Wirbel und Trubel in der Stadt – Ruhe und Besinnlichkeit im Buddhismus

Nach dem ersten Schock konnten wir in Kandy dem Buddhismus ein Stück näher rücken.

Mitten in der Stadt von Kandy gibt es den so genannten Kandy Lake. Als wir am ersten Abend in die Stadt gegangen sind, sind wir die Hälfte vom See am Ufer entlang gegangen. Obwohl hier neben dem See eine Hauptstraße entlangführt und es dadurch ziemlich laut ist, haben wir im oder neben dem See sehr viele Tiere beobachten können. Zuallererst haben wir eine kleine Schildkröte gesehen, die geschwommen ist und ihr Köpfchen in die Luft hielt. Außerdem gibt es ganz viele Vögel, die auf den Bäumen direkt am See sitzen. Und die größte Überraschung waren große Warane – die sind direkt am Wasser gelegen oder geschwommen. Wahnsinn, wie groß diese Warane hier sind.

Als wir nach dem See weitergingen, haben wir ein großes Einkaufszentrum bemerkt. Ein City Center wie dieses haben wir bislang in Sri Lanka noch nie gesehen. Man kann es mit einem Einkaufszentrum bei uns daheim vergleichen. Als wir dann bei einem anderen Ausgang herausgingen, standen wir mitten in der voll belebten Stadt. Es wimmelte nur so von Menschen, die einen liefen nach links und die anderen nach rechts und an den Geschäften hat sich sehr viel getan. Das war der Moment als wir richtig verblüfft waren und gemerkt haben, dass wir woanders angekommen sind. Im Gegensatz zu Ella waren hier in Kandy fast nur Einheimische zu sehen, wir hatten das Gefühl die einzigen Touristen hier zu sein. Es war sehr laut und so viel Wirbel, dass wir uns zuerst gar nicht auskannten und die Situation erst verdauen mussten. Die Suche nach dem Restaurant ist auch etwas schwierig ausgefallen, wir hatten nach der Zugfahrt richtigen Hunger und wollten kein Street Food von den Einheimischen zu uns nehmen. Zum Glück haben wir dann ein Lokal von Domino’s Pizza entdeckt und haben eine Pizza genossen. Als wir wieder zurück im Zimmer waren, haben wir die Ruhe sehr genossen.

Über Nacht haben wir die Eindrücke der Stadt verdaut und den nächsten Tag widmeten wir dem Buddhismus. Zuerst haben wir uns auf dem Weg zur Bahirawakanda Vihara Buddha Statue gemacht. Das ist ein riesengroßer Buddha, der über die Stadt von Kandy schaut. Da wir zu Fuß unterwegs waren, war es gar nicht so leicht den richtigen Weg in der belebten Stadt zu finden. Nach einer Runde Umweg haben wir es aber geschafft und wir hatten einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zum Zahntempel gemacht. Dieser Tempel ist im Buddhismus eine sehr wichtige Stätte. Jeder Buddhist soll diesen Tempel zumindest einmal in seinem Leben besucht haben. In dem Tempel wird der linke Eckzahn von Buddha aufbewahrt. Es handelt sich hierbei um eine richtige Tempelanlage. Das Hauptgebäude ist sehr groß, es gibt auch Nebengebäude und ein Museum über den Buddhismus. Alles ist sehr schön geschmückt und dekoriert. Viele Pilger kommen mit Blumen und Räucherstäbchen in den Tempel oder haben andere Opfergaben oder Wachs und Docht für Kerzen dabei. Um ca. 18:30 Uhr haben wir dann Trommeln gehört und eine Zeremonie hat begonnen. Zu dieser Zeit waren viele Leute im Tempel. Einige Mönchen sind einmarschiert und der Höhepunkt der Zeremonie war, dass das Fenster zur goldenen Schatulle, in der der Zahn liegt, geöffnet wurde. Alle wollten die Schatulle sehen. Es sind dann auch noch andere Räume geöffnet worden, die den restlichen Tag lang verschlossen bleiben. Der Tempel selbst und auch die Zeremonie waren für uns sehr beeindruckend und faszinierend. Es war ein schöner Tag und wir haben viel über den Buddhismus sehen und lernen dürfen.

Auf den Gleisen mitten durch den Dschungel und das schöne Land!

Wir haben unser Tuk Tuk gegen den Zug eingetauscht und haben die Landschaft zwischen Ella und Kandy auf den Gleisen genossen.

Die Zugstrecke zwischen Ella und Kandy im Landesinneren von Sri Lanka ist sehr berühmt. Die Umgebung zwischen diesen beiden Städten ist wunderschön. Vom Zug aus sieht man naturbelassene Wälder, bewirtschaftete Felder, Wasserfälle und Flüsse. Man fährt teilweise wirklich mitten im Dschungel und kann weit und breit keine Häuser, Menschen und Straßen sehen. Natürlich kommt man aber auch durch kleinere und größere Orte. Man sieht von den Gleisen aus sehr viel von dem wunderschönen Land.

Das Zugfahren in Sri Lanka ist generell sehr spannend und nicht vergleichbar mit einer Zugfahrt in Österreich. Die Züge hier in Sri Lanka sind schon etwas in die Jahre gekommen. Auch die Gleise sind nicht die neuesten und deshalb ist der Lärmpegel während der Fahrt sehr groß, obwohl man teilweise im Schritttempo unterwegs ist. Was auch komplett anders ist, ist dass hier bei den Zügen sowohl die Türen als auch die Fenster während der gesamten Fahrt offen sind. Es gibt keine Klimaanlage aber einen oder zwei Ventilatoren in jedem Abteil. Durch den Fahrtwind ist es jedoch trotzdem sehr angenehm und nicht zu heiß. Beim ersten Mal war es für mich sehr komisch, als ich den Kopf nach draußen streckte und sowohl die Lok ganz vorne als auch das Ende des Zuges sah, in dem ich selbst gesessen bin. Aber es macht Spaß und man fühlt sich dadurch mit der Umgebung und der Natur verbundener.

