In Ha Long verbrachten wir eine Luxus-Nacht, die uns ewig in Erinnerung bleiben wird.

Zwischenzeitlich haben wir die Hoffnung aufgegeben eine Nacht in der Ha Long Bucht auf See verbringen zu können, doch zum Glück hat alles geklappt und es war ein traumhaftes Erlebnis!

Als uns der Mini-Van nach Ha Long von unserem Homestay in Ninh Binh abgeholt hat, konnten wir ihm noch nicht sagen, wo er uns aussteigen lassen soll. Wir wussten zwar, dass wir die nächste Nacht auf einem Schiff, das durch die Ha Long Bucht fährt, verbringen wollen, doch wir haben im Vorhinein nichts gebucht. Unser Plan wäre gewesen dort hinzukommen und dann direkt einen Anbieter zu finden. Während der Fahrt haben wir begonnen zu recherchieren und wir stellten zu unserem Entsetzen fest, dass die meisten Schiffe ausgebucht sind. Fast alle starten auch um ca. 12 Uhr mittags und da unser Chauffeur in der Früh ziemlich verspätet kam, hatten wir starke Bedenken, dass sich das ausgeht. Wir haben uns schon darauf eingestellt, dass wir eine Nacht am Land verbringen müssen bevor wir dann auf ein Schiff können. Trotzdem haben wir mehrere Unternehmen kontaktiert und eine Reederei hat uns ein tolles Last-Minute-Angebot gemacht, da nur noch 1 Kabine für die kommende Nacht frei war. Die Dame hat dann sogar mit unserem Chauffeur telefoniert um sicherzustellen, ob wir pünktlich am Hafen ankommen – er hat es ihr versichert und so haben wir gleich gebucht und bezahlt. Um ca. 15 Minuten vor 12 Uhr ließ er uns genau bei der Anlagestelle aussteigen, die Leute vom Schiff warteten schon auf uns – wir waren die letzten Gäste und nach nur wenigen Minuten waren wir schon im kleinen Boot am Wasser zum Kreuzfahrtschiff. Wir haben es geschafft, wir waren pünktlich! Die kommende Nacht verbringen wir auf See! Unsere Freude war riesengroß!

Die Firma Genesis Regal Cruises ist absolut empfehlenswert. Es war wirklich alles sehr toll. Als wir zum großen Schiff kamen, wurde uns bereits freundlich zugewinkt. Sofort bekamen wir einen Begrüßungsdrink. Wir gingen auf das Schiff und wurden direkt in den Speisesaal geleitet. Dort haben wir die Infos zum Ablauf erhalten und wir bekamen unser erstes Essen am Schiff. Es gab ein leckeres Mittagsbuffet. Währenddessen wurden die großen Rucksäcke zu unseren Kabinen gebracht und nach dem Essen durften wir in die Kabine.

Sofort haben wir die Kabine inspiziert und wir waren von der ersten Sekunde an begeistert. Riesige Fenster bieten einen tollen Ausblick. Der Balkon hat eine perfekte Größe für zwei Personen und es ist wirklich traumhaft die Aussicht bei Ruhe und Stille am eigenen Balkon genießen zu können. Das Bad war auch ein absolutes Highlight. Auch hier waren riesengroße Fenster und so konnte man von der Badewanne, der Dusche und sogar Toilette aus einen traumhaften Ausblick genießen.

Am Schiff wurde auch einiges an Programm angeboten. So sind wir beispielsweise am Nachmittag noch mit einem Boot durch die Dark an Bright Cave in eine Bucht gefahren. Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit mit einem Kajak selbst durch die Bucht zu fahren. Es gab auch einen kurzen Ausflug zum Schwimmen im Meer und am Abend nach dem Abendessen konnte man Tintenfische angeln. Am Sonnendeck gab es außerdem eine Vorführung über die Herstellung von Frühlingsrollen und nach dem Abendessen gab es die Möglichkeit Karaoke zu singen.

Obwohl die Programmpunkte sehr interessant waren, haben wir nicht an allem teilgenommen. Am liebsten war ich auf unserem Balkon und habe die Aussicht und die Natur einfach genossen. Der Speisesaal war auch total einladend und von dort aus hatte man auch einen tollen Rundumblick auf die Bucht. Bei leckerem Essen so einen Ausblick zu genießen, ist auch sehr schön!

Die Natur der Ha Long Bucht ist wirklich einzigartig. Die Landschaft von Ninh Binh erinnert daran – der Unterschied ist jedoch, dass hier in der Ha Long Bucht das Meer zwischen den Felsen ist und nicht das Land oder Flüsse. Unsere Welt hat so viele schöne Naturparadiese – der Aufenthalt in der Ha Long Bucht zählt zu meinen absoluten Top-Naturerlebnissen.

Ninh Binh – ein absolutes Naturparadies zum Genießen

Um von Zentralvietnam immer mehr in den Norden zu kommen, haben wir uns wieder für einen Schlafbus entschieden. Die Nacht war zwar relativ erholsam, aber nachdem es am Vortag sehr heiß war und wir verschwitzt schlafen mussten, fühlten wir uns nach der Ankunft sehr unwohl und richtig grauslich. Das ist einer der großen Nachteile als Backpacker. Zum Glück hat uns unsere Gastgeberin in Ninh Binh gleich in der Früh einchecken lassen und so konnten wir noch vor dem Frühstück duschen gehen – danach fühlten wir uns wie neugeboren und wir konnten das Frühstück richtig genießen.

