch einige Sehenswürdigkeiten angesehen. Wir waren bei zwei Tempeln und zwei katholischen Kirchen. Außerdem haben wir uns ein Museum in einem ehemaligen Gefängnis angesehen. Da wurden früher während der Kolonialzeit Vietnamesen eingesperrt und während des Vietnamkriegs wurde es für amerikanische Soldaten verwendet. Ein Besuch von solchen Stätten macht mich immer sehr traurig und ich wünsche mir in diesen Momenten ganz besonders, dass endlich überall auf der Welt Frieden herrscht! Natürlich waren wir auch beim Mausoleum von Ho Chi Minh – dieser Mann ist besonders im Norden von Vietnam ein absoluter Held, denn er hat den Süden und Norden des Landes vereint.
Einen lustigen Abend verbrachten wir in der Train Street. Dort haben wir auch unser Jubiläum gefeiert: 4 Monate Weltreise. Die Train Street kann man sich so vorstellen, dass ganz nahe an Gleisen viele kleine Lokale sind. Wenn man Glück hat, dann fährt der Zug auch tatsächlich vorbei – das ist ganz schön knapp. Da darf man sich nicht zu weit nach vorne lassen. Es war ein sehr aufregendes Erlebnis dem Zug so nahe zu sein. In Österreich dürfte so etwas niemals sein – gerade deshalb ist es noch viel spannender für uns.
Abschließend kann ich sagen, dass das Monat in Vietnam unglaublich schnell vergangen ist. Das Land vom Süden bis in den Norden zu bereisen war sehr abwechslungsreich. Vietnam hat auch tatsächlich sehr viele verschiedenen Facetten. Man spürt noch immer einen starken Unterschied zwischen Norden und Süden. Das Essen ist je nach Region unterschiedlich und auch die Einstellung der Menschen ist sehr spannend und je nach Region teilweise völlig unterschiedlich. Es war ein schönes Monat und es hat uns sehr gut gefallen.
Noch kurz zwei negative Dinge, die gehören auch dazu: Was mir nicht so gut gefallen hat war, dass hier überall sehr viele Ratten zu sehen waren. In keinem anderen Land haben wir so viele Ratten gesehen. Außerdem sind die Menschen (besonders die Männer) ziemlich ekelig – sie spucken überall hin. Daran muss man sich wirklich gewöhnen. Wie die Tiere, die gegessen werden, behandelt werden, hat mir auch gar nicht gefallen. Bei voller Hitze werden sie zusammengepfercht und transportiert – das sah ich auch überhaupt nicht gerne. So, nun ist aber Schluss. Vietnam liegt hinter uns und wir freuen uns auf die folgenden Länder – neue Blog-Beiträge folgen!