Sehr nett finde ich auch, dass Kinder die den Zug sehen immer winken und wenn man zurückwinkt freuen sie sich sehr. Man kann sich gegenseitig gut sehen, weil die Fenster ja offen sind und guter Blickkontakt entstehen kann. Sowohl im Zug selbst als auch bei den Haltestellen laufen immer mehrere Männer mit großen Körben herum und verkaufen Snacks an die Fahrgäste. Es gibt frisches Obst, Süßigkeiten wie Schokolade oder Saures wie Chips. Es werden auch immer heimische Produkte verkauft, zum Beispiel geröstete Kichererbsen oder getrocknete Cashew-Nüsse. Die Männer preisen mit lauter Stimme ihre Produkte an und laufen die Gleise auf und ab. Das ist auch generell etwas, was in Österreich völlig anders ist. Ich habe in Österreich noch nie einen Menschen mitten auf den Gleisen der Zugstrecke gesehen. Hier laufen die Menschen ständig herum, oft gehen sie einfach nur zur Seite und stehen einen halben Meter vom vorbeifahrenden Zug entfernt. Ganz schön gefährlich denke ich mir da immer. Aber die Fahrgeschwindigkeit hier kann man auch nicht vergleichen mit einem österreichischen Zug. Der Zug hier fährt tatsächlich oft im Schritttempo und deshalb kann die Sogwirkung auch nicht so stark sein wie daheim.

Und dann gibt es hier noch etwas, was in Österreich meines Wissens nach nicht mehr gemacht wird – der besondere Abfluss der Toilette. Zuerst muss ich anmerken, dass auch in der Toilette ein Fenster ist, das während der gesamten Fahrt offen steht und wenn man mit seinem Geschäft fertig ist und den „Flush“-Knopf drückt, dann sieht man die Gleise und man kann zuschauen, wie alles rausgespült wird. Ich glaube mich erinnern zu können, dass dies früher auch in Österreich so war. Da sieht man, dass das Land hier von der Entwicklung her den europäischen Standard doch sehr nachhinkt.

Die Zugfahrt hat insgesamt 6,5 Stunden gedauert. Die ersten paar Stunden sind sehr schnell vergangen, da wir so viel zu Sehen hatten. Dazwischen hatten wir einen kleinen Durchhänger, da haben wir uns mit heimischen Cashew-Nüssen und Mini-Bananen gestärkt und gelesen. Schlussendlich ist die Zugfahrt schnell vergangen. In Kandy angekommen, haben wir uns ein Tuk Tuk zum Hotel genommen. Wir sind wieder in einer schönen Unterkunft angekommen und haben uns gleich am Weg in die Stadt gemacht, um Abendessen zu gehen. Als wir dort ankamen, waren wir etwas verblüfft. Kandy ist wieder ganz anders als alle anderen Städte bisher – mehr dazu aber im nächsten Beitrag.

Oh du schönes Ella!

Die Tage in Ella sind sehr schnell vergangen, weil wir uns so wohlgefühlt haben. Wir waren auch wandern und bei zwei besonderen Tempeln.

Weil es uns in Ella so gut gefallen hat, haben wir bei unserem Vermieter um zwei Nächte verlängert. Wir waren dann also insgesamt 4 Nächte in unserem Dschungel-Paradies. Die Morgenstunden und Abende haben wir am liebsten auf unserer Terrasse verbracht. Es war sehr entspannend und schön mitten im Dschungel zu sein und die Naturgeräusche tagtäglich zu genießen. Wir haben ein paar richtig schöne Tage in Ella verbracht. Ein Grund dafür war auch, weil unser Vermieter so nett war, er hat uns immer am Nachmittag einen Tee gebracht, war für alle Fragen da und sehr bemüht, dass alles passt. Also wenn ihr mal in Ella seid, dann müsst ihr unbedingt bei ihm schlafen. Ich kann euch gerne die genauen Kontaktdaten geben, wenn es soweit ist.

In den nächsten Tagen machten wir uns aber natürlich auch wieder auf den Weg. Da in der Umgebung von Ella einige Berge sind, gibt es mehrere Wanderwege und Gipfel, die man besteigen kann. Deshalb haben wir unsere Turnschuhe geschnappt und uns auf den Weg zum Little Adam’s Peak gemacht. Ein schöner Weg zwischen Teeplantagen führt dorthin. Es gibt auch viele Stufen und nur das letzte Stück ist mit einem Wanderweg, wie wir ihn kennen, zu vergleichen. Auf der Spitze ist eine kleine Buddha-Statue und man sieht rundherum die nächsten Berge und die wunderschöne grüne und fruchtbare Landschaft. Wir dachten, dass wir bereits am Little Adam’s Peak sind. Laut Google Maps waren wir aber einen Gipfel davor und wir hätten nochmal runter und rauf zum richtigen Peak müssen. Da es jedoch Mittag war und die Sonne richtig stark war, haben wir uns dagegen entschieden. Wir sind nicht weitergegangen und haben den Ausblick auf diesen ersten Gipfel genossen. Die Wanderung war nicht stark und ist auch für Familien mit kleinen Kindern sehr empfehlenswert!

In Sri Lanka sieht man immer mal wieder große und auch kleine Pagoden. Pagoden sind weiße Kuppeln, die auf ein buddhistisches Denkmal hindeuten. Als wir in der Teefabrik waren, haben wir am anderen Hügel eine riesige Pagode gesehen und wir wollten unbedingt hin. Zum Glück können wir mit unserem Tuk Tuk fahren wohin wir wollen. Die Straße, die teilweise nur ein Weg war, war sehr holprig, ziemlich eng und steil. Mit einem Auto hätten wir uns sehr viel schwerer getan. Oben angekommen, sind wir vor einer großen Baustelle gestanden. Im Internet haben wir schon gelesen, dass dieser Tempel noch in Bau ist. Obwohl hier der Großteil noch Baustelle ist, waren wir generell von dem Ort und dem, was schon fertig ist, sehr beeindruckt. Ein Gebäude ist schon komplett fertig, es schaut wunderschön aus! Die frischen Farben in Kombination mit Gold machen einen sehr guten Eindruck und auch die Buddha-Statuen, die schon aufgestellt wurden, sind sehr beeindruckend. Beim Eingang stehen zwei riesengroße Elefanten, die waren auch wunderschön. Und am meisten beeindruckt mich immer die Stimmung an solchen Plätzen. Man kann da irgendwie fühlen, dass es sich hier um einen heiligen Platz handelt. Dieser Tempel nennt sich übrigens Mahamevnawa Buddhist Monastery.