Die Landschaft und Umgebung hier in Ninh Binh hat uns sofort sehr angesprochen. Es gibt hier viele Reisfelder, Flüsse und total schöne Berge. Nach Ankunft machten wir uns gleich am Weg zur ersten Sehenswürdigkeit – der Mua Cave. Da wir bereits spürten, dass es wieder ein heißer Tag wird, gingen wir zuerst auf den Viewpoint und ich sag’s dir: der Ausblick war ein Wahnsinn. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir 360° von beeindruckender und wunderschöner Natur genießen. Das war wirklich traumhaft. Die Höhle selbst war nicht sehr spektakulär.

Wir haben uns die Natur von Ninh Binh dann auch noch aus einer anderen Perspektive angesehen. Wir sind 3 Stunden mit einem Boot gefahren und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Bereits der Eingangsbereich von Trang An ist sehr schön und einladend dekoriert. Man kauft sich ein Ticket und kann sich dann eine von drei Routen aussuchen. Auf Empfehlung der Angestellten haben wir uns für Route 3 entschieden. Wir haben 3 Tempel besucht und sind durch 3 Höhlen gefahren. Die Dot Cave war sogar 1.000 km lang. Teilweise mussten wir den Kopf einziehen, damit wir überhaupt durchfahren konnten. Das war sehr beeindruckend. Am schönsten fand ich jedoch einfach das Boot fahren selbst. In dieser wunderschönen Gegend ist das ein Traum – es ist wirklich beeindruckend wie schön unsere Welt ist.

Ein weiteres Highlight unseres Aufenthalts in Ninh Binh war der Besuch der Tempelanlage Bai Dinh. Mitten in der Natur zwischen vielen Bäumen befindet sich ein riesiges Tempel-Areal. Dort ist auch die größte Pagode von Südostasien zu finden. Die Gebäude und Tempel sind sehr beeindruckend weil sie so groß sind. Auch die sich darin befindenden Buddha-Statuen sind sehr groß. In der Stupa hat man außerdem die Möglichkeit einen tollen Ausblick über die gesamte Umgebung zu genießen. Der Besuch ist wirklich sehr empfehlenswert und es hat uns dort sehr gut gefallen.

In Ninh Binh haben wir übrigens das erste Mal den in Nordvietnam so berühmten Egg Coffee probiert. Wir waren in einem ganz kleinen und netten Café und durften bei der Zubereitung genau zusehen. Der Kaffee war sehr lecker. Das spezielle an diesem Kaffee ist, dass Eidotter mit Gewürzen zu einem Art Schnee geschlagen werden und im Anschluss wird Kaffee hineingelehrt. Man hat dann einen ganz speziell leckeren Kaffee. Wenn du mal in Nordvietnam bist, musst du den unbedingt probieren!

Hue – eine schöne grüne Stadt mit einem tollen Ausflugsziel

Die Stadt hat mir besonders gut gefallen. Das Stadtzentrum ist sehr nett und bei einem Ausflug habe ich die schönsten Gräber meines Lebens gesehen.

Mit einem Mini-Van sind wir von Da Nang nach Hue gekommen. Wir sind am Abend angekommen und haben die wunderschöne Stimmung mit den Lichtern in den Gassen bereits genießen können. Hue hat uns von Anfang an besser gefallen als Da Nang – hier ist alles sehr nett und lieblich und es wirkt nicht alles so kahl und modern wie in Da Nang. Nach der Ankunft sind wir gleich in ein gemütliches Lokal Abendessen gegangen. Es gibt hier in Hue wieder ganz viele nette kleine Restaurants und Cafés – das mögen wir immer sehr gerne.

Hue liegt in Zentralvietnam und war früher (1802 – 1945) der Sitz des Kaisers. Deshalb findet man hier auch ein berühmtes Wahrzeichen, nämlich die Zitadelle. Die Kaiserstadt mit ihren Palästen kann hier besucht werden. Wir waren am Abend gemeinsam mit vielen Einheimischen dort. Am großen Vorplatz lassen viele Leute ihre Drachen steigen – das haben wir in gemütlicher Atmosphäre gerne beobachtet. Das Wahrzeichen lädt also nicht nur dazu ein die Gebäude zu besichtigen sondern auch die Freizeit dort zu verbringen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit von Hue ist die Thien-Mu Pagode. Diese Pagode stellt ein buddhistisches Kloster dar und liegt nördlich des Parfüm-Flusses. Der Turm nennt sich Phước Duyên und ist siebenstöckig und eine der höchsten Pagoden des Landes. Aufgrund der Nähe zum Fluss kann man mit einem Boot von der Innenstadt zur Pagode und wieder zurück fahren. Wir sind am Boot zurückgefahren und haben es sehr genossen – am Wasser ist immer alles sehr ruhig und entspannt.

Was ich in Hue außerdem positiv anmerken muss ist, dass die Stadt sehr grün ist. Obwohl man sich in einer Großstadt befindet, sieht man auch viele Tiere wie zum Beispiel Kühe. Die grasen auf den Wiesen neben dem Fluss. Außerdem gibt es hier auch schöne grüne Parkanlagen, die zum Verweilen einladen.

