Hohe Temperaturen und ein hoher Fels!

In Dambulla hat uns die Hitze zu schaffen gemacht. Wir ließen uns aber nicht unterkriegen und sind deshalb gleich in der Früh zu einer berühmten Ruine gefahren.

In Dambulla ist es zur Zeit sehr heiß. Von ca. 10 Uhr am Vormittag bis um ca. 15 Uhr am Nachmittag ist es richtig schwül. Es herrschen Temperaturen von über 30 Grad. Wenn man zu dieser Zeit etwas unternimmt, dann ist das wirklich sehr anstrengend. Da wir beim Höhlen-Tempel erlebten wie ungut die Hitze über Mittag ist, haben wir uns dazu entschlossen den nächsten Programmpunkt auf den frühen Morgen zu verschieben. Unsere nette Vermieterin hat uns das Frühstück eingepackt und so konnten wir uns tatsächlich schon um 06:30 Uhr auf den Weg machen. Es stand uns etwas Großes bevor!

Bevor wir die Stadt verließen, waren wir noch tanken und dann konnte es losgehen. Nach ca. 30 Minuten sind wir angekommen. Ein Herr hat uns aber gesagt, dass wir an diesem Ort nicht parken dürfen und hat uns einen anderen Weg gezeigt. Ein weiterer Mann hat uns einen tollen Parkplatz gezeigt. Wir waren mit unserem Tuk Tuk nämlich direkt in der Anlage und haben da einfach geparkt. Normalerweise kann man da nicht parken, weil wir aber so früh dran waren, war noch nichts abgesperrt und die Männer waren so nett und haben uns diesen nahen Parkplatz gegeben. Um Tickets zu kaufen, mussten wir dann weiter hinaus gehen. Das war wirklich lustig – besonders nachher beim Heimfahren haben uns alle ganz schief angeschaut, denn nicht mal die einheimischen Führer hatten so einen tollen und nahen Parkplatz wie wir.

Soviel zu dem – doch wo waren wir eigentlich? Wir waren beim berühmten Sigiriya Rock. Das ist ein riesengroßer Felsbrocken, der mitten in der Landschaft steht. Der Ticketpreis ist gewaltig – im Vergleich zu anderen Eintritten ist es hier richtig teuer, aber wir haben es in Kauf genommen, weil wir uns alles ansehen wollten. Es ging dann auch gleich los, zum Glück waren wir so bald dran, so war es noch angenehm zuerst zu dem Fels zu gehen und dann auf vielen Stufen hochzuklettern. Als wir oben angekommen sind, waren noch nicht viele Leute da – das war sehr schön. Kurz darauf haben wir unser Frühstück ausgepackt und dieses in vollen Zügen genossen. Die Stimmung war sehr einzigartig. Da es so früh war, war es noch ziemlich düster wenn man in die Ferne blickte. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, sind wir noch eine Runde gegangen und haben den Ausblick genossen.

Auf und um diesem Sigiriya Fels befinden sich historische Ruinen einer Festung. Der König Dhatusena wurde von seinem Sohn Kassapa, der von einer Nebenfrau geboren wurde, ermordet. So wollte er sich den Thron sichern. Aus Angst vor seinem Halbbruder Moggalana, der rechtmäßiger Thronfolger war, ließ er diese Festung errichten. Später ist der Halbbruder aber zurückgekommen und hat Kassapa besiegt und die vormalige Hauptstadt wieder als Hauptstadt ernannt. Heute kann man nur noch Überreste von dieser Festung erkennen.

Der Gipfel des Felsen liegt fast 300m über den Boden und ca. 500m vom Meeresspiegel entfernt. Das Schwimmbad und einige Thronbänke kann man noch sehr gut erkennen. Einige Gemälde sind auch noch gut erhalten. Insgesamt ist es ein toller Platz und man hat wirklich einen super Ausblick über die Umgebung. Trotz all dem ist meiner Meinung nach der hohe Eintrittspreis nicht gerechtfertigt.

Viele Affen und eine ganz liebe Mama erwarten uns in Dambulla.

In unserer Unterkunft in Dambulla sind wir erst richtig spät angekommen, weil das Shooting so lange gedauert hat. Eine etwas ältere Dame hat uns jedoch sehr herzlich begrüßt und das Zimmer ist wieder wunderschön. Wir haben einen tollen Balkon, ein schönes Bad und genügend Platz für alles. Völlig erschöpft und müde sind wir ins Bett gefallen. Die Dame hat uns auch gleich von ihren Söhnen erzählt, die haben nämlich alle studiert und einer von ihnen ist jetzt für 2 Jahre in Großbritannien. Sie ist sehr stolz auf ihre Söhne und hat große Bilder von deren Sponsion aufgestellt. Dann hat sie uns noch gesagt, dass wir sie „Amma“ nennen sollen – das heißt „Mama“ auf singhalesisch. Und sie ist wirklich wie eine Mama für uns – sie behandelt uns wie ihre Kinder: kocht leckeres Frühstück, reinigt unser Zimmer und wäscht uns unsere Wäsche – und das alles ohne Aufpreis! Das ist wirklich sehr nett von der Dame. Möglicherweise vermisst sie ihre Söhne etwas…

