As Salt, Jerash und Irbid – im Norden des Landes finden wir eine beeindruckende Stadt und viele Ruinen

Da wir noch Zeit hatten, ging es für uns auch ganz in den Norden von Jordanien. Wir haben viele archäologische Stätten besucht.

Gegen Ende unserer Jordanien-Reise haben wir uns auf den Weg in den Norden des Landes gemacht. Wir haben einige archäologische Ausgrabungen besucht. Eigentlich sind René und ich beide nicht so Fans davon. Lieber sind wir draußen in der Natur und erleben etwas mit Tieren, aber da wir noch Zeit hatten, haben wir die bekanntesten Stätten im Norden auch besucht.

Ganz spontan machten wir einen Zwischenstopp in einer kleinen Stadt namens As Salt. Obwohl der Verkehr in der Stadt ziemlich chaotisch war, waren wir sehr froh, dass wir diesen Stopp gemacht haben. Wir haben nämlich eine richtig schöne Einkaufsstraße entdeckt. Es waren nur Einheimische unterwegs, die Stimmung war sehr ruhig und entspannt, das Gemüse und Obst hat herrlich ausgesehen. Man konnte Haushaltsgeräte, Kleidung und auch alles weitere kaufen. Die Gewürze haben wieder herrlich geduftet und bei den Mehlspeisen konnte ich nicht vorbeigehen ohne etwas zu kaufen. Wir gingen auch lecker Mittagessen in dieser Straße, der Stopp war wirklich sehr gelungen.

Danach fuhren wir nach Jerash und haben dort die archäologischen Stätten der Griechen und Römer besichtigt. Des weiteren sind wir zur Ajloun Burg gefahren und haben den Rundblick genossen. Zu guter Letzt sind wir auch noch nach Umm Quais gefahren und wir haben auch dort die Ausgrabungen besichtigt. Dort haben wir auch eine kleine Schildkröte entdeckt. Wir waren da so weit nördlich von Jordanien, dass wir wieder die Nachbarländer Israel und Syrien gesehen haben. Bei guter Sicht hätten wir auch bis nach Libanon gesehen. Diese Aussicht hat mich jedoch etwas nachdenklich gemacht, denn in Syrien hinter den Bergen, die wir sahen, wird Krieg geführt und alleine der Gedanke stimmt mich sehr traurig.

Die Autofahrten durch das Land waren sehr angenehm. Die Straßen sind gut ausgebaut und wir konnten überall gut hinfahren. Jordanien ist sehr hügelig und deshalb kam es auch öfter vor, dass die Straßen ziemlich steil waren. Interessant war auch, dass die Straße bei Regen extrem rutschig war. Durch den Sand, der überall war wurde es sehr gefährlich wenn die Straße nass war.

Generell war auch sehr spannend, dass wir in Jordanien sehr viele Elektro-Autos gesehen haben. Es gibt auch überall viele Photovoltaik-Anlagen und an manchen Stellen fanden wir sehr viele Windräder. Es scheint also so, als wäre Jordanien hinsichtlich nachhaltiger Energiegewinnung schon sehr weit vorangeschritten.

Madaba – Erinnerungen und Entdeckungen aus der Zeit von Jesus

Wir besuchten die Taufsstelle von Jesus, die erst vor ungefähr 20 Jahren ausgegraben wurde. Auch viele schöne Kirchen waren in dieser Gegend zu sehen.

Als wir von Karak nach Madaba weitergefahren sind, kamen wir in einen richtigen Sandsturm. Es hat sich ein bisschen so angefühlt als wäre alles Nebel aber tatsächlich war hier sehr viel Sand in der Luft. Der Wind hat auch extrem geweht, das haben wir im Auto total gespürt. Als wir dann angekommen sind und in einem Gastgarten Platz genommen haben, war der Tische voll mit Sandstaub. Der Kellner hat uns dann erklärt, dass dies im Herbst immer so ist, während wir dann unsere Falafel mit Humus gegessen haben, wurde wieder alles staubig und wir waren froh, dass wir mit dem Essen fertig waren.

In der Stadt Madaba konnten wir uns zu Fuß einige katholische Kirchen ansehen. Die Besonderheiten dieser Kirchen sind die vielen Mosaik-Bilder, die man überall am Boden findet. Es wurden auch richtige Stadtpläne aus Mosaik ausgegraben und gefunden. So konnten die Archäologen nachvollziehen wie die Stadt und die Umgebung früher ausgesehen hat.