Unser Tagesausflug in Hue brachte uns zu einem ganz besonderem Ort. Wir sind mit dem Moped fast eine Stunde in eine Richtung gefahren. Was wir am Ende gesehen haben, war es diesen Zeitaufwand aber auf alle Fälle wert. Wir fuhren zu einem Friedhof. Als wir den Tipp erhalten haben, war ich anfangs etwas skeptisch. Wir haben mittlerweile schon viele Gräber hier in Asien gesehen und ich dachte mir, was soll daran so besonders sein. Als wir dort ankamen, war ich jedoch sprachlos. Ich habe noch nie in meinem Leben so schöne Gräber gesehen. Jedes einzelne Grab ist erstmals sehr groß – es werden hier richtige Denkmäler errichtet. Und dann sind diese Denkmäler auch noch wunderschön und mit viel Liebe zum Detail gestaltet und dekoriert – es ist alles sehr bunt und wirkt eher fröhlich als traurig. Was dann noch dazu kommt ist, dass hier sehr viele Gräber sind und so ist das ganze Areal ein riesengroßer Friedhof. Interessant ist auch dass man Symbole verschiedener Religionen findet – das habe ich zuvor auch noch nie gesehen. Ich kann es nicht gut genug beschreiben wie es hier wirklich aussieht – schau dir am besten die Fotos an. Sehr schön ist außerdem, dass dieser Friedhof am Meer liegt – dorthin machten wir auch einen Abstecher und wir konnten einen schönen und völlig menschenleeren Strand vorfinden.

Die Stadt Hue hat mir sehr gut gefallen – das lebhafte Stadtzentrum ist sehr nett und die Sehenswürdigkeiten absolut empfehlenswert. Das Highlight war jedoch der Ausflug zum Friedhof.

Da Nang ist eine sehr junge Stadt und hat ganz in der Nähe einen unglaublichen Freizeitpark

In Da Nang sind wir viel zu Fuß gegangen und wir sind bis heute sehr beeindruckt von den Ba Ne Hills.

Um von Hoi An nach Da Nang zu gelangen, wollten wir eigentlich einen öffentlichen Bus nehmen. Doch diesen konnten wir leider nicht finden. Einheimische haben uns gesagt, dass der Bus nicht fährt und sie uns mit dem Motorrad in die nächste Stadt bringen könnten. Da wir jedoch mit dem gesamten Gepäck unterwegs waren und die Fahrt ca. 40 Minuten gedauert hätte, haben wir uns für ein Grab-Taxi entschieden. Da konnten wir beisammen sein und alles gut transportieren. Außerdem war der Preis nicht viel höher als mit dem Motorrad-Taxi.

Da Nang ist eine sehr junge Stadt. In den letzten Jahren ist die Stadt sehr gewachsen und es gibt viele moderne Hochhäuser. Es gibt sowohl viele hohe Bürogebäude aber auch besonders entlang vom Strand viele sehr hohe Hotels. Wir haben jedoch etwas zentraler gewohnt, so konnten wir zu Fuß die Drachen-Brücke Cau Rong besichtigen. Der Drache ist wirklich riesig und wird in der Nacht sehr schön beleuchtet. Wir sind auch einmal zum Strand spaziert. Als wir dort ankamen, hat sich sehr viel getan. Einen so belebten Strand haben wir bisher auf unserer Reise nicht gesehen. Die Musik war sehr laut und viele viele Vietnamesen waren hier. Im Sand wurden Spiele gespielt und einige waren auch im Meer schwimmen. Wir kamen mit dem Schauen nicht zusammen, weil sich so viel getan hat. Es wurde uns erzählt, dass die Vietnamesen selbst aktuell das Land auch sehr gerne bereisen, da aufgrund von Corona alle sehr lange im Lockdown waren. Am Abend gingen wir zu einen tollen Nachtmarkt in Da Nang – da haben wir uns leckere Köstlichkeiten zum Abendessen gegönnt.

Einen etwas längeren Tagesausflug machten wir in Da Nang auch. Wir haben gelesen und gehört, dass es etwas weiter im Landesinneren eine ganz berühmte „Goldene Brücke“ gibt. Die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben uns ein Moped gemietet und sind losgefahren. Als wir dort angekommen sind, fanden wir einen riesengroßen Eingangsbereich und wieder sehr viele vietnamesische Touristen. Wir mussten dann ein Ticket für das gesamte Areal der Ba Ne Hills inkl. Gondelfahrten kaufen – dabei ist jedoch alles inkludiert wurde uns gesagt, sogar auch ein Mittagessen. Obwohl das Ticket sehr teuer war, haben wir es uns gekauft, weil wir sonst keine Möglichkeit gehabt hätten, diese Brücke zu sehen. Wir fuhren dann mit einer der längsten Seilbahn der Welt auf dem Berg. Besonders stolz waren wir, weil die Gondel von der österreichischen Firma Doppelmayr kommt. Dabei konnten wir einen wunderschönen Wasserfall und den Urwald von oben sehen – das war sehr schön und beeindruckend. Oben angekommen, konnten wir unseren Augen nicht trauen. Auf diesem Berg in der Höhe von ca. 1.500m ist eine Freizeitanlage der besonderen Art. Es gibt hier Sommerrodelbahnen, einen großen Aktion-Bereich mit Achterbahnen und verschiedenen Kinos (4D, 5D und 360°). Es gibt sehr viele Lokale mit europäischem Touch. Bäckereien aus Frankreich und ein Bierzelt aus Deutschland. Einige Angestellte hatten sogar Dirndln und Lederhose an. Es gibt aber auch etwas ruhigere Bereiche, nämlich einen japanischen Tempel. Und natürlich findet man auch die goldene Brücke da oben am Berg. Es ist wirklich unglaublich, was hier errichtet wurde. Den Grundstein dafür haben übrigens schon die Franzosen in der Kolonialzeit gelegt – die haben hier ein Freizeitangebot mit französischen Touch errichtet.