Das Frühstück war wieder einmal sehr köstlich. Es gab Sandwiches, Omelette mit Toastbrot, American Pancakes und Sri Lankan Pancakes sowie Butter und Marmelade. Außerdem haben wir Bananen und einen Tee serviert bekommen. Wir konnten nicht einmal alles zusammenessen, weil sie uns so viel hergerichtet hat. Am liebsten mag ich die sogenannten Sri Lankan Pancakes. Das sind Palatschinken, die mit angerösteten Kokosflocken und karamellisierten Zucker gefüllt sind – das schmeckt herrlich!

In Dambulla haben wir uns dann gleich einen riesengroßen Markt angesehen. Das ist ein richtiger Umschlagplatz. Dort sind keine Touristen und niemand will uns etwas verkaufen – im Gegenteil, die Männer dort haben sich sehr gefreut dass wir gekommen sind. Manche haben uns gleich erklärt wie das Gemüse heißt oder was man damit machen kann. Andere haben uns eine Kostprobe gegeben. Es war wirklich sehr beeindruckend. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel frisches Obst und Gemüse gesehen. Da bekommt man richtig Lust auf einen Fruchtsalat oder lecker angebratenes Gemüse!

Außerdem haben wir uns den Höhlentempel von Dambulla angeschaut. Da muss man zuerst einige Stufen raufgehen. Da es hier in Dambulla sehr heiß ist, war das auch richtig anstrengend. Oben angekommen haben wir 5 verschiedene Höhlen besichtigen können. In 4 Höhlen findet man liegende Buddha-Stauten. Das besondere daran ist, dass diese Statuen direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, der die Höhle umgibt. Wirklich beachtlich was die Menschen hier geschaffen haben. Die Wände und Decken sind auch sehr hübsch bemalt und insgesamt befinden sich in dieser Tempelanlage 153 Buddha-Statuen.

Was bei diesem Besuch auch sehr schön war, war dass rund um den Tempel sehr viele Affen waren. Wir haben eine richtige Bande mit mehreren Männchen, Weibchen und Kindern gesehen. Die Kinder haben gespielt, manche Affen haben gekuschelt und geschlafen. Und immer wenn sie gerade nichts zu tun hatten, dann haben sie gegenseitig das Fell durchgeschaut und geputzt und die Läuse oder Flöhe oder was auch immer im Fell zu finden war, gefressen. Man könnte der Bande stundenlang zusehen. Witzig ist auch, dass man wirklich sehr viele Gemeinsamkeiten zum Menschen entdecken kann.

Ganz zufällig haben wir bei der Rückfahrt noch den Goldenen Tempel entdeckt. Der große goldene Buddha hat uns von der Straße im Tuk Tuk aus schon gefesselt und wir sind sofort stehen geblieben. Über diesen goldenen Tempel kann man auch zum Höhlentempel hinaufgehen. Sowohl die Pagode als auch die große Buddha-Statue sind komplett vergoldet. Das ist sehr beeindruckend. Da wir am Abend dort waren, haben wir die Statue sowohl bei Tageslicht als auch in der Dämmerung gesehen und ich war und bin immer noch sprachlos. Ich kann das auch gar nicht so gut beschreiben, wie es ist, vor so einer riesigen Statue zu stehen – es ist einfach beeindruckend und man spürt die Energie und dass es sich hier um einen ganz besonderer Ort handelt.

Wir lassen Kandy hinter uns und schlüpfen zum ersten Mal in eine ganz besondere Rolle!

Der Royal Botanic Garden Kandy ist sehr schön. Am Weg zur nächsten Unterkunft hatten wir einen ganz besonderen Zwischenstopp.

Ein Highlight bei unserem Aufenthalt in Kandy waren auf alle Fälle auch die Affen. Wir hatten vor unserem Balkon ein Vordach vom Untergeschoss und daneben war gleich ein Baum. Die Affen waren deshalb ziemlich schnell bei uns bzw. auf dem Vordach. Der Vermieter hat uns auch beim Einchecken gleich gesagt, dass wir die Tür zum Balkon immer schließen müssen wenn wir gehen, weil sonst die Affen hereinkommen. Wir wollten natürlich unbedingt erleben, dass die Affen zu uns kommen und deshalb haben wir sie mit dem Toastbrot vom Frühstück angelockt. Eigentlich wollten wir sie direkt füttern, also einen Affen das Toastbrot direkt in die Hand geben. Das hat aber leider nicht geklappt, sie sind doch sehr scheu und vorsichtig. Aber die Affen haben sich die einzelnen Stücke vom Vordach geholt und so konnten wir ihnen ganz nah sein. Es war so witzig, wie ein Affe alle Stücke geschnappt hat und dann wieder ganz schnell zurück auf den Baum geklettert ist.