Wir haben also einen ganz neuen Tempel gesehen und dann sind wir auch noch zu einem mehr als 2.000 Jahre alten Tempel gefahren. Dieser Tempel nennt sich Dowa Rajamaha Viharaya und ist auch ganz besonders, weil es sich um einen Höhlen-Tempel handelt. Man geht da wirklich in einen Fels hinein und im Tempel selbst sieht man die Felsen, die wurden wunderschön bemalt. Dieser Tempel wurde eigentlich um den Fels gebaut und dann in seiner Gesamtheit bemalt und geschmückt. Neben dem Tempel findet man auch eine riesengroße Buddha-Statue, die in dem Fels eingemeißelt wurde. Der Ort war wieder sehr beeindruckend und man spürte die besondere Energie. Ganz besonders gefallen hat mir bei diesem Besuch, dass wir mehrere Einheimische gesehen haben, wie sie Räucherstäbchen angezündet haben, dem Buddha Gaben brachten und Blüten auflegten. Dann kam sogar noch ein Mönch und es wurde richtig laut gebetet. Voller Ehrfurcht und Neugierde bin ich dahinter gestanden und habe die Situation und Atmosphäre genossen und gelauscht.

Das Hochland hat unsere Herzen erobert!

Nach etwas Anstrengung für unser Tuk Tuk sind wir in einer wunderschönen Gegend gelandet. Das Leben im Dschungel ist sehr schön und spannend!

Nach ein paar Tagen an der Küste haben wir uns sehr darauf gefreut ins Hochland von Sri Lanka zu kommen. Am Weg zu unserer nächsten Unterkunft haben wir einen Zwischenstopp beim sogenannten Secret Waterfall eingelegt. Über einen kurzen Weg im Dschungel kommt man zu diesem Platz. Es ist sehr schön sich mitten im Urwald zu befinden, einen kleinen Wasserfall zu sehen und nur Naturgeräusche zu hören. Wir waren ganz alleine dort. Etwas anders war das dann beim Ravana-Wasserfall. Der ist sehr berühmt und hier sind viele Touristen. Grundsätzlich waren die Wasserfälle sehr schön, aber kein besonderes Spektakel. Wasserfälle, die ich in Österreich gesehen habe, haben mich mehr beeindruckt.

Was jedoch in Sri Lanka sehr fasziniert ist, ist die generelle Umgebung und Landschaft im Landesinneren. Wir sind mit unserem Tuk Tuk für lange Zeit nach oben gefahren. Wir mussten einen Pass überqueren, um in die Stadt Ella zu gelangen. Es war schon ziemlich spannend, ob unser Tuk Tuk das ohne Probleme schafft. Ella liegt nämlich auf über 1.000 m. Die Straßen waren ziemlich steil und kurvig, wir sind kilometerlang Serpentinen gefahren. Zum Glück hat uns unser Tuk Tuk aber nicht im Stich gelassen und wir sind in einer wunderschönen Unterkunft angekommen. Wir haben ein großes wunderschönes Zimmer mit großem Balkon, die letzten paar Meter muss man zu Fuß gehen weil das Haus mitten im Dschungel steht. Der Gastgeber ist irrsinnig nett, wir bekommen ein super leckeres Frühstück und am Nachmittag richtet er uns immer einen Tee her. Vom Balkon aus können wir verschiedene Tiere aus dem Dschungel beobachten: Affen, große Vögel, Dschungelhühner und eine Art von Rehen haben wir auch schon gesehen. Es ist wunderbar hier und wir können die Zeit wirklich genießen!

Eine der Sehenswürdigkeiten in der Gegend von Ella ist die Nine Arch Bridge. Die Brücke stammt aus der Zeit, in der Sri Lanka noch eine Kolonie von Großbritannien war. Mitten im Dschungel wurde diese Brücke für den Zug erbaut. Als wir dort ankamen, waren vielen Leute auf den Gleisen. Wir dachten, dass diese Gleise nicht mehr in Betrieb sind und kein Zug kommen wird. Doch nach einiger Zeit hörten wir ein lautes Hupen und wir konnten es kaum glauben, dass hier tatsächlich Züge ganz normal fahren. Bevor der Zug kommt und nachdem er gefahren ist, sind die Touristen unterwegs.

Die Umgebung von Ella ist wirklich wunderschön. Es ist ziemlich hügelig, aber alles ist grün. Man sieht, dass das Land hier sehr fruchtbar ist. Überall wo es nur ein bisschen eben oder wenig steil ist wächst Gemüse oder es wird Reis angebaut. Wenn es hügeliger wird, dann wächst fast überall Tee und an den steilen Hängen wachsen höhere Bäume und man findet Wälder.

Der Tee aus Sri Lanka ist sehr bekannt. Wir haben uns deshalb eine Teefabrik angeschaut. Wir bekamen eine Tour und haben alle Produktionsschritte vom Teeblatt bis zum fertig abgepackten Tee kennenlernen dürfen. Der Führer hat alles gut erklärt. Besonders beeindruckt hat mich, dass er uns genau erklärt hat, welche Qualitätsmerkmale der schwarze Tee, der hier produziert wird, hat. In Zukunft werde ich beim Kauf darauf achten, dass ich hochqualitativen Tee kaufe. Am Schluss durften wir den Tee auch noch verkosten. Nach der Führung haben uns die Teepflanzen draußen noch mehr interessiert. Zum einen konnten wir die Teepflückerinnen bei ihrer Arbeit beobachten und zum anderen haben wir uns die Teepflanzen näher angeschaut, weil wir nun wussten was für den Tee weiterverarbeitet wird und was eher zum Abfall bzw. Kompost kommt. Es ist sehr spannend zu sehen und wissen, wie Produkte, die wir fast täglich zu uns nehmen, produziert werden. Seit dem Besuch der Teefabrik trinke ich den Schwarztee hier mit mehr Respekt. Ich genieße jede Tasse und denke dabei an die Teepflückerinnen und an die Fabrik.

Besondere Tage an der Südostküste – wenige Touristen, dafür viele Fischer

Corona hat hier in Arugam Bay seine Spuren hinterlassen. Wir dürfen jedoch dankbar sein, diesen Ort so menschenleer genießen zu können.

Als wir mit unserem Tuk Tuk in den Ort Arugam Bay einfahren, kommen die Kinder gerade von der Schule nach Hause. Die Mädchen tragen weiße Kleider und die Jungen haben ein weißes Hemd und eine blaue Hose an. Als sie uns sehen, können sie die Augen nicht von uns lassen. Sie schauen uns ganz verdutzt an, gehen vorbei um dann stehen zu bleiben und zurückschauen zu können. Manche winken uns zu. Haben die noch nie Touristen mit heller Haut gesehen, fragen wir uns. Wenig später, als wir in einem Restaurant Mittagessen gegangen sind, haben wir erfahren warum das so ist. Seit Covid-19 ausgebrochen ist, ist Arugam Bay quasi ausgestorben. Die Jahre 2020 und 2021 sind sehr schlecht gelaufen. Erst jetzt, Anfang 2022 kommen wieder die ersten Touristen in den früher so bekannten, beliebten und gut besuchten Ort an der Südostküste von Sri Lanka.