Hoi An, eine sehr romantische Stadt mitten in einer wundervollen Natur

Viele Reisfelder, eine wundervolle Vegetable Village und eine äußerst romantische Altstadt haben wir hier besuchen dürfen.

Um von Da Lat nach Hoi An zu gelangen, haben wir einen Nachtbus genommen. Insgesamt 14 Stunden hat die Reise gedauert und ich konnte sogar ziemlich gut schlafen. Natürlich war der Schlaf nicht allzu tief und fest, aber wir sind halbwegs fit in der neuen Stadt angekommen. Nachdem wir unsere Rucksäcke in der Unterkunft abgegeben haben, gingen wir gleich zu einem Bäcker frühstücken und stärkten uns.

Danach machten wir uns auf dem Weg zum Strand und sind dort bei der Vegetable Village vorbeigekommen. Dort hat es mir ganz besonders gut gefallen. Ich bin ein großer Freund von Gemüsegärten und deshalb war dieses Gemüsedorf für mich ein kleiner Himmel auf Erden. Es gibt hier ganz viele kleine Gemüsefelder, die von den Bauern und Bäuerinnen bearbeitet werden. Natürlich wird hier alles händisch gepflegt. Der Anblick war wunderschön und ich bin einfach eine Weile dagestanden und habe alles beobachtet. Das war wunderschön für mich. Ein Bauer hat uns dann sogar eine Minze und einen Koriander frisch gepflückt und kosten lassen. Diese beiden Pflanzen werden in der vietnamesischen Küche sehr oft verwendet. Nach der Vegetable Village gingen wir zum An Bang Beach. Dieser Strand ist auch sehr schön – das Meer war aber ziemlich rau und der Wind hat stark geblasen. Wir haben die Zeit dort jedoch sehr genossen. Da es kurz regnete, haben wir uns in ein Restaurant gesetzt und den Regen am Strand beobachtet.

Die sogenannten Coconut Boats oder auch Basket Boats, also Korb-Boote genannt, haben wir in Vietnam schon öfter gesehen. Hier in Hoi An haben wir dann auch probiert, ob diese Boote tatsächlich schwimmen und wie sich das Fahren damit anfühlt. Wir haben uns für eine kurze Tour entschieden und die Fahrt war sehr lustig. Wir fuhren durch relativ enge Wassergänge zwischen Kokosnuss-Pflanzen. Da die Vietnamesen Unterhaltung sehr gerne haben, gab es dort am Wasser laute Musik und man konnte in dem Boot tanzen. Da musste man sich in so ein Boot sitzen und der Fahrer hat sich dann ganz schnell gedreht – das erinnerte uns an einen Rodeo-Ritt. Wir hatten deshalb sehr viel Spaß und viel zu sehen. Die Fahrt mit dem kleinen runden Boot war wirklich schön und ist absolut empfehlenswert. Man geht damit nicht unter, die schwimmen ganz gut.

Da hier in Hoi An alles sehr flach ist und die Stadt mitten in Reisfeldern liegt, haben wir mit dem Fahrrad auch die Umgebung unsicher gemacht. Das war sehr schön – wir konnten mit dem Fahrrad die schöne Natur und auch die Stadt besichtigen. Ganz nebenbei hatten wir beim Fahrrad fahren viel Spaß. Oft sind Einheimische mit dem Moped neben uns hergefahren und haben mit uns gesprochen – das war wirklich lustig.

Am wohl berühmtesten ist in Hoi An die Altstadt. Besonders am Abend, wenn die Sonne untergegangen ist und es dunkel wird, verwandelt sich die Altstadt in ein sehr romantisches Stadtviertel. Es leuchten hier tausende Lampions in den verschiedensten Farben. Die Stimmung ist hier wirklich wunderschön und äußerst romantisch. Auf den kleinen Fluss hat man die Möglichkeit eine 20-minütige Fahrt zu machen. Diese Boote sind auch mit bunten Lampions geschmückt. Außerdem kann man sich dann etwas wünschen – diesen Wunsch gibt man einer Kerze in einem gefalteten Papier mit und setzt sie dann im Wasser ab. Neben all den Lampions leuchten diese Kerzen auch noch. Ich kann euch gar nicht gut genug beschreiben, wie die Stimmung in dieser Altstadt ist – es ist unbeschreiblich schön und wahnsinnig romantisch. Das einzige, was jedoch etwas ungut ist, ist dass viele Leute einem so eine Tour anbieten wollen. Die Stadt hier ist sehr touristisch und jeder will, das man genau mit ihm oder ihr die Bootstour macht – diese lästige Sudderei stört die wunderschöne Stimmung sehr. Aus diesem Grund haben wir dann auch keine Tour gemacht sondern sind in ein Lokal in den 2. Stock gegangen und haben bei einem guten Getränk die wunderschöne Stimmung von oben genossen. Das war wirklich ein Traum!

Da Lat, eine sehr nette Stadt in der man viel Sehen kann, besonders hinsichtlich Kaffee

Diese Stadt hat es uns angetan – wir haben sehr viel gesehen und die schöne Stimmung genossen.

In Mui Ne hat uns eine ganz nette Reisebüro-Angestellte erzählt, dass uns die nächste Stadt Da Lat sicher gut gefallen wird. Und sie hatte absolut recht. Schon bei der Ankunft, als wir in die Stadt mit dem Bus eingefahren sind, wurden wir von der Stimmung verzaubert. Besonders in der Nacht ist alles ganz nett und schön beleuchtet und verziert und es wirkt alles sehr einladend. Wir haben uns wirklich sehr wohlgefühlt.

