Auf den Gleisen mitten durch den Dschungel und das schöne Land!

Wir haben unser Tuk Tuk gegen den Zug eingetauscht und haben die Landschaft zwischen Ella und Kandy auf den Gleisen genossen.

Die Zugstrecke zwischen Ella und Kandy im Landesinneren von Sri Lanka ist sehr berühmt. Die Umgebung zwischen diesen beiden Städten ist wunderschön. Vom Zug aus sieht man naturbelassene Wälder, bewirtschaftete Felder, Wasserfälle und Flüsse. Man fährt teilweise wirklich mitten im Dschungel und kann weit und breit keine Häuser, Menschen und Straßen sehen. Natürlich kommt man aber auch durch kleinere und größere Orte. Man sieht von den Gleisen aus sehr viel von dem wunderschönen Land.

Das Zugfahren in Sri Lanka ist generell sehr spannend und nicht vergleichbar mit einer Zugfahrt in Österreich. Die Züge hier in Sri Lanka sind schon etwas in die Jahre gekommen. Auch die Gleise sind nicht die neuesten und deshalb ist der Lärmpegel während der Fahrt sehr groß, obwohl man teilweise im Schritttempo unterwegs ist. Was auch komplett anders ist, ist dass hier bei den Zügen sowohl die Türen als auch die Fenster während der gesamten Fahrt offen sind. Es gibt keine Klimaanlage aber einen oder zwei Ventilatoren in jedem Abteil. Durch den Fahrtwind ist es jedoch trotzdem sehr angenehm und nicht zu heiß. Beim ersten Mal war es für mich sehr komisch, als ich den Kopf nach draußen streckte und sowohl die Lok ganz vorne als auch das Ende des Zuges sah, in dem ich selbst gesessen bin. Aber es macht Spaß und man fühlt sich dadurch mit der Umgebung und der Natur verbundener.

Sehr nett finde ich auch, dass Kinder die den Zug sehen immer winken und wenn man zurückwinkt freuen sie sich sehr. Man kann sich gegenseitig gut sehen, weil die Fenster ja offen sind und guter Blickkontakt entstehen kann. Sowohl im Zug selbst als auch bei den Haltestellen laufen immer mehrere Männer mit großen Körben herum und verkaufen Snacks an die Fahrgäste. Es gibt frisches Obst, Süßigkeiten wie Schokolade oder Saures wie Chips. Es werden auch immer heimische Produkte verkauft, zum Beispiel geröstete Kichererbsen oder getrocknete Cashew-Nüsse. Die Männer preisen mit lauter Stimme ihre Produkte an und laufen die Gleise auf und ab. Das ist auch generell etwas, was in Österreich völlig anders ist. Ich habe in Österreich noch nie einen Menschen mitten auf den Gleisen der Zugstrecke gesehen. Hier laufen die Menschen ständig herum, oft gehen sie einfach nur zur Seite und stehen einen halben Meter vom vorbeifahrenden Zug entfernt. Ganz schön gefährlich denke ich mir da immer. Aber die Fahrgeschwindigkeit hier kann man auch nicht vergleichen mit einem österreichischen Zug. Der Zug hier fährt tatsächlich oft im Schritttempo und deshalb kann die Sogwirkung auch nicht so stark sein wie daheim.

Und dann gibt es hier noch etwas, was in Österreich meines Wissens nach nicht mehr gemacht wird – der besondere Abfluss der Toilette. Zuerst muss ich anmerken, dass auch in der Toilette ein Fenster ist, das während der gesamten Fahrt offen steht und wenn man mit seinem Geschäft fertig ist und den „Flush“-Knopf drückt, dann sieht man die Gleise und man kann zuschauen, wie alles rausgespült wird. Ich glaube mich erinnern zu können, dass dies früher auch in Österreich so war. Da sieht man, dass das Land hier von der Entwicklung her den europäischen Standard doch sehr nachhinkt.

Die Zugfahrt hat insgesamt 6,5 Stunden gedauert. Die ersten paar Stunden sind sehr schnell vergangen, da wir so viel zu Sehen hatten. Dazwischen hatten wir einen kleinen Durchhänger, da haben wir uns mit heimischen Cashew-Nüssen und Mini-Bananen gestärkt und gelesen. Schlussendlich ist die Zugfahrt schnell vergangen. In Kandy angekommen, haben wir uns ein Tuk Tuk zum Hotel genommen. Wir sind wieder in einer schönen Unterkunft angekommen und haben uns gleich am Weg in die Stadt gemacht, um Abendessen zu gehen. Als wir dort ankamen, waren wir etwas verblüfft. Kandy ist wieder ganz anders als alle anderen Städte bisher – mehr dazu aber im nächsten Beitrag.

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