Kurz nach Weihnachten haben wir dann die letzte afrikanische Landesgrenze überquert. Wir haben unser 20. Weltreise-Land und das 9. afrikanische Land betreten: Südafrika. Über den Kontinent Afrika hört man leider immer wieder schlimme Dinge. Manche Touristen und Touristinnen haben nicht schöne Erfahrungen gemacht. Das Land Südafrika hat jedoch einen ganz extrem schlechten Ruf. Wir haben auch tatsächlich Erzählungen von Betroffenen gehört, die einem Schauer über den Rücken jagen. Unser Gefühl beim Betreten des Landes war deshalb dementsprechend angespannt.
Die letzten gemeinsamen Tage als Gruppe mit dem Truck standen an. Wir haben noch auf einem wunderschönen Campingplatz gecampt. Irgendwie waren wir traurig, dass bereits die letzte Nacht im Zelt vor uns lag. Ungefähr 2 Monate war genau dieses Zelt unser einziger Platz, in dem wir Privatsphäre hatten. Im Truck, beim Kochen und den Ausflügen waren wir immer in der Gruppe. Wir haben noch ein letztes Mal gemeinsam gekocht, Abend gegessen und am nächsten Tag gefrühstückt. Das war wunderschön, die letzte Nacht im Zelt und mitten in der Natur haben wir auch richtig genossen.
In Stellenbosch machten wir dann für 2 Nächte einen Halt. Dort fielen uns sofort die hohen Sicherheitsvorkehrungen gegenüber der herrschenden Kriminalität auf. Wir durften überhaupt nichts im Truck lassen. Alle Häuser, sowohl private als auch öffentliche Gebäude, sind mit elektrischen Zäunen gesichert. Es gibt überall ca. 2 Meter hohe Mauern und über diesen Mauern sind die elektrischen Drähte, teilweise in 10er Reihe, gespannt. Hier in Südafrika wird Privatbesitz besser gesichert als bei uns daheim die Weiden der Tiere. Das ist wirklich ein sehr merkwürdiges Gefühl und man fragt sich, was hier alles passiert, dass solche Vorkehrungen nötig sind. Wir versuchten uns jedoch nicht verrückt zu machen und nicht zu viel darüber nachzudenken.
Stellenbosch ist bekannt für seine Weingärten und deshalb sind wir herumspaziert und haben uns einen Weingarten näher angesehen. Die Landschaft dort ist sehr schön und es erinnerte uns alles sehr an die österreichische Landschaft. Es sind auch einige sehr schöne Gebäude zu sehen. Nach 2 Monaten hatten wir hier in Stellenbosch auch wieder einmal die Möglichkeit in richtige Restaurants oder Cafés zu gehen. Am Anfang war das richtig komisch für uns, denn in den ärmeren afrikanischen Ländern hatten wir solche Lokale nie gesehen. Die zwei Tage dort sind schnell vergangen und dann fuhren wir schon in unsere letzte Stadt: Kapstadt.
Nun sind endgültig die letzten zwei Tage mit der Truck-Gruppe angebrochen. Wir waren in einem Hostel untergebracht und gingen zu Silvester ein letztes Mal gemeinsam Mittag essen. Wir verabschiedeten uns von unserem Tourguide und dem Truck-Fahrer und es war teilweise richtig emotional, da uns manche Personen sehr ans Herz gewachsen sind.
Silvester verbrachten wir mit unseren Truck-Leuten aber ohne den afrikanischen Guides auf einem Silvester-Partyboot. Wir sind um ca. 21 Uhr ins Meer rausgefahren und haben eine Runde gedreht – die schönen Lichter von der Stadt konnten wir sehen. Genau um 0:00 Uhr mussten wir jedoch aus Sicherheitsgründen angelegt am Hafen sein. Wir waren alle am oberen Deck und konnten die vielen Menschen auf der Promenade sehen. Alle haben auf ein spektakuläres Feuerwerk gewartet. Doch es wurden alle enttäuscht, es gab kein Feuerwerk. Nicht einmal eine einzige Rakete wurde geschossen. Alle waren sehr verwundert und traurig. Die Leute und auch wir, gingen deshalb nach Hause bzw. in die Unterkunft. Erst nach späterer Recherche haben wir erfahren, dass bereits seit 2019 sämtliche Feuerwerke verboten sind. So ein komisches Silvester habe ich noch nie erlebt, denn die Erwartungen von einem spektakulären und großem Feuerwerk in Kapstadt wurden komplett enttäuscht.