Als wir die Gegend erkunden und durch die Straßen gehen, haben wir ein komisches Gefühl. Es gibt viele Bars, Restaurants und Shops – doch bei fast allen sind die Türen und Tore geschlossen. Man sieht, dass alles für den Tourismus vorbereitet und darauf ausgelegt wäre, doch wenn die Touristen fernbleiben, dann bleibt den Betreibern nichts anderes übrig, als zu schließen. Wir haben Mitleid mit dem ganzen Ort, doch leider ist dies in Zeiten der Pandemie keine Seltenheit. In fast allen Ländern der Welt gibt es Branchen, die die Pandemie richtig hart getroffen hat. Bleibt nur zu hoffen, dass ganz bald wieder alles anders ist.

Trotz dem etwas negativen Beigeschmack haben wir uns dazu entschieden, das Beste aus unserem Aufenthalt zu machen. Die Unterkunft, in der wir auch die einzigen Gäste waren, war wirklich nett. Wir hatten ein schönes Zimmer und einen wunderbaren Garten. Das Frühstück war köstlich. Beim Mittag- bzw. Abendessen haben wir uns etwas schwer getan, ein offenes Lokal zu finden, doch auch das haben wir geschafft und wir wurden immer gut bedient.

Der Strand von Arugam Bay ist riesengroß und sehr schön. Es ist wieder so ein Strand, wie man ihn eigentlich nur von Fotos aus dem Internet oder Filmen kennt. Der große Unterschied zu den anderen Stränden, die wir bereits besucht haben ist, dass hier außer uns fast niemand am Strand ist. Es sind nur unsere Fußspuren zu sehen und unsere Worte zu hören. Weit und breit sieht und hört man nichts von anderen Menschen.

Deshalb haben wir lange Strandspaziergänge gemacht. Es ist so wunderbar das Meeresrauschen zu hören und den weichen Sand zu spüren. Die Sonne strahlt auf unsere Haut und der Wind bläst durchs Haar. Es ist unbeschreiblich wie schön es am Strand sein kann. Als wir am ersten Tag den Strand entlang gingen haben wir viele große Muscheln gesehen und wir haben entdeckt, dass sich ganz weit hinten viel tut. Von der Ferne konnten wir sehen, dass dort einige Menschen sind.

Das hat uns natürlich neugierig gemacht und wir sind so lange gegangen, bis wir dort waren. Was wir dann gesehen haben, war eine Premiere für uns beide. Ungefähr 100 Männer haben sich am Strand versammelt. Sie ziehen gemeinsam und nur mit der eigenen Körperkraft ein Fischernetz aus dem Meer. Es wird gesungen und mit voller Motivation angepackt. Es dauert Stunden, bis das Netz wirklich aus dem Meer gezogen wird. Mein Freund hat auch gleich mitgeholfen – hier kann jede helfende Hand gebraucht werden. Wir hatten das Glück, dass sie schon ziemlich weit waren und so konnten wir miterleben, wie es ist, wenn das Netz heraußen am Sand liegt. Die Fische haben wie wild gezappelt und die Männer begannen gleich damit die Fische in große Körbe zu stecken und zu verteilen. Unglaublich was da los war – plötzlich waren noch viel mehr Menschen da und es wurde geschachert. Die Helfer haben die Fische gratis bekommen und fremde Leute haben sie den Fischern abgekauft. Das war wirklich ein Erlebnis hautnah mitzuerleben, wie sich die Einheimischen hier mit vollem Körpereinsatz ein paar Fische aus dem Meer holen. Schön zu sehen, dass es im Kleinen auch geht und kein riesiges Schiff mit riesigen Netzen durch das Meer fährt und alles kaputt macht.

Da wir unser eigenes Tuk Tuk hatten, haben wir auch ein paar Spots in der nahen Umgebung von Arugam Bay besucht. Es ging zum Beispiel zum so genannten Crocodile Rock. Ziemlich an der Küste findet man dort einen riesengroßen Stein und wenn man diesen besteigt, sieht man zwei Welten von Sri Lanka. Auf der einen Seite kann man weit ins Landesinnere blicken und man sieht wie grün die Insel ist. Auf der anderen Seite hat man einen tollen Blick auf die Küste und das Meer. Genau das macht für mich die Insel aus. Es gibt hier so viel schöne und unberührte Natur. Sri Lanka hat viele wunderschöne Strände und kann im Landesinneren auch ganz viel bieten – es ist hier ein Naturparadies.

Wir durften Arugam Bay während einer ruhigen Zeit genießen. Wir fühlten uns den Einheimischen so verbunden wie sonst nirgendwo. Da fast keine Touristen hier sind, haben wir uns unter die Einwohner gemischt, wir haben viele Fischer getroffen und ihnen bei der Arbeit geholfen und zugesehen. So werden wir den Ort immer in guter und sehr ursprünglicher Form in Erinnerung behalten.

Wir tuckern durch das ganze Land!

Mit unserem Tuk Tuk sind wir jetzt ganz viel unterwegs – es gibt viele Gründe warum es so toll ist und Spaß macht.

In Mirissa haben wir die Entscheidung getroffen, uns ein eigenes Tuk Tuk zu mieten, um die Möglichkeit zu haben selbst durch die Insel zu cruisen. Es war die beste Entscheidung, die wir hier in Sri Lanka bisher getroffen haben und das hat mehrere Gründe.

Grund Nr. 1
Warum es so cool ist, mit dem eigenen Tuk Tuk herumzufahren, hat mit der Kultur und den Menschen von Sri Lanka zu tun. In Sri Lanka ist ein Tuk Tuk das wichtigste Verkehrsmittel der einfachen Leute. Auf der Straße sieht man sie in allen Farben. Wenn wir jetzt auch mit unserem eigenen Tuk Tuk durch die Straßen fahren, haben wir das Gefühl, dass wir uns wie die Einheimischen fortbewegen und können selbst spüren wie sich das anfühlt. Am schönsten ist aber, dass sich die Leute aus Sri Lanka auch so freuen. Fast jeder schenkt uns ein Lächeln und winkt, wenn sie sehen, dass hier weiße Touristen mit einem Tuk Tuk fahren. Somit verbindet uns das Tuk Tuk voll und ganz mit den Einwohnern von Sri Lanka. Das ist sehr schön!

