Die Stadt Kuching hat uns sehr gut gefallen – die Umgebung hat jedoch auch einiges zu bieten. Wir blieben eine Nacht in einem Nationalpark und wohnten 3 Tage lang bei einer Familie im Regenwald. Es war alles unglaublich spannend und eine tolle Erfahrung. Zuerst erzähle ich euch vom Bako Nationalpark.
Mit dem Linienbus kamen wir zu einem Boot-Terminal. Dort mussten wir ein Boot nehmen, um überhaupt in die Unterkunft des Bako Nationalparks zu kommen. Straßen führen nämlich nicht über die Berge und durch den Regenwald. Der Nationalpark ist bekannt für seine vielen Wanderwege. Gleich am Tag der Ankunft machten wir eine kurze Wanderung. Zum Glück war der Weg gut beschildert, ohne Tour-Guide im Regenwald zu gehen, kann nämlich auch durchaus gefährlich werden. Leider hat es leicht zu regnen begonnen, aber die Wanderung war sehr schön.
Als wir zurückkamen, haben wir sehr viele Nasen-Affen gesehen. Die gibt es weltweit nur hier in Malaysien und sind besonders lustig. Die große Nase der Affen ist wirklich einzigartig. Wenn man dem Affen ganz nahe ist, sieht man das Gesicht sehr gut. Am Abend machten wir dann noch einen Nightwalk. Dabei haben wir Wildschweine und einige große Insekten gesehen. Die Stimmung bei Dunkelheit durch den Regenwald zu gehen, war wieder sehr schön und beeindruckend.
Am nächsten Tag machten wir eine fast 6 km lange Wanderung durch den Nationalpark. Das war wunderschön. Auf der ganzen Strecke haben wir keine anderen Wanderer getroffen, wir waren also völlig alleine im großen und weiten Regenwald. Das einzige, was wir getroffen und gehört haben, waren Affen. Diesmal aber kleinere und silbere. Die waren später auch in der Nähe vom Headquarter und wir konnten sie aus der Nähe gut beobachten. Ich liebe es die wilden Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum erleben zu dürfen. Als wir mit dem Boot wieder retour fuhren, machten wir fast eine Begegnung mit einem großen Krokodil. Die Bootsmänner waren sehr nervös, weil sie eines gesehen haben – wir konnten es aber leider nicht sehen. Vielleicht war das aber auch unser Glück, immerhin sind Krokodile sehr gefährlich.
Der Aufenthalt im Bako Nationalpark war sehr schön. Wir konnten die Natur und Tierwelt gut beobachten. Das Interesse zum menschlichen Leben im und mit dem Regenwald ist immer mehr angestiegen und glücklicherweise konnten wir eine Familie finden, mit der wir 3 Tage lang lebten. René und ich haben gemeinsam mit einer Familie aus der Schweiz (1 Mama mit ihren 3 Kindern) unglaublich tolle und schöne Tage verbracht.
Mit einem Van wurden wir in der Stadt abgeholt, am Weg zu unserem Homestay blieben wir noch in Semenggoh stehen und besuchten die Orang Utans. Danach gab es noch Roti Canai zum Frühstück. Dann fuhren wir tief in den Regenwald – fast bis an die indonesische Grenze. Saloma und ihr großes Haus haben uns bereits erwartet. Geschlafen haben wir auf einer Matratze am Boden und zum Duschen gab es nur einen Kübel mit einem Schöpfer – alles so wie bei der Familie. Wir durften auch bei den Mahlzeiten immer die Speisen der Familie genießen. Es war alles sehr lecker und köstlich. Die meisten Zutaten kamen direkt von der Familie – sie haben selbst sehr viel Gemüse und bauen Reis an. Außerdem haben wir viele Kräuter aus dem Regenwald verspeist. Gleich am ersten Tag gingen wir zu einem nahe gelegenen Wasserfall und haben dort die Abkühlung sehr genossen. Am Abend sind wir dann durch das Dorf gegangen und haben uns ein traditionelles Longhouse des Bidayuh Stammes angesehen.
Der 2. Tag war mein absoluter Lieblingstag. Nach dem Frühstück fuhren wir zu einem Ananas-Feld und ernteten Ananas und Kräuter. Dann mussten wir lange durch den Regenwald gehen, bis wir an einem Fluss angelangt sind. Dort haben wir uns zuerst abgekühlt und dann ging es ans Kochen. Der Onkel unserer Gastgeberin hat Bambus gefällt, damit wir daraus trinken und damit kochen können. Direkt über dem Lagerfeuer haben wir Reis und andere Gerichte im Bambus gekocht. Auch den Tee machten wir im Bambus – der Becher, aus dem wir dann tranken, war natürlich auch aus Bambus und da es im Regenwald keine Teller gibt, verwendeten wir große Blätter. Es war unglaublich spannend zu sehen welche wilden Kräuter zum Kochen verwendet werden. Natürlich haben wir tatkräftig mitgeholfen und so schmeckte die Mahlzeit noch viel besser. Der Tag ist sehr schnell vergangen, wir hatten viel Spaß und leckere Speisen.
Als wir wieder zurückgingen, hat uns der Regen komplett erwischt. In der Unterkunft angekommen, waren wir pitschnass. Wir duschten dann auch gleich im Regen, weil es wirklich wie aus Kübeln regnete. Nach dem Abendessen haben wir mit der Familie aus der Schweiz und der einheimische Familie Karten gespielt – das war sehr lustig und ein gelungener Abend eines wundervollen Tages.
Am letzten Tag gingen nur René und ich zu einem großen Wasserfall, da die Wanderung in der prallen Sonne für die Kinder aus der Schweiz wahrscheinlich zu viel gewesen wäre. Der Wasserfall war irrsinnig hoch und wir konnten uns gut abkühlen. Lustig war auch, dass die Fische in dem Wasser die tote Haut unserer Füße abgeknabbert haben.
Die Zeit im Regenwald ist irrsinnig schnell vergangen und war ein absolutes Highlight unseres bisherigen Aufenthalts in Malaysien, besonders in Borneo!

