Der uns wichtigste Ausflug in Da Lat war der Besuch einer Kaffee-Farm. Schon in der Stadt merkt man, dass man sich in einer Kaffee-Gegend befindet, denn gefühlt jedes zweite Lokal ist hier ein Kaffeehaus. Darüber wollten wir mehr erfahren und deshalb haben wir uns ganz bewusst für eine gute Kaffee-Farm entschieden und gingen zu Son Pacamara. Zuerst haben wir eine Tour direkt bei der Farm gemacht. Zu allererst bekamen wir eine Kostprobe – frisch gemahlener Kaffee, der wirklich herrlich schmeckte. Der Besitzer hat uns dann viel über den Kaffee im Allgemeinen erklärt. Er hat uns gesagt und gezeigt welcher Kaffee hier wächst und wir gingen dann auch durch den Garten und haben uns die Pflanzen angeschaut. Außerdem haben wir erfahren wie die Produktionsschritte von der Ernte bis zur Rösterei ablaufen. Danach waren wir dann noch in dem Café derselbigen Firma. Dort haben wir dann unterschiedliche Köstlichkeiten von dem Kaffee kosten können, den wir vorher an der Pflanze gesehen haben. Es ist wieder ein Traum von mir in Erfüllung gegangen – ich habe ein Produkt, dass wir tagtäglich nutzen aus nächster Nähe kennen lernen dürfen. Das macht für mich das Reisen so wunderschön.

Ein weiteres Highlight in Da Lat war der Besuch einer Puppy Farm. Es kam uns vor als wären wir in einem Film – wir waren tatsächlich in einem Hunde-Tierpark. Die Vietnamesen lieben es die Hunde hier besuchen zu können. Sie werden gestreichelt und gekrault. Außerdem werden 1.000e Fotos mit ihnen gemacht. Die Thematik mit den Fotos ist in Vietnam sowieso ein ganz spezielles Thema. Unsere Gastgeberin hat uns erzählt, dass die vietnamesischen Touristen nur kurz kommen, eine Sehenswürdigkeit nach der anderen besuchen und das wichtigste ist, dass überall schöne Fotos geschossen werden. Unsere Gastgeberin hat deshalb extra einen Shop eröffnet, in dem sich die Mädchen viele verschiedene Kleider ausborgen können, um verschiedene Fotos machen zu können. Im Anschluss werden diese in den Social Media Kanälen gepostet.

Dass die Vietnamesen das so lieben, haben wir ab diesem Zeitpunkt auch überall beobachten können. Wir waren zum Beispiel in dem „Light Garden„. Das ist ein großes Gebäude mit verschiedenen Themenbereichen und Ausstattungen. Die Angestellten sind darin ausgebildet, wunderschöne Fotos zu machen und in diesem Gebäude kann man tatsächlich auch eigentlich nichts machen außer viele verschiedene Fotos zu schießen. Unglaublich, dass so ein Geschäftsmodell funktioniert. Ich denke in Österreich wäre so ein Shop ab dem ersten Tag in Konkurs, weil niemand kommen würde – deshalb bin ich sehr gespannt, ob dieser Trend auch mal zu uns nach Europa kommt.

Ganz in der Nähe von Da Lat befindet sich ein wunderschöner Wasserfall. Den haben wir natürlich auch besucht und die Natur dort sehr genossen. Wir haben uns hier in Da Lat auch einige religiöse Gebäude angesehen. Es gibt hier buddhistische Tempel und katholische Kirchen. In keinem anderen Land haben wir bisher so viele katholische Gebäude gesehen wie hier in Vietnam. Das war fast ein bisschen komisch am anderen Ende der Welt Kirchen zu sehen, die so wie zu Hause aussehen.

Sehr spannend waren außerdem unsere Besuche in der Maze Bar und im Crazy House. In der Bar kann man gleich beim Eingang ein Getränk bestellen. Dann muss man über eine Stiege einen Stock tiefer gehen und man befindet sich in einem riesigen Labyrinth. Mit viel Liebe zum Detail sind verschiedene Wege und Treppen geschmückt und wirken sehr verwirrend. Ich kann nicht sagen, ob wir uns auch mal verlaufen haben, aber wir hatten auf alle Fälle sehr viel Spaß. Wenn man das Ziel erreicht kommt man in einem Garten, der auch noch sehr verspielt dekoriert ist und man hat von ganz oben einen tollen Ausblick über die Stadt. Das Crazy House ist ähnlich – dort muss man jedoch Eintritt zahlen und kann dann wieder über verschiedene Treppen über und in Häuser klettern, bis man zu einem Café kommt und sich dann stärken kann. Die beiden Ausflüge waren wirklich sehr lustig und wir sind der Meinung, dass man sich das unbedingt ansehen muss.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Stadt Da Lat nach Ha Tien an der Spitze unserer Lieblingsorte in Vietnam liegt. Es hat uns wirklich unglaublich gut gefallen hier und für uns gilt die Stadt als absolutes Must-Visit wenn man in Vietnam ist.

Länderguide Kambodscha ist online

Eine neue Seite im Länderguide ist online. Viel Spaß beim Nachlesen.