Grund Nr. 2
Das Tuk Tuk gibt uns Flexibilität und Freiheit. Da wir jetzt selbst ein Tuk Tuk haben, sind wir nicht darauf angewiesen, dass wir mit einem Zug oder Bus fahren. Wir müssen uns nicht ständig ein Taxi rufen, wenn der Fußweg zu lange ist. Auf der ganzen Insel können wir die Gegend viel besser erkunden, weil wir einfach einsteigen und losfahren können. In Arugam Bay haben wir beispielsweise zwei Spots besucht (nähere Infos im nächsten Beitrag), die wir ohne Tuk Tuk sicher nicht besucht hätten. Auch hier in Ella haben wir Spots im Visier, die wir ohne Tuk Tuk nicht so einfach besuchen könnten.

Grund Nr. 3
Wie der Straßenverkehr hier in Sri Lanka abläuft, ist sehr schwierig zu beschreiben. Was zuerst auffällt ist, dass hier Linksverkehr herrscht. Wir müssen nun also auf der für uns „falschen“ Straßenseite fahren. Besonders im Kreisverkehr ist das gewöhnungsbedürftig. Insgesamt sieht der Verkehr hier sehr chaotisch und ungeordnet aus. Man hat das Gefühl jeder fährt ohne sich an Regeln zu halten. Außerdem wird ständig gehupt, in erster Linie um auf sich selbst aufmerksam zu machen. Doch irgendwie geht es trotzdem gut und man kommt unfallfrei von A nach B. Und wisst ihr was das lustigste daran ist? Mit unserem Tuk Tuk sind wir mittendrin und können alles hautnah erleben. Die erste Fahrt zur Tankstelle war natürlich auch von Nervosität begleitet, aber die Menschen hier sind so nett und freundlich. Sie haben uns gleich geholfen und sogar vorgelassen. An den Linksverkehr haben wir uns gewöhnt und die ungeschriebenen Regeln auch intus, es kann also nichts mehr schief gehen!

Grund Nr. 4
Sri Lanka wird die grüne Perle genannt und hat eine atemberaubende Tierwelt. Von der Straße aus sehen wir alle möglichen Bäume und Pflanzen, die hier wachsen. Außerdem laufen uns auch ständig verschiedene wilde Tiere über den Weg. Das Gefahrenschild „Achtung Elefant“ muss man auch wirklich Ernst nehmen. Bisher sind uns 4 Elefanten auf der Straße begegnet. Außerdem sieht man auch ab und zu mal ein Waran. Ziegen, Kühe und Büffel laufen auch ständig auf der Straße – meist sogar in größeren Herden. Da muss man schon ordentlich aufpassen. Und wir haben auch bereits ein wild lebendes Krokodil von der Straße aus entdeckt. Wir bleiben natürlich immer gleich stehen und schauen sich die Tiere und die Pflanzen etwas näher an – das könnten wir ohne unserem eigenen Tuk Tuk nicht machen.

Grund Nr. 5
Das Tuk Tuk ist ein Dreiradler, es gibt einen Sitz für den Fahrer und in der zweiten Reihe können bis zu 3 Personen mitfahren. Dahinter hat man auch noch eine Ablagefläche. Da wir zwischen den verschiedenen Unterkünften immer unser ganzes Gepäck mitnehmen müssen, ist es toll, dass wir alles im Tuk Tuk unterbringen. Trotz der zwei großen und zwei kleinen Rucksäcke habe ich genug Platz und wir haben mit dem Tuk Tuk das Gefühl ein Zuhause auf drei Rädern zu haben. Das macht es immer sehr heimelig und wir fühlen uns sehr wohl dabei.

Grund Nr. 6
Was wir am gemeinsamen Tuk Tuk fahren außerdem lieben ist, dass wir jederzeit und immer gut miteinander reden können. Es stört uns kein Helm und wir sitzen beide auf einer weichen Bank. Beim Moped bzw. Motorrad fahren wäre das nicht so leicht möglich. Wir machen es daher immer so, dass ich hinten sitze und am Handy die Route zum nächsten Ziel habe und ich sage es meinem Freund an. So kann sich er voll und ganz auf die Straße und den Verkehr konzentrieren und ich kümmere mich darum, dass wir auch dort ankommen, wohin wir wollen. Das Teamworking funktioniert perfekt und jeder trägt seinen Teil bei, damit die Reise für uns beide möglichst angenehm ist.

Grund Nr. 7
Der letzte Grund liegt mir besonders am Herzen. Hier in Sri Lanka gibt es ganz viele kleine Ständchen entlang der Straße. Es wird hier alles mögliche verkauft: Getränke und Snacks wie zum Beispiel Chips und Süßigkeiten, Lottoscheine, Getreide, Gemüse und vieles mehr. Am liebsten sind mir aber die Ständchen mit dem ganz frischen, tropischen und heimischen Obst. Die Südfrüchte, die ich eigentlich daheim auch mag aber aus Nachhaltigkeitsgründen nicht mehr kaufe. Genau diese Früchte gibt es hier in viel höherer und besserer Qualität und komplett regional, von kleinen Familien angebaut und geerntet – so wie ich es liebe. Ananas, Bananen, Kokosnüsse, Limetten, Mangos, Melonen und Papayas gibt es hier zu kaufen und ich kann euch nicht sagen wie lecker das hier alles ist. Das kann man mit dem was wir im Supermarkt bekommen, nicht vergleichen!

Wir haben mit dem Tuk Tuk schon viel erlebt und ich freue mich darauf, noch viel mehr zu erleben. Das Tuk Tuk wird unseren Sri Lanka Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem machen.

Elefanten, Krokodile, Wasserbüffel, Pelikane und noch viel mehr

Im Udawalawa Nationalpark ist ein großer Traum von mir in Erfüllung gegangen. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben freilebende Elefanten aus der nächsten Nähe beobachten und bestaunen können. Ich war und bin noch immer überwältigt und überaus begeistert!

Wir schliefen direkt in Udawalawa in einem schönen Bungalow und haben von unserer Vermieterin das Angebot erhalten, dass uns ein ihr bekannter Fahrer durch den Nationalpark führen kann. Da sie alles für uns organisieren würde und ihm das Frühstück mit in den Park geben würde, haben wir das Angebot gleich angenommen und gebucht. Es gibt sehr viele Anbieter für eine Safari und wir hofften daher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben und ich kann gleich vorab sagen, das haben wir! Zum Glück haben wir von der überaus netten Vermieterin auch noch den Tipp erhalten, dass wir uns mit einem Pullover und Moskitospray ausrüsten. Am Anfang war es nämlich noch ziemlich kalt und Moskitos waren im Park auch überall.

