Das Frühstück in unserer Unterkunft „The Oasis Harbor“ war sehr ausgiebig und richtig gut. Wir haben uns für das asiatische Frühstück entschieden und bekamen warme Nudeln mit Gemüse, Früchte, Baguette und Toastbrot mit Butter und Marmelade sowie Tee und Orangensaft. Mit dieser Portion sind wir immer richtig gut in den Tag gestartet.
Seit Beginn der Weltreise waren wir noch nie beim Friseur. Für mich ist das nicht so tragisch, die langen Haare werden einfach etwas länger. Für René wurde es aber schon etwas unangenehm und deshalb suchten wir einen Barber Shop und um 3 $ wurden ihm die Haare geschnitten. Der Friseur war sehr bemüht und hat sich viel Zeit genommen. Er hat sehr sauber gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – René ist sehr zufrieden.
An unserem ersten ganzen Tag in Kambodscha schlenderten wir zu Fuß durch die Stadt Siem Reap. So bekamen wir einen tollen Einblick wie die Menschen hier leben. Es ist so spannend diese Augenblicke aufzusaugen und zu sehen was hier täglich vor sich geht. Ganz zufällig haben wir einen ganz kleinen netten „Made in Cambodia“-Markt gefunden. Da konnten wir nicht vorbeigehen – dieser kleine aber feine Markt bietet Produkte, die hier in Kambodscha hergestellt werden. Es gibt sehr viel Schmuck, Kleidung und Haushaltsutensilien wie Kochlöffel oder Essstäbchen aus heimischen Holz. Wenn wir nicht nur mit dem Rucksack reisen würden, hätte ich hier für zu Hause sicher einiges gekauft. Man unterstützt hier viele arme Familien und bekommt dafür sehr hochwertige und schöne Produkte.
Am Abend sind wir in den Zirkus gegangen. Dieser Zirkus nennt sich „Phare, The Cambodian Circus“. Über diesen Zirkus habe ich im Internet nur zufällig gelesen, ich bin aber sehr froh, dass wir dort waren. Es handelt sich hierbei nämlich um ein ganz besonderes Projekt. Die Institution wurde im Jahr 1994 von 9 jungen Männern, die vom Flüchtlingslager nach dem Regime der Roten Khmer nach Hause kamen, gegründet. (Über die Zeit des Regimes der Roten Khmer werde ich noch schreiben, wenn wir in Phom Phen in dem furchtbaren Museum waren.) Sie wurden während dieser Zeit von einem Kunstlehrer, der Zeichenunterricht als Therapie nutzte, sehr unterstützt und wollten diese neue Fähigkeit mit den armen, sozial benachteiligten und problematischen Jugendlichen teilen. Es wurde zuerst eine Kunstschule und öffentliche Schule eröffnet, die kostenlose Bildung anbietet. Es kamen dann eine Musik- und Theater- sowie schlussendlich eine Zirkusschule dazu. Heute sind mehr als 1.200 Kinder in der öffentlichen Schule und 500 in den alternativen Schulen.
Mit unserem Zirkusbesuch unterstützten wir dieses Projekt. Die Atmosphäre dort war sehr einzigartig. Die Künstler und Angestellten waren äußerst nett und zuvorkommend. Man hat richtig gespürt, wie sie sich freuen, dass wir hier sind. Die Show selbst dauerte ca. 1 Stunde und war atemberaubend. Meist ungesichert präsentierten die jungen Menschen eindrucksvolle Kunstwerke. Der Titel der Show lautete „Same same but different“. Auf lustige Art und Weise wurden die Unterschiede zwischen Touristen und kambodischen Einwohner präsentiert.
Was mich sehr getroffen hat, waren die Geschichten von einigen Kindern, die vor der Show gezeigt wurden. Ein Mädchen hat zum Beispiel erzählt, dass sie mit ihren Geschwistern bei der Oma wohnt weil sich die Eltern scheiden haben lassen. Die Eltern können sich keine Schule für sie leisten und deshalb hat sie nur durch diese kostenlose Schule die Chance auf Bildung und ein besseres Leben. Ein weiterer Junge hat erzählt, dass sie ein ganz kleines Zuhause haben. Die Kinder schlafen unter einem Dach, aber die Mutter muss im Freien schlafen, weil sie drinnen keinen Platz hat. Geschichten wie diese stimmen mich sehr nachdenklich und traurig. Bei uns in Mitteleuropa gibt es solche Probleme nicht, wir haben nur Luxusprobleme und schätzen nicht, wie gut es uns geht. Ein Dach über den Kopf zu haben, würden sich hier viele Menschen sehnlichst wünschen, können es sich aber leider nicht leisten.








Balance-Vorführung
