Sihanoukville – die chinesische Stadt im Süden von Kambodscha

Wir haben hier das erste Mal in einem Schlafsaal genächtigt, wurden von einem Mönch geweiht und haben unser 3-Monats-Jubiläum gefeiert.

Nach dem wunderschönen Aufenthalt auf der Insel Koh Rong Sanloem mussten wir wieder zurück auf das Festland. Die Stadt, von der aus man auf die kambodschanischen Inseln fahren kann, heißt Sihanoukville. Obwohl diese Stadt für Touristen nicht so viel zu bieten hat, ist die Geschichte der Stadtentwicklung sehr interessant und wir konnten auch hier schöne Tage verbringen.

Genächtigt haben wir diesmal zum ersten Mal in einem Hostel. Das Onederz Hostel ist sehr schön, hat einen Pool und einen großen Aufenthaltsbereich. Es gibt Doppelzimmer und Schlafräume mit 6 oder 8 Betten. In der ersten Nacht haben wir uns noch für das Doppelzimmer entschieden. Als Pärchen ist es doch nett, die Zweisamkeit genießen zu können. Für die nächsten Nächte haben wir uns jedoch aus Kostengründen entschieden, einen Schlafsaal zu wählen und so schliefen wir gemeinsam mit 4 anderen Personen in einem Zimmer. Es war schon etwas gewöhnungsbedürftig – die Klimaanlage ist immer gelaufen, obwohl wir die in unseren Zimmern immer ausgeschaltet haben und manchmal hatten wir auch einen schnarchenden Kollegen. In Summe war es für den Preis, den wir zahlten jedoch völlig in Ordnung und es hat für uns beide super gepasst. Was dieses Hostel für uns ganz besonders nett machte, waren die Haustiere. Ein kleiner schwarzer Kater wohnt seit ca. 2 Wochen hier. Er ist ein Findelkind und wollte von der Eingangstür zum Hostel einfach nicht weggehen. Der Eigentümer mag Katzen sehr gerne und so darf er hier gemeinsam mit einem weiteren Findelkind zu Hause sein. Besonders mit dem Kleinen haben wir viel gespielt und wir haben uns sehr gefreut für einige Tage ein Haustier zu haben.

Das Stadtbild von Sihanoukville ist sehr interessant. Es handelt sich nämlich um eine Küstenstadt und so gibt es hier und ganz in der Nähe viele Strände. Die Stadt selbst hat sehr viele Hochhäuser und es wird extrem viel gebaut. Die neuen Hauptstraßen sind fast überall 3-spurig, die Kreisverkehre sind riesengroß und überhaupt ist die Stadt sehr weitläufig – es ist sehr viel Platz zwischen Hochhaus, Radweg, Gehsteig und Straße. Man merkt, dass die Bauten sehr überlegt und durchdacht durchgeführt wurden. Was sehr auffallend ist, ist dass es hier ganz viele Casinos gibt. Viele Chinesen sind in diese Stadt ausgewandert oder machen hier Urlaub und deshalb ist hier auch wirklich alles 3-sprachig angeschrieben: Khmer, Chinesisch und Englisch. Die Einheimischen haben nicht so eine Freude mit den Chinesen. Sie kommen nur um ins Casino zu gehen, hat uns ein junger Mann erzählt. Außerdem hat der alte Bürgermeister von Sihanoukville sehr viel Geld aus China erhalten und deshalb ist die Stadt hier so chinesisch angehaucht. Als ein Gebäude eingestürzt ist und 30 kambodschanische Menschen gestorben sind, wurde der Bürgermeister gewechselt und dieser neue steht nun mehr hinter den einheimischen Kambodschanern.

Wir haben hier in Sihanoukville die zwei großen Einkaufszentren besucht und sind durch die Straßen geschlendert. An einem Tag machten wir einen Ausflug nach Ream und erlebten dort wieder etwas ganz Besonderes.

Wir fuhren mit unserem Leih-Moped zur Ream Pagode und ein kleiner Junge hat uns schon von der Weite gewinkt. Als wir abgestiegen sind und zu dem liegenden Buddha gingen, waren zwei alte Damen anwesend. Diese zwei Damen haben für uns 6 Räucherstäbchen angezündet und jeweils 3 Stück René und mir gegeben. Der kleine Junge hat uns gezeigt, dass wir die nehmen und in den Sand stecken sollen. Er hat uns auch gezeigt, dass wir jetzt beten sollen. Wir haben die Räucherstäbchen hingesteckt und uns hingekniet. Dann war da auch noch ein Mönch. Die alten Damen haben die ganze Zeit gesprochen – wir haben aber kein Wort verstanden. Sie haben uns eine Unterlage direkt vor dem Mönch aufgelegt und zeigten uns sich hinzuknien. Dann mussten wir Geld opfern und in eine goldene Schale legen. Diese Schale mussten wir alle gemeinsam (Mönch, René und ich, die alte Dame) berühren und hinstellen. Daraufhin hat die Segnung begonnen – der Mönch hat lautstark gebetet und uns einige Male mit sehr viel Weihwasser geweiht. Im Anschluss haben die zwei alten Damen und der kleine Junge lautstark zurück gebetet. Alle haben gestrahlt und gelacht – alle haben sich an der Situation erfreut. Auch der Mönch hat am Schluss sein Lächeln nicht mehr verbergen können. Ein unglaubliches Erlebnis war das für uns – es ist so schön wie nett und freundlich die Menschen hier sind. Als wir dann wieder gingen und mit dem Moped wegfuhren, hat uns der kleine Junge wieder gewinkt.

Ein weiteres Highlight hier in Sihanoukville war unser 3-Monats-Jubiläum. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Wir sind nun schon mehr als 3 Monate unterwegs. Wir sind so froh und dankbar, dass trotz der Corona-Pandemie unsere Reise so erfolgreich stattfinden kann. Das Jubiläum haben wir auf der Rooftop-Bar La Vogue gefeiert. Wir haben die Aussicht und die warme Luft hoch oben im Himmel sehr genossen.

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