Um 6 Uhr in der Früh ging es dann los. Wir fuhren mit einem speziellen Safari-Auto los und es ging Richtung Nationalpark Udawalawa. Schon auf der normalen Straße konnten wir den ersten Elefanten sehen und unser Führer hat sich auch gleich Zeit genommen und ist kurz stehen geblieben. Dass wir so früh einen Elefanten sehen, damit haben wir nicht gerechnet. Es ging dann nämlich noch weiter und kurz nach der Einfahrt in den Nationalpark hat uns unser Fahrer gleich ganz viele schöne Vögel gezeigt. Die Namen konnte ich mir leider nicht merken, aber sie waren bunter als daheim – meistens grün, blau oder gelb. Alle Vögel waren wunderschön.

Das Tier, das wir am öftesten gesehen haben, war der Pfau. Wir haben sehr viele Männchen und Weibchen gesehen. Am Anfang in der Früh sind sie noch am Baum gesessen und etwas später dann herunten auf dem Boden und wir haben auch ein paar Mal gesehen wie das Männchen seine Federn aufgestellt und ein Rad geschlagen hat – das sieht sehr beeindruckend aus. Einmal ist der Fahrer auch einfach stehengeblieben und hat uns gefragt ob wir Pfauen-Federn wollen, weil welche auf dem Weg gelegen sind. Das war sehr nett von ihm.

Nach all den Vögeln und Pfauen haben wir auch bald die großen Tiere des Parks gesehen: die Elefanten! Wir haben Weibchen und Männchen gesehen. Wir haben auch junge Elefanten gesehen. Wir haben gesehen wie sie fressen und wie sie gehen. Wir haben gesehen wie sie Wasser trinken und wie sie sich mit Wasser abkühlen. Wir haben gesehen wie ruhige Elefanten aussehen und wir haben gesehen wie wütende Elefanten aussehen. Und es war alles einfach unglaublich spannend und ein unvergessliches Erlebnis. Besonders beeindruckend war, wie man erkennen konnte in welcher Stimmung der Elefant gerade ist. Ein männlicher Elefant war nämlich beispielsweise auf der Suche nach einem Weibchen und deshalb sehr unruhig und wütend – da wurde es für uns auch ein bisschen gefährlich als wir auf dem Weg standen. Der Fahrer hat nur gesagt: „He wants a female and he doesn’t like cars.“ und dann haben wir zurückgeschoben, denn genau dieser Elefant hat anscheinend schon zwei Autos umgeworfen als er wütend war. Und ein zweites Mal ist ein Weibchen wütend geworden. Wir haben es mit ihrem Jungen beobachtet und als alle wieder im Gebüsch versteckt waren, wollten wir weiterfahren. Doch durch das Motorgeräusch hat sie sich bedroht gefühlt und ist sofort wieder heraus und auf uns zugelaufen. Elefanten können auch ziemlich schnell laufen wenn sie wollen. Unser Fahrer hat es geschafft, sie zu beruhigen und dann sind wir noch etwas stehen geblieben und nachdem sie dann wieder gegangen sind, sind wir weitergefahren. Das waren wirklich sehr einzigartige Erlebnisse, bei denen das Herz doch etwas schneller geschlagen hat. Alle anderen Elefanten, die wir gesehen haben, waren aber sehr ruhig und sind gemütlich herumgeschlendert oder haben gefressen.

Im Park haben wir auch ein paar Krokodile gesehen. Einem haben wir zum Beispiel zugeschaut wie es aus dem Wasser gekrochen ist und sich dann an Land gelegt hat. Ein anderes größeres haben wir gesehen, wie es auf einem Stein gelegen ist und das Maul ganz weit offen hatte – unglaublich wie groß dieses Maul ist. Ein paar Krokodile haben wir dann auch noch im Wasser gesehen, da sieht man nur einen Teil vom Kopf und Körper.

Einige Reptilien haben wir auch gesehen, aber die gefallen meinem Freund besser als mir und deshalb kann ich mir auch nicht merken wie die heißen.

Weitere Tiere, die wir gesehen haben sind die Tiere im bzw. am Wasser: Wasserbüffel, Pelikane und viele andere Wasservögel. Die Büffel sehen zwar gefährlich aus, sind aber ganz ruhig und liegen entspannt im Wasser. Der Pelikan ist auch ein ganz besonderes Tier – der schaut richtig süß aus mit dem langen und großen Schnabel.

Ziemlich am Schluss unserer Safari haben wir noch eine richtig große Gruppe von Affen gesehen. Die waren überhaupt nicht scheu und einer wollte sogar zu uns rauf ins Auto – die wissen genau, dass manche Touristen Obst dabei haben. Am beeindruckendsten fand ich jedoch das nur wenige Wochen alte Baby, das bei seiner Mama getrunken hat. Ich kann euch nicht sagen, wie süß das war. Und auch da waren wir bis auf 1 m nah, wir konnten es also wirklich gut beobachten.

Zum Glück haben wir eine Halbtagestour gebucht und konnten so bei den Tieren auch immer eine Zeit lang stehenbleiben und schauen. Der Fahrer hat uns außerdem sein Fernglas gegeben – so konnten wir die Tiere in der Ferne noch genauer beobachten. Wir hatten wirklich Glück mit unserem Fahrer – der hat das wirklich toll gemacht. Die Straßen im Park sind nämlich auch teilweise richtig schlecht und er ist immer sehr vorsichtig gefahren und hat auch darauf geachtet, dass wir keine Blätter oder Äste ins Gesicht bekamen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das wieder ein Erlebnis war, das ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen werde und wahrscheinlich noch ganz oft davon erzähle und berichte. Es war wirklich ein sehr gelungener Tag und ich habe wieder einmal über mich selbst erfahren, dass ich eine große Liebe zu Tieren habe. Und am allerliebsten ist es mir, wenn die Tiere frei und wild leben können und sich der Mensch nicht zu sehr einmischt sondern die Natur einfach Natur sein lässt. Die Tierwelt ist so wunderbar!

Mirissa und seine Meeresbewohner

Ein neuer Ort, ein neuer Strand, neue Schwerpunkte. Mirissa ist auf jeden Fall eine Reise wert, besonders wenn man Meerestiere sehen will.

