Eine Geschichte über Elefanten, die mir sehr leid tun.

Unser nächster Stopp war Pinnawala. Das ist ein ganz kleiner Ort in der Nähe von Kegalle und hier gibt es nicht viel außer eine Touristenattraktion. Diese Attraktion nennt sich „Elephant Orphanage“, auf deutsch bedeutet das Elefanten-Waisenhaus.

Unter einem Waisenhaus stelle ich mir eine nette Bleibe für Elefanten vor, die es in ihrem natürlichen Umfeld nicht geschafft hätten zu überleben. Als wir dann gesehen haben, wie diese Elefanten hier behandelt werden und wie die Elefanten waren, die wir in der freien Wildbahn beobachtet haben, wurden wir sehr traurig.

Als um 08:30 Uhr geöffnet wurde, waren wir gleich die ersten Besucher. Niemand außer dem Personal war anwesend und wir sind gleich zu einem kleinen Aussichtsplateau gegangen. Von dort aus hat man auf den Auslauf der Elefanten gesehen. Sie wurden gerade aus ihren Ställen heraus gelassen und wir konnten beobachten wie sie in unsere Richtung marschierten. An dieser Stelle habe ich auch gleich eine nicht so schöne Situation erlebt – ein großer männlicher Elefant war angekettet und wurde gewaschen und dann hat er unter dem Kommando von einem Wärter Holz herumtragen müssen. Ich habe mich aber auf die freien Elefanten konzentriert, die Jungen haben herumgetobt und es gab frisches Futter.

Dann sind wir weiter gegangen und haben wieder 4 angekettete Elefanten gesehen. Etwas weiter waren wir dann länger, weil es dort etwas Nettes zu sehen gab. Es leben hier nämlich zwei 5-monatige Zwillinge und diese beiden kleinen Männchen sind zum Fressen lieb. Sie toben herum, spielen miteinander, raufen sich nieder. Bei Mama gibt es immer Milch und das Futter ist auch schon interessant. Noch etwas tollpatschig laufen sie herum – denen könnte man stundenlang zusehen. Das war auch mein persönlicher Höhepunkt von dem Besuch.

Kurze Zeit später wurden die Elefanten über eine Straße zu einem Fluss getrieben. Grundsätzlich finde ich es ja toll, dass die Elefanten hier eine Abkühlung bekommen aber einige Elefanten wurden nicht einmal beim Fluss freigelassen. Einige freie Elefanten sind in das Wasser gestiegen und haben sich mit dem Schlamm und Staub bedeckt – die Angeketteten mussten im Wasser richtig baden. Die Wärter haben ziemlich laut geschrien. Das hat mir gar nicht gefallen. Nach einiger Zeit wurden die Elefanten sogar im Wasser an eine bestimmte Stelle getrieben, damit Hotelgäste vom Balkon und Zimmer aus Elefanten sehen können. Dann wurden sie noch mit ganz viel Wasser abgespritzt – das hat den Elefanten aber auch nicht gefallen. Einige wollten nicht unter den Strahl gehen und andere die erwischt wurden, sind schneller geworden und wollten weg! Den Staub, der ihnen herunter gewaschen wurde, würde ihnen nämlich als Insektenschutz dienen. Nach 2 Stunden am Fluss wurden sie wieder zurück getrieben in das Gehege. Am Nachmittag findet der ganze Spaß noch einmal statt. Im Endeffekt werden die Elefanten also den ganzen Tag herumgetrieben. Und was auch noch dazukommt ist, dass sie mit spitzen Eisenstangen gestochen werden, wenn sie nicht tun was die Wärter wollen.

Ich finde es zwar schön Elefanten zu sehen, aber sie den ganzen Tag herumzutreiben, nur damit Touristen etwas zu sehen haben, finde ich nicht in Ordnung. Ein Waisenhaus ist für mich etwas anderes, da sollte der Tourismus keine Rolle spielen. Von mir gibt es keine Fotos von angeketteten Elefanten oder Wärtern, die die Elefanten stechen. Der Grund dafür ist, dass ich diese Umgangsweise nicht unterstützen will und den Wärtern nicht das Gefühl geben will, dass es mir gefällt wie sie die Tiere behandeln! Es scheint nämlich so, als wäre die Vorgehensweise für sie völlig in Ordnung. Man hat sogar den Eindruck dass sie richtig stolz sind, über diese großen Tiere Macht ausüben zu können und das mag ich schlicht und einfach nicht!

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sind wir zurück in unsere Unterkunft gegangen. Es hat uns noch lange beschäftigt, was wir an diesem Vormittag erlebt und gesehen haben. Und wir haben für uns den Entschluss gefasst, dass wir Tiere nur noch frei und wild in Nationalparks besuchen wollen und solche Tierquälerein nicht mehr unterstützen werden.

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