Wir waren fast 3 Wochen in diesem Land und ich weiß gar nicht was ich zu Kambodscha sagen soll. Bevor wir eingereist sind, haben wir viel Böses gelesen und sind tatsächlich mit einem ungutem Gefühl im Bauch eingereist. Wir haben während der Reise das Land und die Leute von Kambodscha jedoch sehr in unser Herz geschlossen. Die Menschen hier sind einfach wunderbar! Auch die sehr selten gesehenen Bettler oder oft lästigen Tuktuk-Taxifahrer haben hier immer ein Lächeln auf den Lippen und alle sind sehr respektvoll.

Die Zusammenfassung über unseren Aufenthalt in Kambodscha ist nun im Länderguide online. Hier kommst du direkt auf die neue Seite.

Die schlimme Vergangenheit und all die Bilder aus dem Gefängnis und den Killing Fields werden wir nicht so schnell vergessen. Es ist wirklich unglaublich traurig, was sich die Menschen hier mitmachen mussten. Umso mehr freut es mich und finde ich es schön, dass die Kambodschaner die Lebensfreude und den Lebensmut nicht verloren haben und so irrsinnig nett und freundlich sind.

An allen Ecken vom Kambodscha sieht und spürt man die Aufbruchsstimmung und den Entwicklungsschub, den das Land aktuell durchmacht. Überall wird gebaut und das Land wird sich ziemlich schnell verändern – in ein paar Jahren wird hier alles ganz anders aussehen.

Ein großes Problem ist jedoch die Armut. Viele Menschen hier leiden noch immer an den Folgen der schrecklichen Jahre der Roten Khmer. Die psychische Belastung begleitet verständlicherweise viele bis heute. Zusätzlich gibt es einige, die täglich körperlich mit den Nachwehen kämpfen. Wie bereits erwähnt, hat Kambodscha viele Landminen-Opfer. Die Häuser, in denen die Menschen leben sind teilweise sehr klein und eher Hütten als Häuser. Was mit dieser Armut einher geht ist die große Problematik mit dem Müll. Wenn man nicht gerade in einer großen Stadt ist, liegt sehr viel Müll herum. Die Regierung hat zwar während Corona alle aufgefordert zusammen zu räumen, damit die Touristen es dann schön haben, aber das ist leider nicht überall geschehen. Wir haben auch hautnah erlebt, dass die Menschen sehr nachlässig damit umgehen. Es ist zum Beispiel völlig normal vom fahrenden Auto den Plastikmüll in den Straßengraben zu werfen – als ich das gesehen habe, hat es mich wirklich sehr geschreckt.

Ich kann dir trotzdem eine Reise nach Kambodscha sehr und aus voller Überzeugung empfehlen. Es ist sehr schön und äußerst interessant ein noch so ursprüngliches und noch nicht so weit entwickeltes Land zu bereisen. Hier landet man wirklich in einer anderen Welt und der Horizont erweitert sich gewaltig.

Falls du noch weitere Fragen über Kambodscha hast, kannst du dich gerne bei mir melden. Hier ist noch einmal der Link zum Länderguide: Kambodscha.

Mui Ne ist ein Fischerdorf, hat rote Sanddünen und wir lernten eine ganz nette Familie kennen

Die meiste Zeit hier in Mui Ne verbrachten wir mit einer ganz netten Familie. Dadurch konnten wir sehr viel über Vietnam lernen.

Vor Corona war Mui Ne ein bekannter Ort am Strand. Es waren immer viele Touristen zum Baden hier. Aktuell ist es hier sehr ruhig. Viele Lokale und Unterkünfte sind geschlossen, da die Touristen ausbleiben und viele Unternehmen die Krise nicht überstanden haben. Der Aufenthalt hier erinnerte uns ganz stark an Arugam Bay in Sri Lanka. Dort war es auch wie ausgestorben.

Wir haben jedoch trotzdem eine wunderschöne Zeit hier verbracht. Wir haben uns das Fischerdorf angesehen. Die Fischerboote sehen hier ganz besonders aus. Die sind nämlich rund und wenn sie heraußen am Strand stehen, sehen sie wie kleine Plantschbecken aus. Mehrere Leute haben in so einem Boot Platz und es geht auch tatsächlich nicht unter. Wir haben gesehen, wie die Fischer mit diesen Booten fahren.

Ein weiteres Highlight war der Besuch der roten Sanddünen. Nur ein paar Moped-Minuten vom Zentrum entfernt, hat man das Gefühl in einer Wüste gelandet zu sein. Wir waren auch genau in der Mittagszeit dort und es war irrsinnig heiß. Der Sand war so heiß, dass man sogar mit Flip-Flops fast nicht gehen konnte. Und außerdem sind hier nur sehr wenige Bäume, die Schatten spenden. An diesem Tag und bei diesem Ausflug ist mir bewusst geworden, wie schwer das Leben in der Wüste ist. Es muss wirklich unglaublich anstrengend und kraftzerrend sein, in der Wüste zu leben. Der Sand ist nämlich auch nicht fruchtbar und es wächst und gedeiht nichts – das geht nur bei Oasen.

Unser Besuch in Mui Ne wurde durch eine Familie zu etwas ganz Besonderem. Wir werden die Erlebnisse, Gespräche und Erzählungen lange nicht vergessen. Hier in Mui Ne hatten wir nämlich die Möglichkeit das Leben von einer vietnamesischen Familie hautnah mitzuerleben. Bei der Busfahrt von Ho Chi Minh nach Mui Ne haben wir einen gebürtigen Holländer kennengelernt. Er hat eine vietnamesische Frau geheiratet und wohnt seit einigen Jahren mit ihrer Familie in einem Haus am Land. Er hat uns eingeladen, sie im Haus zu besuchen. Wir haben uns über die Einladung sehr gefreut und haben diese dankend angenommen.

