Kampot, wo der Pfeffer wächst und man die Wolken berühren kann

Ein Traum von mir ist in Erfüllung gegangen und wir haben die Zeit hier in Kampot sehr genossen.

Seid wir uns dazu entschieden haben, nach Kambodscha zu reisen, freue ich mich auf den Besuch einer Pfeffer-Farm. Hier in Kampot ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Wir waren außerdem in einem Nationalpark – dort haben wir wieder einmal ein Naturschauspiel beobachten dürfen. Kampot ist eine kleine feine Stadt, die sehr viel zu bieten hat.

Das Beste an unserem Besuch hier in Kampot war definitiv die Pfeffer-Farm. Ich habe nun endlich selbst gesehen wie der Pfeffer wächst. Ich weiß jetzt was die einzelnen Produktionsschritte sind. Ich habe alle Pfefferarten und die verschiedenen Mischungen verkosten dürfen. Die Firma „La Plantation“ ist ein familiengeführtes Unternehmen, die Besitzerfamilie stammt aus Frankreich und Belgien. Seit 2013 besteht die Farm und bietet aktuell ca. 150 Kambodschanern eine Arbeitsstätte mit fairem Lohn. Die Mitarbeiter wohnen auf der Farm und das Essen wird in der Kantine zur Verfügung gestellt. Außerdem unterstützt das Unternehmen eine ländliche Schule, die erbaut wurde und nun instandgehalten wird. Es wird auch Schulmaterial zur Verfügung gestellt. Es wird hier alles noch per Hand gemacht – sowohl beim Pflanzen als auch Ernten werden keine Maschinen verwendet. Deshalb arbeiten in der Erntezeit hier mehr als die 150 Personen im Stammpersonal. Die Produkte hier werden ausschließlich in Bio-Qualität produziert, es werden keine chemischen Düngungsmittel oder Pestizide verwendet. Noch während dem Besuch habe ich mich dazu entschieden, dass ich ab jetzt nur noch diesen Kampot-Pfeffer kaufen und verwenden werde – ich weiß ja nun woher dieser tatsächlich kommt und wo er gewachsen ist, bevor er bei uns am Teller landet.

So wie in Phnom Penh haben wir auch hier in Kampot eine Bootstour gemacht. Das „Boot fahren“ haben wir voll für uns entdeckt – die entspannte abendliche Stimmung am Wasser zu verbringen, gefällt uns richtig gut. Fast zwei Stunden lang sind wir gefahren. Am Deck des Bootes sind kleine Tische und Polster zum Sitzen am Boden verteilt gewesen – es gibt kein Geländer. Dieses Gefühl von Freiheit hatten wir selten wo, es war unglaublich schön und die Zeit ist sehr schnell vergangen.

Wir waren auch im Bokor-Nationalpark. Zuerst blieben wir beim Lok Yeay Mao Monument stehen – dort hat man einen tollen Ausblick. Dieser Nationalpark hat eine interessante Geschichte. In der Kolonialzeit haben die Franzosen auf diesen Berg nämlich einiges erbaut, unter anderem eine katholische Kirche und ein großes Hotel. Die Kirche haben wir uns näher angesehen. Es ist sehr interessant, eine über 100 Jahre alte Kirche zu betreten – sie ist noch sehr gut erhalten. Hinter der Kirche hatten wir einen tollen Ausblick auf das Meer und den Urwald – begleitet von vielen Naturgeräuschen haben wir hier viele bunte Schmetterlinge sehen können und den Ort einfach genossen. Hier konnten wir außerdem sehen wie die Wolken entstehen – das passiert direkt über dem Meer. Die Wolken sind dann zu uns gezogen und wir haben uns mitten in den Wolken befunden. Es war dann ziemlich kühl und die Luft war sehr feucht – es war sehr spannend und toll dieses Naturphänomen erleben zu dürfen.

Das Highlight des Tages war die Sichtung von zwei Doppelhornvögel bei der Rückfahrt. Diese Vögel haben eine Flügelspannweite von 1,6 m und deren Schnabel ist 30 cm lang. Als die Vögel geflogen sind, haben wir den Flügelschlag sehr stark gehört – das war so schön solche großen wilden Tiere in deren natürlichen Lebensraum zu sehen.

Der ganze Berg rund um diesen Nationalpark wurde nun an ein chinesisches Unternehmen für 99 Jahre verpachtet. Die Chinesen wollen hier eine riesige Hotelanlage und einen großen Hafen erbauen. Es sollen dort auch Kreuzfahrtschiffe andocken können und die Touristen werden mit dem Helikopter zum Hotel am Berg geflogen. Wir haben die Baustelle bereits gesehen – es ist wahnsinnig, welche Erdbewegungen hier gemacht werden. Schade, dass dieser ursprüngliche und schöne Ort nun komplett verbaut wird. Wir sind sehr froh und dankbar, alles noch so gesehen zu haben, wie es heute ist.

Die Stadt Kampot selbst ist eher klein, hat aber ein sehr lebendiges Stadtzentrum. Es gibt hier eine Food Street – hier bekommt man ganz viel leckeres Street Food. Außerdem gibt es hier ganz viele Restaurants und Cafés. Was uns auch noch aufgefallen ist, ist dass hier auch viele westliche Menschen leben – die meisten sehen aber sehr verbraucht aus. Wir glauben, dass hier einige beim Urlaub machen hängen geblieben sind. Ich glaube aber, dass die meisten von ihnen nicht wirklich glücklich sind und deshalb sehr viel trinken und rauchen. Das finde ich ein wenig schade, denn durch diese Menschen wird die überaus freundliche und einladende Art der Kambodschaner etwas überschattet. Nichtsdestotrotz hat uns der Aufenthalt hier in Kampot sehr gut gefallen – wir haben sehr viel erlebt, gesehen und die Zeit genossen.

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