Mirissa liegt wieder nur eine Bucht weiter als Weligama und hat trotzdem ganz andere Schwerpunkte. Mirissa ist bekannt für die Wale, Delfine und Schildkröten, die beobachtet werden können. Zuerst haben wir uns gleich den Strand angesehen und wir haben bemerkt, dass dieser wieder ganz anders ist als die letzten beiden. Die Wellen sind noch viel größer und stärker als in Weligama. In Mirissa reihen sich Strandrestaurants und Bars aneinander und man kann nur wenige Surfanbieter finden. Das Meer ist perfekt zum Wellenhüpfen. Es ist wirklich faszinierend diese Unterschiede zu beobachten. Wenn ihr also selbst mal nach Sri Lanka wollt, könnt ihr euch gerne melden und ich kann euch noch mehr Details zu den Unterschieden bzw. eine Empfehlung zu euren Wünschen und Bedürfnissen geben.

Hinsichtlich Wal-, Delfin- oder Schildkrötenbeobachtung gibt es leider in Sri Lanka keine Regulationen und Bestimmungen bezüglich Tierschutz. Deshalb habe ich mich selbst auf die Suche gemacht und ein Unternehmen herausgesucht, das die Tiere nicht zu sehr stört und gut behandelt. Mir ist es wichtig, dass liebevoll mit ihnen umgegangen wird. Zum Glück bin ich auch fündig geworden und dann haben wir gleich gebucht. Eine Wal- und Delfinbeobachtungstour, die um 6 Uhr in der Früh startet. Das Unternehmen nennt sich „Raja & the Whales“ und ist ein Familienbetrieb. Mehrere einheimische Brüder haben sich zusammengetan, haben zwei Boote und machen diese Beobachtungstouren. Es wird hier kein Sonar oder andere Hilfsmittel zur Suche verwendet. Die Brüder haben Kontakte zu vielen Fischern und sie sprechen sich ab, wann und wo jemand einen Wal gesehen hat – so wie die Brüder und Fischer haben auch wir nur mit den Augen gesucht. Das finde ich wirklich sehr schön und es freut mich, dass wir die Tiere somit nicht gestört haben.

Bei unserer ersten Tour haben wir leider keine Wale gesehen, aber dafür mehr als 100 Delfine. Ich kann euch nicht sagen, wie schön das war! Wir sind mit dem Boot gefahren, plötzlich hat jemand Delfine gesehen, das Boot wurde abgestellt und es war ganz ruhig und alle haben geschaut. Diese „spinner dolphins“ waren sehr aktiv. Sie sind herumgesprungen und haben sich von ihrer besten Seite gezeigt. Wir haben auch Babys gesehen. Es war einfach wundervoll. Was ich zu der Firma auch noch positiv anmerken kann ist, dass man sich bei der Beobachtung wirklich auf das Schauen konzentrieren kann, denn einer der Brüder fotografiert mit einer tollen Spiegelreflexkamera und diese Fotos bekommt man dann später per Mail. Es war ein sehr beeindruckendes und schönes Erlebnis, so viele Delfine in der freien Wildbahn zu beobachten. Die Fotos unterhalb sind übrigens von der Firma, ich habe die Erlaubnis bekommen, diese auf meiner Website herzuzeigen.

Da wir am ersten Tag keine Wale sehen konnten, haben wir das Angebot erhalten, am nächsten Tag kostenfrei noch einmal mitzufahren. Natürlich haben wir das Angebot angenommen, doch leider wurden wir wieder nicht belohnt. Auch am zweiten Tag konnten wir keinen Wal sehen. Aber so ist das eben, wir sind nicht böse – die Natur ist eben einfach unberechenbar und mir ist es lieber, dass wir keinen Wal sehen bevor ganz viele Hilfsmittel verwendet werden und wir den Wal dann vielleicht auch noch belästigen – er wollte sich eben einfach nicht zeigen und das muss man auch akzeptieren. Delfine haben wir aber trotzdem wieder gesehen und die waren wieder sehr bezaubernd.

Was uns in Mirissa auch passiert ist, ist dass wir pitschnass in unserem Zimmer angekommen sind. Das Wetter ist in den Tropen auch völlig anders als daheim. Wir waren noch am Strand als sich dunklere Wolken breit gemacht haben. Wir sind aber noch geblieben, da der Himmel auf der anderen Seite noch ganz schön blau war. Leider haben wir jedoch zu lange gewartet und es hat plötzlich sehr stark geregnet. Nun standen wir vor der Entscheidung, warten wir den Regen ab oder laufen wir? Da wir nicht wussten wie lange der Regen dauern wird und wir sowieso schon etwas nass waren, haben wir die Variante des Laufens gewählt. Im Zimmer sind wir dann natürlich gleich duschen gegangen und wir waren froh, dass wir gleich gelaufen sind, denn der Regen hat länger gedauert als gedacht und wir wären auch unter den Bäumen pitschnass geworden.

Ein weiterer Tipp für Mirissa ist der „Coconut Hill„. Das ist ein Berg, der direkt am Meer liegt und auf dem viele Palmen stehen. Es sieht wundervoll aus, wenn man im Hintergrund das Meer hat und zwischen all den Palmen steht. Überraschenderweise haben wir von dort aus auch zwei Schildkröten gesehen, auf die uns ein einheimischer Mann aufmerksam gemacht hat. Eine war sehr groß und die zweite etwas kleiner – da sie sehr gut getarnt sind, konnte man sie zwischen den Steinen fast nicht erkennen.

Was ich euch auch unbedingt noch erzählen muss ist ein besonderer Besuch am Strand. Direkt über unserem Strandtuch hörten wir Geräusche vom Baum kommend. Als wir nach oben schauten, sahen wir einen Affen, der ein Plastiksackerl voll Obst in den Händen hatte. Er hat das Obst herausgeholt und gefressen. Es sind dann auch noch weitere Affen gekommen, die sich über die Beute hermachten. Wenig später kam ein Pärchen, das neben uns am Strand lag, von der Kaffeepause zurück und es hat etwas gefehlt. Das Sackerl Obst haben sie sich gekauft und wurde von den Affen gestohlen und gefressen. Das war wirklich ein lustiger Moment – also passt auf euer Obst immer gut auf!

Was mir auch noch sehr gut gefallen hat ist, dass am Strand von Mirissa viele Schildkörteneier eingegraben und eingezäunt sind. So kann ihnen nichts passieren. Hoffentlich schlüpfen da mal ganz viele kleine Schildkröten.

Mirissa ist also wieder ein toller Ort mit leckeren Restaurants, hat einen schönen Strand und sehr viel zu bieten. Wir haben sehr viele Meerestiere beobachten können und auch die Palmen auf den Hügel sind sehr bezaubernd. Ich bin froh, dass wir hier einen Stopp eingelegt haben.

Weligama Beach, das Surfer-Paradies

Surfer, Surfer, Surfer – Surfer sind in Weligama überall. Es gibt aber auch interessanten frischen Fisch und leckeres Obst.