Die Fahrt zum Haus war schon sehr aufregend. Da wir in die ländliche Gegend fuhren, haben wir gesehen wie die Bauern hier leben. Wir sahen zum Beispiel riesige Felder von Drachenfrüchten. Kurz bevor wir angekommen sind, hat uns ein starker Regenguss erwischt – wir waren völlig durchnässt als wir angekommen sind. Das letzte Stück zum Haus war ein ganz kleiner und schmaler Wanderweg – mit dem Auto hätte man hier nicht fahren können. Wir bekamen eine Führung im Haus und im Garten. Wir durften außerdem beim täglichen Abendessen mit der ganzen Familie dabei sein. Es war wirklich ein sehr toller und gelungener Abend.

Da wir erst spät in der Nacht zurückfuhren, haben sie uns Jacken geliehen und der Holländer hat uns bis zur Hauptstraße begleitet. Am nächsten Tag haben wir uns zum Mittagessen wieder getroffen und wir haben den Nachmittag am Pool verbracht. Wir haben wieder sehr viel getratscht und durch die beiden konnten wir Vietnam aus einer ganz anderen Sicht kennenlernen. Die Gespräche waren sehr intensiv und aufschlussreich und wir sind sehr froh und dankbar diese Familie getroffen zu haben.

Ho Chi Minh City & Cu Chi Tunnel

In dieser großen Stadt von Vietnam tut sich sehr viel – sowohl auf der Straße als auch auf der Partymeile. Die Tunnel hingegen bieten einen Blick in die traurige Vergangenheit des Landes.

Von Can Tho nach Ho Chi Minh haben wir einen Bus genommen. Noch nie zuvor sind wir mit einem so modernen und schönen Schlafbus gefahren. Beim Einstieg mussten wir die Schuhe ausziehen und drinnen hatte jeder ein Bett. Durch die Klimaanlage war es ziemlich kalt, aber die Ausstattung war wirklich ein Traum. Nach ungefähr 4 Stunden waren wir in der größten Stadt im Süden von Vietnam: Ho Chi Minh City. Vom Busbahnhof nahmen wir einen Stadtbus, der uns ganz in die Nähe von unserem Hostel brachte. Das Full House Hostel liegt total zentral und hat eine tolle Dachterrasse. Das Zimmer war klein aber voll gut ausgestattet – wir haben unseren Aufenthalt dort sehr genossen.

Da wir so zentral wohnten, konnten wir viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß besuchen. Wir schlenderten durch viele Gassen im Stadtzentrum. Besonders gut gefallen hat mir die Book Street. Dort gibt es viele kleine Buchläden und 2 Cafés. Die Stimmung dort war sehr entspannt und ruhig. Ein anderes Highlight war die Bui Vien Walking Street. Eigentlich wollten wir am Abend zurück in unsere Unterkunft, da haben wir ziemlich laute Musik gehört und sind diesen Geräuschen gefolgt. Angekommen sind wir in einer wahnsinnigen Partymeile. Ein Lokal nach dem anderen hatte viele Sesseln und Tische stehen, die Musik war so laut, dass René und ich nicht mal reden konnten. Mädels und Burschen tanzten und posierten. Viele Security-Männer lockten Besucher in die Bars. Ich kann euch nicht gut genug beschreiben, wie es dort zugeht. Noch nie zuvor habe ich eine Partymeile in diesem Ausmaß gesehen.

Die Nguyen Hue Walking Street war auch sehr beeindruckend. Dort wird nicht so laute Musik gespielt, aber es tut sich total viel. Eine riesige Menschenmenge bewegt sich hier auf und ab. Links und rechts davon sind die Straßen und die sind sehr belebt. Tausende Mopeds fahren hier herum und man sieht auch viele Autos. Besonders am Abend, wenn es draußen angenehmer ist und nicht so heiß wie tagsüber, kommen alle Menschen raus und der Verkehr ist sehr lebendig. Generell ist hier in Ho Chi Minh der Verkehr sehr lebhaft. Es gibt ganz viele Mopeds und wenn man über die Straße gehen will, muss man sehr aufmerksam sein und aufpassen, dass nichts passiert. Es ist aber auch sehr schön so viele Mopeds zu sehen und besonders wenn man in einem Café im 1. Stock sitzt, kann man das Geschehen wunderbar beobachten.

Einen Tag widmeten wir auch wieder der traurigen Vergangenheit von Vietnam. Wir machten eine Tour zu den Cu Chi Tunnel. Ein 71-jähriger Tourguide, der selbst lange im Krieg war, hat mit uns eine ganz besondere Tour gemacht. Es ist unglaublich welche Tunnel und Fallen die Einheimischen hier während des Kriegs gebaut haben. Die Tunnel waren 3-stöckig. Der erste Stock war 1 Meter tief, der 2. Stock 3 Meter und der 3. Stock war 6 Meter tief. Das Leben dort war sehr hart und die Löcher und Tunnel waren sehr klein und wirklich eng. Wir gingen durch den extra errichteten Touristen-Tunnel. Der ist viel größer als der echte und mit Strom, das ist natürlich völlig anders als ein echter Tunnel. Aber wenn man 100 Meter durch diesen Tunnel kriecht, kann man sich schon eher vorstellen wie das damals war. Am schrecklisten fand ich die persönlichen Geschichten von unserem Führer. Er erzählte von Bombenangriffen, wie die Kameraden um ihm herum starben. Er erzählte von den vielen jungen Soldaten, die getötet wurden und er ließ uns spüren, dass noch heute in seinem Körper Splitter von den Angriffen sind.