Am nächsten Tag machten wir uns auf dem Weg zur israelischen Grenze. Erst vor ungefähr 20 Jahren wurde am Jordan, dem Fluss der die Grenze zwischen Jordanien und Palästina bzw. Israel ist, die ehemalige Taufstelle von Jesus ausgegraben. Heute ist der Fluss und somit auch die Grenze ziemlich schmal, weil das Wasser des Flusses für die israelische Bevölkerung abgepumpt und umgeleitet wird. Da man sich hier direkt auf der Landesgrenze befindet, darf man nur mittels Führung zu der Taufstelle. Überall sind auch Grenzbeamte und Militär zu sehen.

Die Taufstelle selbst ist eine kleine Kapelle neben einer Kirche. Das ist alles noch ziemlich gut erhalten. Ganz in der Nähe von dieser Taufstelle wurden zehn weitere Kirchen erbaut. Die sind im Laufe der Zeit dazugekommen. Die Taufstelle selbst ist heute leider trocken, weil das Wasser dermaßen zurückgegangen ist. Es war trotzdem interessant zu sehen, wo Jesus damals getauft wurde. Am Schluss durften wir dann sogar den Jordan-Fluss berühren. Auf der israelischen Seite haben wir sogar Taufen im diesem Fluss beobachtet. Die Stimmung an dieser Wasserstelle war sehr besonders und es war für uns eine interessante Erfahrung mal an einer christlichen Stätte zu sein.

In Jordanien ist die größte Religionsgemeinschaft der Islam. Deshalb war es für uns umso spannender, dass das Christentum, das bei uns daheim in Europa am weitesten verbreitet ist, hier im mittleren Osten seine Ursprünge hat.

Aqaba und Kerak – wir waren auch im roten Meer und haben eine Burg besucht, die im Winter mit Schnee bedeckt ist

Wir waren in einem weiteren uns unbekannten Meer und wurden von der Kälte in den Bergen von Jordanien sehr überrascht.

Ganz im Süden von Jordanien liegt die Stadt Aqaba. Hier hat man Zugang zum roten Meer. Es ist sehr cool, dass wir in Jordanien zwei Meere besuchen durften. Wir waren außerdem nur eine halbe Stunde von der Grenze zu Saudi-Arabien entfernt und haben über das Meer nach Ägypten und Israel gesehen. Das finde ich immer besonders spannend, wenn man über Ländergrenzen hinweg blicken kann.

In Aqaba gibt es eine schöne Promenade, an der sind wir entlang spaziert. Wir haben die große Flagge bewundert und nebenbei den Sonnenuntergang genossen. Es gibt auch eine wunderschöne Moschee. Außerdem haben wir ganz in der Nähe von unserer Unterkunft einen Bäcker entdeckt. Überall in Jordanien wird zu jeder Mahlzeit Pita-Brot gegessen und in Aqaba hatten wir die Möglichkeit genau zu sehen, wie dieses Brot hergestellt wird. Das war sehr spannend und natürlich war das ganz frische Brot besser als jedes andere.

Am Abend haben wir in einem netten Café am Strand einen Kaffee und die typischen arabischen Süßigkeiten, nämlich Baklava verspeist. Dabei haben wir den Blick auf Israel genossen. Aqaba ist generell sehr touristisch, auf den Straßen sieht man viele Touristen. Zum Glück war dies aber am Strand vom Roten Meer nicht so. Einen ganzen Tag waren wir dort. Wir gingen aber beide nur einmal in das Wasser und haben geschnorchelt, weil das Wasser so kalt war. Hier gibt es auch Jahreszeiten und es ist jetzt Herbst, da sind die Temperaturen geringer als im Sommer. Die Stimmung am Strand mit dem Blick aufs Meer und der Windbrise im Haar war sehr entspannend und schön.

Nach Aqaba fuhren wir nach Karak und dort wurden wir beim Aussteigen richtig überrascht. Es war kalt. Es war sogar so kalt, dass wir die Weste bzw. Jacke ausgepackt haben. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Es wurde uns erklärt, dass die Stadt auf fast 1.000 Meter liegt und jetzt im Herbst ist es kalt und im Winter liegt sogar ab und zu mal für ein paar Tage Schnee. Das haben wir erst geglaubt, als wir auch wirklich Fotos gesehen haben.

In unserer Unterkunft in Karak hatten wir einen ganz netten Gastgeber. Er fuhr mit uns am Abend zum Sonnenuntergang über dem toten Meer und wir bekamen ein sehr leckeres heimisches Frühstück. Als wir danach die Burg Karak besucht haben, haben wir die Kälte gespürt. Der Wind hat sehr stark geweht und es war wirklich richtig kalt. Die Burg war aber sehr beeindruckend und hat uns gut gefallen. Die Sandsteine machen das Flair sehr interessant und wir konnten uns in manchen Räumen richtig gut vorstellen, wie das früher bewohnt wurde.