In Kandy gibt es auch einen sehr berühmten botanischen Garten. Da wir vor allem Natur- und Tierliebhaber sind, konnten wir uns das nicht entgehen lassen. Der Park ist sehr groß und ruhig. Man kann in dem Park wirklich zur Ruhe kommen und abseits von der lauten und lebendigen Stadt die Natur sehr genießen. Wir haben auch einige Brautpaare gesehen, die in diesem Park ihr Hochzeitsshooting gemacht haben – das finde ich auch immer besonders spannend wie die Bräute in anderen Kulturen und Ländern aussehen. In diesem botanischen Garten ist uns außerdem wieder einmal der Unterschied zur Umgebung in der Heimat aufgefallen. Hier in Sri Lanka stehen ganz andere Bäume als daheim. Es gibt hier ganz viele riesengroße Palmen. Es gibt viele Bambusbäume. Es gibt viele Bananenpflanzen. Die Vegetation ist wirklich in jedem Land anders und doch überall so schön.

Nachdem wir in Kandy alles besichtigt haben, was wir sehen wollten, ging es weiter in Richtung Dambulla. Am Weg nach Dambulla hatten wir aber noch einen ganz besonderen Zwischenstopp. Zwei Mädels haben uns am Vortag im Kandy City Center gefragt, ob wir bei einem Videoshooting für eine neue Touristen-Villa dabei sein könnten. Sie bräuchten noch ein „weißes“ Pärchen um ein Werbevideo für die Villa machen zu können. Zuerst waren wir ganz perplex. Wir sind gerade bei einem gemütlichen Kaffee gesessen, als uns die zwei fragten. Nach kurzem Zögern und Überlegen sagten wir aber zu und da wir mit unserem eigenen Tuk Tuk unterwegs waren, haben wir uns auch sicherer gefühlt und wussten, dass wir jederzeit wegfahren können, wenn es uns keinen Spaß macht oder die Situation dort komisch erscheint.

Mit etwas Kribbeln im Bauch sind wir also zum genannten Treffpunkt gefahren und wir standen tatsächlich vor einer neuen und schönen Villa mit Pool und wunderschöner Gartenanlage. Die Videos, die wir vorab erhalten haben, stimmten mit der Location vor uns überein. Die Menschen dort waren sehr nett, wir sind kurz unter die Dusche gehüpft und dann wurden wir tatsächlich mehrmals gefilmt. Ich kann euch nicht sagen wie lustig das für uns war. Wir sind beide noch nie in so einer oder in so einer ähnlichen Situation gewesen. Wir haben dort in dem Wohnzimmer TV geschaut und wurden dabei gefilmt. Wir haben auf einer Schaukel geschaukelt und in die Ferne geblickt und wurden dabei gefilmt. Wir sind in das Pool gegangen, hineingesprungen und geschwommen und wurden dabei gefilmt. Und dann haben wir in Musikbegleitung Barbecue gegessen und wurden dabei gefilmt. Wir hatten die ganze Zeit einen Grinser im Gesicht und eigentlich konnten wir gar nicht realisieren und glauben, was gerade abläuft. An dem Tag war auch die Eröffnungsparty von der Villa und viele Freunde und Nachbarn vom Eigentümer sind gekommen. Die Damen hatten ihre schönsten traditionellen Kleider an. Es gab ein wunderbares Buffet mit typischen Essen aus Sri Lanka: Reis und Curry. Natürlich durften wir uns auch beim Buffet bedienen und es schmeckte alles wunderbar. Sehr witzig war dann auch noch, dass uns eines der Mädels gezeigt und erklärt hat, wie man in Sri Lanka isst.

Die Einheimischen hier verwenden nämlich keinen Besteck beim Essen. In jedem Restaurant oder Café gibt es ein kleines Waschbecken. Da waschen sich alle vor dem Essen die Hände. Und dann geht es los – es wird nur die rechte Hand verwendet und bei Reis mit Curry ist es so, dass von jedem Curry ein bisschen etwas genommen wird und dann mit dem Reis vermischt wird. Diesen Mix nimmt man dann zu sich – für das alles verwendet man wirklich nur die rechte Hand. Wir haben uns am Anfang sehr schwer getan, das muss man richtig üben, dass man so essen kann wie die Einheimischen hier in Sri Lanka!

Als wir dann fertig waren und weitergefahren sind, haben wir erst richtig realisiert was da gerade abgelaufen ist. Wir sind tatsächlich auf einem Werbevideo die Hauptpersonen und die Villa wird mit uns beworben. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns darauf, das fertige Video zu sehen.