Nachdem wir zwei Tage am Midigama Beach verbracht haben, sind wir eine Bucht weitergereist und haben uns in Weligama niedergelassen. Die Strände sind zwar nicht weit voneinander entfernt, jedoch sehr unterschiedlich. In Weligama herrscht eine völlig andere Stimmung. Am Midigama Beach waren zwar auch Touristen aber in Wiligama sind viel mehr. Es sind ganz viele junge Leute und Surfertypen unterwegs. Man sieht wenig Familien und ältere Urlaubende. Und dass es so ist, hat einen ganz bestimmten Grund.

Die Bucht vom Wiligama Beach ist riesengroß. Der Strand ist sehr breit und weitläufig. Der Sand ist angenehm weich und fein. Das Wasser ist meterlang seicht, man kann also ganz weit ins Meer gehen ohne komplett unter Wasser zu sein und dann gibt es noch viele Wellen. Am Strand entlang reiht sich eine Surfschule nach der anderen, man kann sich ganz viele verschiedene Surfboards ausleihen und im Meer sieht man fast rund um die Uhr Surfer. Am Anfang und Ende des Strandes findet man Fischerboote von Einheimischen und dazwischen spielt sich alles rund ums Surfboard ab. Hier handelt es sich schlicht und einfach um ein Surfer-Paradies.

Wir haben noch nie in unserem Leben so einen extremen Surfer-Hotspot gesehen. Besonders bei Surf-Anfängern ist dieser Ort sehr beliebt. Deshalb sind auch viele Leute da, die surfen lernen wollen. Natürlich haben wir das auch gleich ausprobiert. Zuerst hat mein Freund eine Surf-Stunde genommen und er hat es mir dann erklärt und dann ging es auch schon los. Und zu unserer eigenen Überraschung haben wir beide gleich ein paar gute Wellen gestanden und sind gesurft. Es ist ein supercooles Gefühl mit den Wellen zu reiten und vom Meer in Richtung Strand zu surfen. Wenn ihr also Lust darauf habt, dann kann ich es euch nur empfehlen es zu probieren. Weligama ist dafür wirklich perfekt, man kann sich nicht wehtun, es ist überall weicher Sand und keine Steine und man lernt es auch gut und macht Erfahrungen wenn man anderen Anfängern zusieht, deshalb ist das hier wirklich der perfekte Ort, um surfen zu lernen.

Was in Weligama auch noch sehr interessant ist, sind die heimischen Fischer. Es gibt eigentlich jeden Tag die Möglichkeit ganz frisch gefangene Fische zu kaufen. Wir haben zwar keine gekauft, aber natürlich haben wir uns den Markt angesehen. Sehr interessant, wenn man einen ganzen und frischen Thunfisch vor sich liegen sieht – der ist richtig groß.

In Weligama haben wir außerdem unsere große Liebe zu frischem Obst und Fruchtsäften entdeckt. Das Obst, das an den Straßen verkauft wird, ist äußerst köstlich. Man kann eine Banane, die man in Mitteleuropa kaufen kann nicht mit einer echten Mini-Banane aus Sri Lanka vergleichen. Auch die frischen Säfte sind besonders gut, die bestehen wirklich nur aus der Frucht und wurden nicht aus einem Konzentrat hergestellt, so wie wir es zum Beispiel bei einem Mangosaft daheim gewohnt sind. Alleine deshalb lohnt sich eine Reise in verschiedene Länder um all das lokale und heimische Obst und Gemüse kosten zu können. Wir sind sehr begeistert!

Eine holprige Fahrt zum Strand

Der Weg von der Hauptstadt Colombo zu einem wunderschönen Sandstrand im Süden des Landes.

Um von Colombo in den Süden zu den schönen Stränden zu kommen, haben wir uns ein Zugticket gekauft. Dieses Ticket kostete für uns beide in der 2. Klasse und für ca. 140 km nur 540 Rupien (ca. 2,33 €). Die ganzen 3 Stunden lang, die wir im Zug waren, sind wir entlang der Westküste in den Süden gefahren. Wir haben fast immer das Meer an der Seite gehabt – das war wirklich wunderschön. Die Fenster und Türen sind bei diesen Zügen offen und man spürt den Wind sehr stark, die Bahngleise selbst sind auch nicht neu und deshalb kann es manchmal auch ganz schön holprig sein. Entlang der Zuggleise kann man auch sehr gut sehen, wie die Einheimischen hier leben. Die ärmere Bevölkerung lebt in ganz kleinen Hütten, wo viele Leute herumlaufen, es gibt aber auch Bereiche wo die Leute gemauerte Häuser und etwas größere Hütten haben. Während der Zugfahrt haben wir da einen tollen Einblick bekommen. Wir konnten auch viele Pflanzen sehen. Palmen, Bananensträucher und auch sonst ist die Insel sehr grün. Einige Tiere konnten wir auch beobachten, freilaufende Hunde oder Kühe.

Nach dem Aussteigen haben sofort wieder Tuktuk-Fahrer gewartet um ein Taxi für die Touristen zu sein. Wir haben uns auch eines genommen und wurden in unsere Unterkunft gebracht. Diesmal schliefen wir in einer Holzhütte, die nicht sehr viel Licht hatte – das war besonders in der Nacht aber auch oft tagsüber etwas lästig, da wir fast nichts sehen konnten. Das Frühstück war aber sehr lecker, wir bekamen frisches Obst und tolle Sri Lankan Pancakes. Die Umgebung generell und unsere Terrasse sowie der Garten, das war alles sehr nett. Ganz spannend war auch als plötzlich vor unserer Terrasse ein einheimischer Mann bis nach ganz oben auf eine Palme geklettert ist und dann Kokosnüsse und dürre Blätter heruntergeschnitten hat. Wahnsinn, wie schnell der auf der Palme war!

Wir sind dann natürlich auch gleich zum Strand gegangen – zum Midigama Beach. Ein kleiner wunderschöner Sandstrand. Dort haben wir uns dann gleich von einer einheimischen Familie eine Kokosnuss gekauft und das leckere Kokoswasser genossen. Die Familie dort am Strand war sehr nett, der Opa ging fischen, der Papa hatte ein Tuktuk und brachte Touristen herum und die Mama hat Früchte verkauft. Die Tochter hat sich im Meer gespielt und allen von der Familie ein bisschen geholfen. An diesem Strand waren auch Einheimische baden – das fand ich besonders schön.

So konnten wir nach dem Großstadt Getümmel in Dubai und Colombo endlich etwas entspannen und die Ruhe am Strand und am Meer genießen. Das war wunderschön!