Von 1955 bis 1975 hat der Vietnamkrieg stattgefunden. Anfangs war es ein Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südvietnam. Als die USA eingriff, wurden schwere Waffen eingesetzt. Es wurden ganz viele Bomben abgeworfen und außerdem wurden vielen Chemikalien eingesetzt. Die Bäume haben durch das Gift all ihre Blätter verloren und der Boden wurde verseucht. Deshalb ist die Generation der Nachkriegszeit zu einem großem Teil behindert. Wir waren auch in einer Behinderten-Werkstätte, die diesen Behinderten die Möglichkeit gibt kunstvoll tätig zu sein. Leider konnten wir nichts kaufen, weil unsere Rucksäcke keinen Platz dafür haben.

Schlussendlich konnte der Nordvietnam den Krieg gewinnen und die USA musste ihre erste militärische Niederlage hinnehmen. Es macht mich so traurig zu sehen und hören wie schlimm Krieg ist. Wenn ich daran denke, dass sich in diesem Moment in der Ukraine und in Myanmar ziemlich sicher ähnliche Szenen abspielen, dann bin ich einfach sprachlos. Ich kann nicht verstehen, warum die Menschheit aus der Vergangenheit nicht lernt und so vielen unschuldigen Menschen solches elendige Leid zugeführt wird.

Can Tho – lebhaftes Stadtgetümmel und schwimmende Märkte

Ein wunderschöner Bootsausflug war das Highlight hier in Can Tho. Die Stadt selbst ist jedoch auch sehr interessant.

Trotz der wilden Busfahrt sind wir in Can Tho gut angekommen. Wir gingen in ein Café auf ein Getränk und haben dort das WLAN genutzt, um uns ein Grab-Taxi zu unserem Hotel zu holen. Die SIM-Karte für unseren Aufenthalt in Vietnam haben wir nämlich leider in Ha Tien nicht bekommen. Nach dem Einchecken machten wir uns am Weg zu einem Viettel-Shop. Dort haben wir unsere SIM-Karten kaufen können. Es ist immer eine große Erleichterung wenn das Internet am Handy funktioniert. So sind wir sehr flexibel.

Die Innenstadt von Can Tho ist sehr laut – es sind hier ganz viele Mopeds unterwegs und man hört ständig Hupen. Wenn man über die Straße geht, ist das eine gewisse Herausforderung – man muss sehr achtsam sein. Wir haben uns in der Stadt gleich einige Tempel angesehen. Die Tempel hier in Vietnam haben wieder einen ganz eigenen und einzigartigen Stil. Seht euch die Fotos an und ihr werdet die Unterschiede bemerken.

Das Mekong-Delta hier gilt als sehr fruchtbares Land, weil sich der Fluss Mekong viele Male teilt. Eine der besonderen Sehenswürdigkeiten hier ist der schwimmende Markt Cai Rang. Wir haben eine Bootstour um nur 2 $ gebucht und sind um halb 6 in der Früh los gefahren. Am Boot waren nur Vietnamesen und wir zwei – deshalb hatten wir sehr viel Spaß. Sie wollten uns ständig am Foto und Video haben und waren sehr großzügig. Wir haben von ihnen Kostproben bekommen. Die schwimmenden Märkte an sich sind sehr beeindruckend. Die Familien wohnen und leben hier direkt am Fluss auf dem Boot. Wir haben teilweise gesehen wie die Kleider am Boot hängen. Kleinere und größere Boote bieten dann zu günstigen Preisen frisches Obst und Gemüse an. Es gibt auch Restaurants und Shops sowie Tankstellen direkt am Fluss.

Zum Frühstück haben wir das Nationalgericht von Vietnam erhalten: eine Pho. Das ist eine klare Nudelsuppe, in der Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchte enthalten sind. Obwohl für uns eine Suppe zum Frühstück etwas gewöhnungsbedürftig ist, hat es uns geschmeckt. Den nächsten Halt machten wir bei einer Nudelfabrik. Hier musste ich gleich Hand anlegen und mithelfen. Außerdem haben wir hier getrocknete Frösche und Schlangen verkostet. Es gab auch leckere Süßigkeiten aus Kokosnuss und den Kokosnuss-Wein haben wir auch verkostet. Weiter ging es zu einem Fruchtgarten – dort haben wir die heimischen Bäume und Früchte aus der Nähe betrachtet.

Als wir wieder zurückfuhren wurde unser Boot in ein Karaoke-Boot verwandelt. Wir hatten eine große Box mit und die Vietnamesen hatten riesigen Spaß Karaoke singen zu können. Das war wirklich sehr lustig. Der Ausflug war generell ein absoluter Wahnsinn – wir haben mal den echten Preis für Einheimische bezahlt und einen sehr schönen und interessanten Vormittag verbracht.

Das meiste in der Stadt Can Tho haben wir zu Fuß erkundet. Es gibt entlang des Flusses eine schöne Promenade, die man entlang spazieren kann und die vielen Cafés laden dazu ein einen genüsslichen Kaffee zu konsumieren. Am Tag und besonders über Mittag war es immer sehr heiß. Wir haben hier in Can Tho sehr viel geschwitzt. Doch das hat sich am Tag der Weiterreise komplett gedreht – am Weg in die nächste Stadt war es ziemlich kalt – mehr dazu im nächsten Beitrag.